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ADOLPH HESS NACHF., Auktion [96] vom 14.3.1904 u.f.T., Frankfurt/Main.

AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
ADOLPH HESS NACHF., Auktion [96] vom 14.3.1904 u.f.T., Frankfurt/Main.

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Losnummer 6159




Schätzpreis: 100,00 €
Zuschlag: 105,00 €


ADOLPH HESS NACHF. Auktion [96] vom 14.3.1904 u.f.T. Frankfurt/Main.
[Katalog 96] Münzen der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg und der Könige von Preussen. Sammlung des Ó Herrn Dr. iur. Killisch von Horn in Berlin. 6 unpaginierte, 200 S. 11 Tfn. 4325 Nrn. Textiles Lesebändchen mit eingebunden. Roter Ganzleineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Die Ergebnisliste am Schluss mit eingebunden.


Gemäß der terminlichen Angaben in der Ergebnisliste fand die Versteigerung vom 14. bis 22. März 1904 statt. 

[Theodor] Hermann [Karl Julius] Killisch von Horn (* 1821 in Bromberg, Ó 1886 in Berlin) stammte aus bürgerlichem Hause. Sein Studium der Philosophie und Rechtswissenschaft vollzog er an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Nach seiner Promotion zum Dr. jur. arbeitete er nur eine kurze Zeitspanne am Berliner Stadtgericht als Auskulator, um seine berufliche Tätigkeit fortan dem Zeitungswesen, seit den 1850er Jahren vornehmlich dem Finanzjournalismus, zu widmen. 1852 ließ er sich noch zu Lebzeiten seines leiblichen Vaters, eines königlich-preußischen Kanzleirats, vom Privatier und Leutnant a. D. Friedrich Otto Leopold von Horn adoptieren und konnte dadurch rechtskonform den Familiennamen seines Adoptivvaters tragen, ohne jedoch dadurch das Recht zur Notabilierung erwirkt zu haben. Seinen eigenen Familiennamen gab er indes nicht auf, sondern verknüpfte ihn mit dem neuen. So gebrauchte er zunächst gern die Namensversion "von Killisch-Horn", wenngleich in Preußen ihm zeitlebens das Führen des Adelsprädikats verwehrt wurde und er den Doppelnamen "Killisch-Horn" zu tragen hatte. Die Aufnahme in den Freiherrenstand wurde ihm erst 1880 durch Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha gewährt und galt strenggenommen nur für dieses Fürstentum. Schon im Jahre 1855 gründete er die zweimal pro Woche erscheinende Berliner Börsen-Zeitung, die Börsenberichte und politische Nachrichten enthielt und sich rasch etablierte. Als zweites Druckmedium aus seinem Hause gab er seit 1868 den Berliner Börsen-Courier heraus. Mit zunehmendem Wohlstand erwarb Killisch verschiedene Immobilien in und um Berlin, so beim Dorf Pankow ein großes Gelände, wo er die Bestandsbebauung zu einem repräsentativen Wohnsitz umgestalten und einen ausgedehnten Landschaftspark aufwendig anlegen ließ der noch heute besteht und den er schon damals in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich machte. Weiterhin war er wirtschaftlich in der Lage, im Laufe der Jahre nicht weniger als sechs Rittergüter in der Niederlausitz zu erwerben und - wie Emil Bahrfeldt konstatierte - "die reichste Privatsammlung brandenburg-preußischer Münzen" aufzubauen, "die jemals zusammengebracht wurde".

Auf dem Rücken des Einbandes das Supralibros G. H. [Gunther Hahn] in Goldprägung, auf der Titelseite sowie im unteren Eckbereich der fünften unpaginierten Seite die Rundstempelung EX LIBRIS * Gunther Hahn *.