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Walram von Jülich, 1332-1349. Großpfennig o. J. (um 1332), Bonn. 1.02 g. Noss 37.

GERMAN COINS AND MEDALS
KÖLN, ERZBISTUM

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Lot number 3534




Estimated price: 100.00 €
Hammer-price / sale price: 210.00 €


Walram von Jülich, 1332-1349.
Großpfennig o. J. (um 1332), Bonn. 1.02 g. WELR'ARC - IEPSCOLn Erzbischof thront v. v. mit Krummstab und Buch//SIgneCCe Û SISAnCASSIBVnen Münster zu Bonn. Mit Kreuz auf der Mitra.
Noss 37.

Feine Patina, sehr schön

Exemplar der Slg. Alfons Buller, Auktion Fritz Rudolf Künker 4, Osnabrück 1986, Nr. 1070.

Walram von Jülich kam als jüngerer Sohn Graf Gerhards V. von Jülich und seiner zweiten Frau Elisabeth von Brabant-Aarschot zur Welt. Nach dem Studium in Orléans und Paris war er seit 1327 Propst von St. Servatius in Maastricht und von St. Lambert in Lüttich. Vor allem sein Vater und danach sein älterer Bruder Graf Wilhelm V. von Jülich versuchten mit großen finanziellen Mitteln Walram den Erzbischofsstuhl zu verschaffen. Das Domkapitel hatte sich zunächst einem anderen Kandidaten verschrieben, auch König Ludwig der Bayer hatte eigene Vorstellungen. Doch schließlich entschied sich Papst Johannes XXII. für Walram, nachdem ihm sein Bruder Wilhelm V. seinen Übertritt in das päpstliche Lager in Aussicht stellte. Diese Wahl veränderte eine der Grundkonstellationen im Erzbistum Köln, nämlich die andauernde Gegnerschaft zu den Grafen von Jülich entfiel. Walram folgte in seiner Außenpolitik ganz dem Programm seines Bruders und versuchte sich sonst erfolgreich aus den großen Konflikten seiner Zeit (Hundertjähriger Krieg) herauszuhalten. In den 1340er Jahren wollte er die Außenbastionen des Bistums erweitern, was ihm eine Fehde mit den Grafen von der Mark eintrug. Gegen diese rüstete Walram nach anfänglichen Niederlagen derart massiv auf, daß das Domkapitel wegen der großen finanziellen Ausgaben die folgenden Entscheidungen Walrams an seine Zustimmung band. 1347 übergab Walram die Regierungsgeschäfte dem finanzgewandten Ritter Reinhard von Schönau. 1349 reiste der Erzbischof nach Paris ab, um dem schuldengeplagten Erzbistum die Kosten seiner Hofhaltung zu ersparen. Dort starb er vermutlich an der Pest. Sein Biograf läßt ihn „weder als Landesherr noch als Kurfürst noch als Bischof eine vorteilhafte Figur“ machen, doch blieb er „als ein menschlich lauterer Charakter, als uneigennütziger und mildtätiger Christ, als frommer Priester sanften Gemüts“ (W. Jansen, in: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches) der Nachwelt in Erinnerung.