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OTTO HELBING NACHF., Auktion [48] vom 15.9.1925, München.

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OTTO HELBING NACHF., Auktion [48] vom 15.9.1925, München.

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Lot number 6156




Estimated price: 30.00 €
Hammer-price / sale price: 30.00 €


OTTO HELBING NACHF. Auktion [48] vom 15.9.1925, München.
Auktions-Katalog [48], enthaltend Münzen und Medaillen. Die nicht-schlesischen Bestände des Kaiser Friedrich-Museums Görlitz aus Sammlung Ó Ernst von Wasserschleben: III. Brandenburg in den Marken. Ferner eine alte Spezialsammlung Brandenburg in Franken. 4 unpaginierte, 95 S. 32 Tfn. 1295 Nrn.  Roter Ganzleineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Sämtliche Zuschlagpreise in Bleistift den jeweiligen Positionen beigeschrieben.


Der Berliner Münzenhändler Ernst von Wasserschleben (* 1862 in Görlitz, Ó 1908 in Berlin) hatte seine bedeutende Münzensammlung dem Kaiser Friedrich-Museum testamentarisch übertragen. Der institutionelle Erbe löste die nichtschlesischen Prägungen aus dem Bestand heraus und ließ diese in den Jahren 1924 und 1925 durch das Haus Otto Helbing Nachf. vermarkten (Auktionen vom 12.2.1924 und vom 15.9.1925). Folgt man Detlef Tietjen, so stammte auch das Material der "bereits im 19. Jahrhundert abgeschlossenen Sammlung", das die Firma Otto Helbing Nachf. am 17.2.1925 und folgende Tage auktionierte, aus der Sammlung Wasserschleben. Demzufolge hätte das Kaiser Friedrich-Museum in Görlitz als von Wasserschlebens Erbe auch diesen Bestand zur Auktion eingeliefert.

Die "alte Spezialsammlung Brandenburg in Franken" hatte der jüdische Bankier Max von Wilmersdörffer (* 1824 in Bayreuth, gestorben 1903 in München) aufgebaut. Er trat 1841 als Lehrling in die von seinem Onkel Joseph [Joel] Nathan Oberndörffer gegründete Münchener Privatbank J. N. Oberndörffer ein und führte 1867 nach dessen Tode dieses Geldinstitut in teilhaberschaftlicher Leitung zusammen mit seinem langjährigen Kollegen Abraham Merzbacher, dem Ehemann von Oberndörffers Nichte Nanny (geb. Oberndörffer). Er war königlich-sächsischer Generalkonsul in München, wurde 1888 als Ritter in den Verdienstorden der Bayerischen Krone aufgenommen und in den nicht erblichen Adelsstand erhoben. Bereits in jungen Jahren beschäftigte sich Max von Wilmersdörffer mit Münzen und Medaillen und konnte über die Jahre Dank seines Vermögens mit großem Engagement eine umfangreiche und qualitätvolle Sammlung aufbauen. Er war Gründungsmitglied und -vorsitzender der 1881 ins Leben gerufenen Bayerischen Numismatischen Gesellschaft. Der Hauptteil der Sammlung Wilmersdörffer samt der zugehörigen numismatischen Bibliothek war bereits von Oktober 1905 bis Ende Juni 1909 durch Joseph Hamburger in Frankfurt am Main im Zuge von 8 Auktionen aufgelöst worden.

Auf dem Rücken des Einbandes das Supralibros G. H. [Gunther Hahn] in Goldprägung, auf der Titelseite sowie im unteren Eckbereich von S. 38 die Rundstempelung EX LIBRIS * Gunther Hahn *.