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MICHAÏLOVITCH, G. Grand-Duc.

POLEN, RUSSLAND, BALTIKUM
MICHAÏLOVITCH, G. Grand-Duc., POLEN, RUSSLAND, BALTIKUM

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Lot number 6080




Estimated price: 30.00 €
Hammer-price / sale price: 55.00 €


MICHAÏLOVITCH, G. Grand-Duc.
Monnaies de l'empire de Russie 1725-1894. In einem Band gefasster Nachdruck Boston 1973 der dreibändigen Originalausgabe Paris 1916. 657 S. inklusive zahlreichen Tfn. Orig.-Kunstledereinband. Die Ecken etwas bestoßen, sonst von ordentlichem Zustand.


Georg Michailowitsch Romanow (* 1863 in Tiflis [Tblisi], ermordet 1919 in Petrograd) war ein Enkel des Zaren Nikolaus I. des Großherzogs Leopold I. von Baden und ein General der russischen Armee sowie Leiter des Russischen Museums in St. Petersburg. Die Leidenschaft zur Numismatik hatte ihn bereits im Jahre 1877 erfüllt, als er Kupfermünzen des Zarenreichs auf seinen Streifzügen durch den Basar von Tiflis kaufte. Da ihm in seinen jugendlichen Jahren hinreichende Barmittel zum Erwerb russischer Münzen und Medaillen aus Gold und Silber fehlten, zahlte er mit Schuldscheinen, die er erst nach Erreichen der Volljährigkeit auslösen konnte. Im Laufe seines Lebens hat er die wohl maßgeblichste Privatsammlung auf diesem Gebiet geschaffen. Überdies trat er als numismatischer Autor in Erscheinung, wenngleich die Numismatiker und die fachlichen Berater des Großfürsten David Gill, A. A. Ilyin und I. I. Tolstoj als die tatsächlichen Verfasser dieser Werke gelten. So wurden die Münzen seiner Sammlung zusammen mit weiteren in einem unter dem Titel "Monety tsartvovanii" zwischen 1888 und 1914 erschienenen zwölfbändigen Corpuswerk veröffentlicht, das auch die Vorlage zu dem dreibändigen Katalog "Monnaies de l'Empire russe" bildete, der 1916 in Paris verlegt wurde. Während der Oktoberrevolution wurde der Großfürst im April 1918 arretiert und im Januar 1919 von Bolschewiki exekutiert. Der Großteil seiner numismatischen Sammlung konnte indes zuvor außer Landes verbracht werden und gelangte auf verschlungenen Wegen in den Besitz seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau Maria Georgiyevna mit den beiden Töchtern Nina und Xenia. Die Familie überließ eine Partie der Firma Adolph Hess zur Versteigerung, doch die auf den 25. Oktober 1939 terminierte Auktion wurde infolge des Kriegsausbruchs Anfang September nicht durchgeführt. Fünf Jahre nach Friedensschluss gelangten 477 Lose aus Sammlung Michailowitsch in der Auktion vom 3.-4.7.1950 des Hauses Christie's Manson & Woods zum Aufruf. Im Bestand der Smithsonian Institution, Washington D.C. befinden sich heute zahlreiche Münzen und Medaillen aus dem Besitz von Georg Michailowitsch, die größtenteils zwischen 1958 und 1968 vom Sammler William Harrington Du Pont dieser Einrichtung gestiftet worden waren. Weitere Exemplare der Sammlung Michailowitsch befinden sich im Cabinet des Médailles der Bibliothèque Nationale in Paris und im Staatlichen Museum für Bildende Künste A. S. Puschkin in Moskau.