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Heinrich II. von Virneburg, 1306-1332. Großpfennig o. J. (nach 1314), Bonn. 1.16 g. Noss 7.

GERMAN COINS AND MEDALS
KÖLN, ERZBISTUM

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Lot number 3532




Estimated price: 100.00 €
Hammer-price / sale price: 130.00 €


Heinrich II. von Virneburg, 1306-1332.
Großpfennig o. J. (nach 1314), Bonn. 1.16 g. Erzbischof thront v. v. mit Krummstab und Buch//Münster zu Bonn mit Kreuzen auf den Türmen.
Noss 7.

Winz. Korrosionsspuren, kl. Kratzer, sehr schön +

Erworben vor 1985 vom Bankhaus Partin, Bad Mergentheim.

Heinrich II. von Virneburg war der sechste Sohn seiner Eltern Graf Heinrich von Virneburg und Ponzetta von Oberstein. 1288 kämpfte er auf der Seite des Herzogs von Brabant gegen den Erzbischof Siegfried von Westerburg in der Schlacht von Worringen. Im selben Jahr wurde er Inhaber von zwei Pfarrpfründen, 1292 dann Kaplan des Königs Adolf von Nassau, einem Verwandten von ihm. Nach dem Tod des Erzbischofs Wikbold von Holte kamen drei Kandidaten in Betracht. Schließlich setzte sich Heinrich durch und reiste nach Rom. Dort aber mußte er, bedingt durch einen Papstwechsel, zwei Jahre auf seine Ernennung warten. Zurück in Köln gelang es ihm 1308, sich seine Stimme für den neuen König Heinrich VII. von Luxemburg sehr teuer mit Geld und Zugeständnissen bezahlen zu lassen. So mußte der König auf neue Reichszölle im Kölner Erzbistum verzichten. Vielleicht aufgrund dieses Erfolges überschätzte sich Erzbischof Heinrich bei der erneuten Königswahl 1314 und unterstützte den Habsburger Friedrich den Schönen gegen den Wittelsbacher Ludwig. So wurden zwei Könige gewählt, die in der Folge gewaltsam gegeneinander vorgingen. Diese Doppelwahlen wurden erst von der Goldenen Bulle 1356 abgeschafft. Die Auseinandersetzungen bezogen auch das Erzbistum mit ein und Heinrich hatte einige Verluste hinzunehmen, bis sich Papst Johannes XXII. 1323 in den Thronstreit einmischte. Dieser Eingriff veränderte die Fronten. Bei den nächsten Verhandlungen über eine Königswahl 1324 und 1328 vertrat Heinrich die Seite des Papstes. 1332 starb Heinrich in seiner Lieblingsresidenz Bonn.