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Marcus Antonius, † 30 v. Chr. und Lucius Antonius. Õ-Denar, 41 v. Chr., Ephesus, Bab. 48; BMC 107; Crawf. 517/5 a; Sear 246; Syd. 1185.

ROMAN COINS
IMPERATORISCHE PRÄGUNGEN

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Lot number 5707




Estimated price: 4,000.00 €
Hammer-price / sale price: 8,500.00 €


Marcus Antonius, † 30 v. Chr. und Lucius Antonius.
Õ-Denar, 41 v. Chr. Ephesus, M. Cocceius Nerva; 3,95 g. Beiderseits Kopf r.
Bab. 48; BMC 107; Crawf. 517/5 a; Sear 246; Syd. 1185.

RR Porträts von feinem Stil, herrliche Patina, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Sammlung RBW, Auktion NAC 63, Zürich 2012, Nr. 550; der Auktion NAC 9, Zürich 1996, Nr. 770 und der Auktion NAC 4, Zürich 1991, Nr. 296.

Unser Sammler schreibt zu diesem Stück: „Lucius Antonius, Konsul 41 v. Chr. ist besonders für seine führende Rolle in dem als Perusinischen Krieg (bellum Perusinum) bezeichneten Bürgerkrieg bekannt. Er vertrat seinen Bruder, den Triumvirs Marcus Antonius, der sich zu dieser Zeit im Osten des Reiches befand. In der antiken Stadt der Etrusker (dem heutigen Perugia) waren die Antonier – unter Belagerung der Truppen des Octavian und des Marcus Agrippa – von jeglicher Hilfe von außen abgeschnitten, ihrer einzigen Hoffnung auf Erfolg. Nach einigen Monaten der erbitterten Gegenwehr waren sie schließlich gezwungen zu kapitulieren (Februar/März 40 v. Chr.).

Archäologische Ausgrabungen führten zur Entdeckung einiger Schleudergeschosse aus Blei (sog. glandes plumbeae), auf denen die Soldaten der beiden Armeen feindselige, häufig gar obszöne Schriften gegen den Anführer der jeweiligen Gegner verfasst haben. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Lucius Antonius für seine hohe Stirn verspottet wurde – ein physiognomisches Detail, welches sich sehr gut auf dem realistischen Münzbild erkennen lässt („L. Antoni calve peristi/C. Caesaris victoria“ = Glatzköpfiger Lucius Antonius, Du bist verloren! Der Sieg gehört Caius Caesar!"), CIL XI 6721, 13, Perugia [Museum]).

Octavian missbrauchte seinen Sieg nicht und behandelte den Bruder seines Gegners ehrenvoll, indem er ihn nach Hispania sandte und zum Statthalter ernannte. Von diesem Zeitpunkt an gibt es keine weiteren Überlieferungen von Lucius Antonius, weshalb vermutet wird, dass er kurz darauf aufgrund natürlicher Ursachen verstarb.“