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Ferdinand Maria, 1651-1679. Dukat 1657, München, Fb. 201; Hahn 181.

GERMAN COINS AND MEDALS
BAYERN, HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH

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Lot number 645




Estimated price: 15,000.00 €
Hammer-price / sale price: 18,000.00 €


Ferdinand Maria, 1651-1679.
Dukat 1657, München, auf das Vikariat. 3,47 g. F Ü M Ü V Ü B & P Ü S Ü D Ü C Ú P Ü R Û S Ü R Ü - I Ú - Ú AR Ü EL & VIC Ù L Ü L Ù Der geharnischte Kurfürst steht fast v. v. mit Schwert, mit der Rechten auf sein Zepter gestützt, die Linke greift nach dem Reichsapfel, der auf einem Postament liegt//CLYPEVS OMNIBVS - IN TE SPERANTIBVS Madonna mit Zepter in der Rechten und dem Kind auf dem linken Arm, darunter mit Kurhut bedecktes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 16 - 57.
Fb. 201; Hahn 181.

GOLD. Von großer Seltenheit. Prachtexemplar. Vorzüglich-Stempelglanz

Ferdinand Maria, geb. am 31.10.1636 in München, Sohn Maximilians I. und seiner Gemahlin Maria Anna von Habsburg, stand nach dem Tod seines Vaters von 1651 bis 1654 unter der Vormundschaft seiner Mutter. Mit merkantilistischen Wirtschaftsmaßnahmen gelang es dem jungen Kurfürsten nach seinem Regierungsantritt, die schweren Folgen des Dreißigjährigen Krieges zu überwinden. In den 50er Jahren, in denen die Ausübung des Reichsvikariats nach dem Tod Kaiser Ferdinands III. 1657 für Ferdinand Maria (dem Neffen des verstorbenen Kaisers) den Höhepunkt bildete, betrieb der bayerische Kurfürst unter dem Einfluß seiner Mutter eine habsburgfreundliche Politik. Später sorgte die Gemahlin Ferdinand Marias, die nach ihrem Großvater Heinrich IV. von Frankreich benannte Henriette Adelheid von Savoyen, für eine starke Annäherung an Frankreich. Insgesamt behielt Ferdinand Maria dennoch eine Neutralitätspolitik bei, durch die es ihm gelang, sein Land aus den Konflikten zwischen Frankreich und Habsburg herauszuhalten. Die fast 30 Jahre andauernde Regierungszeit dieses Kurfürsten, der am 26.5.1679 in Schleißheim starb, war eine Periode des Friedens und des Wiederaufbaus, in der die barocke Kunst und Kultur entscheidend gefördert wurde. Neben dem Engagement für Musik und Theater, in dem Ferdinand Maria gelegentlich sogar selbst mitwirkte, ist insbesondere die auch durch die Turiner Herkunft der Kurfürstin beeinflußte Bautätigkeit des Kurfürstenpaares zu erwähnen. Die bekanntesten Beispiele sind die Theatinerkirche und das Hauptgebäude des Nymphenburger Schlosses.