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Wissenschaft und Bildung. Bronzemedaille 1884

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Die Welt der Kunst

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Lot number 8442




Estimated price: 100.00 €
Hammer-price / sale price: 100.00 €


Wissenschaft und Bildung.
Bronzemedaille 1884, von Carl Friedrich Hermann Held, auf Robert Koch anlässlich der Versammlung der deutschen Ärzte und Naturforscher in Magdeburg (vgl. Tageblatt der 57. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Magdeburg 18.-23. September 1884). PROFESSOR DOCTOR ROBERT KOCH; rechts unten Signatur H(ermann) HELD F(ecit); Brustbild en face, Kopf r. gewandt//DEM MEISTER DER WISSENSCHAFT UND WOHLTHÄTER DER MENSCHHEIT; die Scientia, auf einem Sphinx sitzend und ein Buch auf ihrem Schoß haltend, entschleiert mit ihrer Rechten eine Herme der "vielbrüstigen" Artemis von Ephesos, in der Linken der Scientia ein Palmzweig; zu Füßen der Herme allerlei naturwissenschaftliche Forschungsapparate, vor dem Sitz der Scientia ein Globus, im Hintergrund der Gruppe ein Stern, der nach unten sein Licht wirft; im Abschnitt MAGDEB(ur)G. 39,88 mm; 22,02 g.


Mattiert. Kl. Randfehler, vorzüglich

Exemplar der Auktion Teutoburger Münzauktion 11, Borgholzhausen 2002, Nr. 2724.

Robert Koch (geb. 11. Dez. 1843 Clausthal-Zellerfeld, gest. 27. Mai 1910 Baden-Baden), deutscher Mediziner, Mikrobiologe, Hygieniker, dem es 1876 gelang, den Erreger des Milzbrandes zu erforschen. Er verfasste ein grundlegendes Buch über Wundinfektionen und entdeckte 1882 den Erreger der Tuberkulose, weswegen er 1905 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Die Artemis von Ephesos, die schon in der Antike eine Göttin der Natur und der Fruchtbarkeit, d.h. des vegetabilen Lebens war, entwickelte sich in der frühen Neuzeit zur Personifikation der Natur (vgl. W. Kemp, Natura. Ikonographische Studien zur Geschichte und Verbreitung einer Allegorie, Diss. Tübingen 1973; A. Goesch, Diana Ephesia. Ikonographische Studien zur Allegorie der Natur in der Kunst vom 16.–19. Jahrhundert, Frankfurt am Main 1996; M. Modersohn, Natura als Göttin im Mittelalter. Ikonographische Studien zu Darstellungen der personifizierten Natur, Berlin 1997). Der Frontispiz vieler frühneuzeitlicher Bücher thematisierte die Enthüllung der Natur bzw. der Artemis von Ephesos; oftmals hielt diese Statue wie auch hier einen Spiegel in der Hand. Der Sphinx, auf dem die Scientia sitzt, weist auf die uralte Weisheit Ägyptens, mag aber auch als Symbol der Rätselhaftigkeit aufgefasst werden, die die Scientia überlagert; Stern und Aureole sind ein Sinnbild der Erleuchtung.