Teaserbild
Trennline

Werks- und Gehäusenummer (identisch): 23090

CLOCKS AND WATCHES
A. Lange & Söhne, Marke "Deutsche Uhrenfabrikation". Goldene Herrentaschenuhr, hergestellt um 1885.

Back to the list
place on watchlist

Lot number 3071






Estimated price: 2,500.00 €
Hammer-price / sale price: 3,000.00 €


Werks- und Gehäusenummer (identisch): 23090
Gehäuse: 14 Karat bzw. 585er-Rotgold; Durchmesser: 54 mm; Gehäusegewicht: 59,2 g; Halbsavonette (umgewandelt) und Rückseitendeckel mit Monogramm graviert; Gesamtgewicht: 112,5 g. Ziffernblatt: zweiteiliges emailliertes Ziffernblatt mit römischen Zahlen; unsigniert (original); kleine dezentrale Sekunde. Werk: Handaufzug.


Zustand: Sehr gut. Vom Uhrmacher geprüft und gereinigt.

Lieferumfang: In Originalbox mit Stammbuch, inkl. Zertifikat des Herstellers von 2011. Erworben im Jahr 1885 von der Fa. Dürrstein & Co. Dresden für 212,- Mark.

A.Lange & Söhne: sächsische Uhrmacherkunst für die Tasche

Aller Anfang ist schwer. Diese triviale Spruchweisheit trifft auch auf den 1815 in Dresden geborenen Ferdinand Adolph Lange zu. Mit unzähligen Eingaben bat der Philanthrop die sächsische Regierung, ihn bei der Gründung einer Uhrenproduktion zu unterstützen. Dabei ging es ihm nicht ums persönliche Wohlergehen, sondern eine Linderung der Arbeitslosigkeit und Not im Dorf Glashütte. Nach zähen Verhandlungen konnte der gelernte Uhrmacher ab 1845 zunächst einmal 15 Menschen ausbilden. Dazu stellte der Staat die finanziellen Mittel bereit. Die dreijährige Lehre hielten indes nur einige der „Naturburschen" durch. Sie bildeten den Stamm der ersten deutschen Luxusuhrenmanufaktur A. Lange & Söhne. Das Engagement lohnte sich: Als Adolph Lange 1875 starb, hinterließ er seinen Söhnen und Enkeln nicht nur einen florierenden Betrieb mit rund 100 Mitarbeitern, sondern auch eine Vielzahl internationaler Auszeichnungen für Uhren feinster Qualität und höchster technisch-handwerklicher Vollendung. Glashütte verdankt dem Menschenfreund die Entwicklung zum Mekka der deutschen Feinuhrmacherei. 1945 endete der erste Teil dieser Erfolgsgeschichte. Bis dahin entstanden im abgeschiedenen Müglitztal hauptsächlich feine Taschenuhren mit Goldgehäuse. 1864 schlug die Geburtsstunde des typischen Handaufzugswerks mit so genannter Dreiviertelplatine. Lange fertigte und verwendete es bis zum Schluss in verschiedenen Größen. Im Gegensatz zu den Schweizer Brückenkalibern stellte das Glashütter Produkt höchste Anforderungen an die Fertigungspräzision, da nachträglich nur geringfügige Justierungen möglich waren. Kenner und Sammler unterscheiden zwischen drei Qualitätsstufen, von denen Lange & Söhne selbst jedoch niemals sprach.