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Friedrich von Wied, 1562-1567. Taler 1562, Deutz. 28.11 g. Dav. 9123; Noss 56 a.

GERMAN COINS AND MEDALS
KÖLN, ERZBISTUM

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Lot number 3607




Estimated price: 4,000.00 €
Hammer-price / sale price: 5,000.00 €


Friedrich von Wied, 1562-1567.
Taler 1562, Deutz. 28.11 g. Hüftbild von Petrus mit Schlüssel und Buch v. v. darunter vierfeldiges Wappenschild von Wied//Behelmtes vierfeldiges Wappen mit Mittelschild von Wied.
Dav. 9123; Noss 56 a.

Von großer Seltenheit. Kl. Schrötlingsfehler am Rand, sehr schön

Exemplar der Auktion Gerhard Hirsch 11, München 1956, Nr. 191 und der Slg. des Kölner Stadtbaumeisters Karl Band ("Meyer-Coloniensis, Teil II"), Auktion Münzzentrum 60, Köln 1986, Nr. 301.

Friedrich von Wied war ein nachgeborener Sohn. Beim Tod seines Vaters kam er mit seinen Brüdern unter die Vormundschaft seines Onkels, des Erzbischofs Hermann V. von Wied. Zur Sicherstellung seiner standesgemäßen Versorgung wurde Friedrich Kanoniker in Utrecht und von St. Georg in Köln, Propst von St. Cassius in Bonn, und Domherr in Köln. Dort ernannte man ihn 1548 zum Chorbischof, 1549 zum Thesaurar, 1558 zum Subdekan und im gleichen Jahr zum Dekan. Nach dem Tod von Mansfelds wurde Friedrich 1562 zum Erzbischof gewählt. Sofort reiste er nach Frankfurt zum Wahltag der Kurfürsten. Den vom Trienter Konzil und vom Papst 1564 verlangten Eid auf die katholische Kirche (Professio fidei Tridentina) weigerte sich Friedrich zu leisten, da er ihn als unzulässige Neuerung im Kirchenrecht ansah. Sowohl die päpstliche als auch die kaiserliche Bestätigung seiner Wahl blieben somit aus. Die Schuldenfrage wurde vom Streit zwischen Erzbischof und Domkapitel um die Verantwortlichkeit in den Hintergrund gedrängt. Selbst im Verdacht der Reformation nahe zu stehen, ließ Friedrich in seinen Handlungen nur altkirchliches gelten. Doch unternahm er auch nichts gegen die Reformationsversuche im Bistum. Wichtige Mitarbeiterstellen wurden nicht besetzt. Die daraus erfolgte Unsicherheit in theologischen Fragen wurde von den Theologen der Universität und den Priesterkanonikern des Bistums aufgefangen. Nach weiteren Konflikten mit dem Domkapitel wurde dieses gegen Friedrich aktiv und kritisierte den Erzbischof scharf. Nachdem die Professio fidei Tridentina vom Trierer Erzbischof 1567 geleistet wurde, gab auch Kaiser Maximilian II. seine Unterstützung für Friedrich auf. Im Herbst des gleichen Jahres resignierte Friedrich von seinem Amt als Erzbischof.