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Von der Faszination geprägten Goldes (und Silbers)

16. August 2021


Das Verhältnis zwischen Münzsammler und Münzhändler ist etwas ganz Besonderes. Das illustriert das Schicksal der Sammlung Hermann Schwarz, die Künker zu Beginn seiner Herbst-Auktionen vom 25. September bis zum 1. Oktober 2021 versteigern wird. Als die Erben des 1961 verstorbenen Sammlers den Verkauf der Sammlung planten, kam für sie eigentlich nur die Firma in Frage, die einst den Sammler betreut hatte: Das war die Münchner Münzhandlung Julius Jenke. Diese ging nach dem Tod ihres Gründers in den Besitz von Egon Beckenbauer über. Der hatte sie an die Privatbank Aufhäuser resp. Hauck & Aufhäuser verkauft, die ihrerseits 2010 an KüDAbei nker verkaufte. So kontaktierten die Erben des Sammlers Künker am Dom. Es ist für Künker als Nachfolger des Münzhändlers Julius Jenke eine Ehrensache, das Vertrauen der Erben nicht zu enttäuschen. Die Sammlung Hermann Schwarz wird in einem eigenen Katalog mit dem Titel „Von der Faszination geprägten Goldes“ präsentiert. Die Sammlung Schwarz ist nur eine von vielen Privatsammlungen, die Künker in seinen Herbst-Auktionen anbieten wird. Das Spektrum reicht von griechischen und römischen Münzen aus der Sammlung eines Ingenieurs und spektakulären antiken Raritäten aus der Sammlung eines Kosmopoliten über den zweiten Teil der Sammlung Axel Tesmer mit Prägungen der preußischen Könige bis hin zu Münzen und Medaillen aus Braunschweig-Lüneburg aus der Sammlung eines Ingenieurs. Zwei weitere Sammlungen - Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit aus süddeutschem Privatbesitz und Nuditas in nummis / Akt und Eros in der Numismatik / Die Sammlung W. Risse - werden wir später in einem getrennten Vorbericht vorstellen. Merken Sie sich auf jeden Fall schon jetzt den Termin der Versteigerungen in Ihrem Terminkalender vor. Die beiden eLive Premium Auctions finden am 12. und 13. Oktober 2021 auf www.eLive-Auction.de statt.

Katalog 351: Münzen der antiken Welt
Samstag, 25.9.2021

Es sind die Sammler, auf denen der Erfolg jeder Münzhandlung basiert. Ihre Loyalität ist der Dank dafür, dass sie sich gut beraten und aufgehoben fühlen. Künker ist stolz darauf, dass zufriedene Sammler in Künker-Auktionen nicht nur Münzen kaufen, sondern auch wieder verkaufen, wie der Sammler, der sich „Ingenieur“ nennt. Dieser Sammler hat in den vergangenen vierzig Jahren eine beeindruckende Münzsammlung zusammengetragen. Ganz im Stil des 19. Jahrhunderts besteht sie aus antiken Münzen und Prägungen der Heimat des Sammlers: Braunschweig. Eines aber ist beiden Sammlungsteilen gemeinsam, wie Dr. Andreas Kaiser schreibt: „Das doppelte Talent der Detailtreue und Exaktheit auf der einen, und dem Weitblick auf der anderen Seite ist auch seiner hervorragenden numismatischen Sammlung anzumerken.“ Der Kenner findet also in Katalog 351 eine Fülle von Münzen, die sich durch eine Kombination begehrenswerter Eigenschaften auszeichnen: Großartiger Stil, detaillierter Stempelschnitt, beste Erhaltung und hervorragend dokumentierte Provenienz - bei Griechen und Römern. Ob keltische Kleinsilbermünze, ob griechische Tetradrachme oder Stater, ob römischer Denar: Die Münzen aus der Sammlung eines Ingenieurs erfreuen auch den anspruchsvollsten Connaisseur. Ähnlich ist das mit der Sammlung eines Kosmopoliten, die Münzen vereint, von denen viele Sammler nur träumen können. So zum Beispiel das mit 50.000 Euro geschätzte, wohl schönste Exemplar aller Statere von Abdera mit dem erschöpften Herakles auf der Rückseite oder das wohl besterhaltene Exemplar eines Aureus des Vespasian, der im Jahr 72 n. Chr. den Sieg über die Juden feierte. Die Schätzung der Münze beträgt beeindruckende 250.000 Euro. Aber lassen Sie sich von dieser hohen Schätzung nicht ins Bockshorn jagen! Die Taxen beginnen in Auktionskatalog 351 mit Beträgen unter 25 Euro. Es kann also jeder mitbieten, um sich ein interessantes Stück für die eigene Sammlung zu sichern!

Nr. 35: Kelten / Pannonien.
Tetradrachme, Typ Baumreiter mit Bartkranz, 2./1. Jh. v. Chr.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Auktion Münzzentrum 160 (2011), Nr. 299. Gutes vorzüglich.
Taxe: 700,- Euro

Nr. 68: Akragas / Sizilien.
Didrachme, 480-470.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Auktion Leo Hamburger 98 (1933), Nr. 139. Aus Auktion MMAG 52 (1975), Nr. 62. Fast vorzüglich / Vorzüglich.
Taxe: 600,- Euro

 



Nr. 100: Abdera / Thrakien.
Stater, 362 v. Chr. Aus der Slg. eines Kosmopoliten.
Aus Auktion Gießener Münzhandlung 44 (1989), Nr. 152. Aus Auktion Hess-Divo 335 (2018), Nr. 20. Vorzüglich.
Taxe: 50.000,- Euro

Nr. 145: Koinon von Boiotien.
Stater, 395-387. Aus der Slg. eines Ingenieurs.
Aus Auktion Bank Leu 15 (1976), Nr. 218.
Fast vorzüglich.
Taxe: 500,- Euro



Nr. 324: Vitellius, 69.
Denar, Rom.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Slg. Benz, Auktion Lanz 94 (1999), Nr. 298. Vorzüglich.
Taxe: 1.500,- Euro

Nr. 328: Vespasianus, 69-79.
Aureus, 72, Lugdunum.
Wohl das am besten erhaltene der wenigen bekannten Exemplare. Aus der Slg. eines Kosmopoliten. Vorzüglich. Taxe: 250.000,- Euro


Nr. 351: Traian, 98-117.
Denar, 113/114, Rom.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Auktion Sternberg XXIX (1995), Nr. 451. Aus Auktion Bankhaus Aufhäuser 14 (1998), Nr. 320. Fast vorzüglich.
Taxe: 300,- Euro

Nr. 364:
Hadrian, 117-138, für Divus Traianus und Diva Plotina. Aureus, 137 (oder 138).
Aus der Slg. eines Kosmopoliten. Aus Auktion Bank Leu 2 (1972), Nr. 372. Aus Auktion Bank Leu AG 48 (1989), Nr. 351. Aus Auktion Künker 236 (2013), Nr. 1060.
Sehr selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 100.000,- Euro

Nr. 513: Galeria Valeria.
Aureus, 308-309, Siscia.
Aus der Slg. eines Kosmopoliten. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 50.000,- Euro



Nr. 523: Crispus.
Solidus, 324, Nikomedia.
Aus der Slg. eines Kosmopoliten. Aus Slg. Vierordt, Auktion Schulman 5 (1923), Nr. 2694. Aus Slg. Mazzini, Tav. XXXI, 56. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe. 75.000,- Euro


Katalog 352: Die Sammlung Hermann Schwarz: Faszination des geprägten Goldes
Sa. 25.9.2021 - Antike Münzen
Mo. 27.9. / Di 28.9.2021 - Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit

Mehr als 1.500 Lose mit Goldmünzen von der Antike bis zur Moderne umfasst die Sammlung Hermann Schwarz. Die vielen interessanten Stücke inspirierten die Experten von Künker zu dem Titel „Faszination des geprägten Goldes“. Es dürfte allerdings nicht nur der warme Glanz gewesen sein, der den Sammler Ende der 1920er Jahre davon überzeugte, sich auf Goldmünzen zu konzentrieren. Damals lag die Hyperinflation nach dem 1. Weltkrieg nur wenige Jahre zurück. Gold bot Sicherheit. Und tatsächlich finanzierte der Unternehmer durch den Verkauf eines Teils seiner Sammlung nach dem 2. Weltkrieg den Wiederaufbau des familieneigenen, ältesten bayerischen Formularverlags, der in den Münchner Bombennächten schwerste Schäden erlitten hatte.
Bei An- oder Verkauf, der Münchner Münzhändler Julius Jenke (1882-1957) beriet den Sammler in allen numismatischen Fragen. Julius Jenke wusste, was er tat: Schon sein Vater hatte mit Münzen gehandelt. Er selbst studierte Geschichte und Kunstgeschichte in München, Genf und Berlin, ehe er in den 1920er Jahren seine Münzhandlung an der Maximiliansstraße 10 eröffnete. In welchem Geist er sie betrieb, das erfahren wir aus einem Nachruf, den die Bayerische Numismatische Gesellschaft veröffentlichte: „Seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen stellte er, stets hilfsbereit, in den Dienst der Sache und erwies sich immer wieder als selbstloser Ratgeber besonders auch gegenüber Anfängern und jugendlichen Sammlern.“
Dem können wir nur zustimmen: Julius Jenke hat Hermann Schwarz wohl beraten, wie anhand von Künker-Katalog 352 zu sehen. Ganz im Stile der Zeit stellte Hermann Schwarz eine Generalsammlung von Goldmünzen zusammen. Sie beginnt mit antiken Münzen und endet mit den zeitgenössischen Prägungen der 1950er Jahre. Wie damals üblich, spielte die Erhaltung eine wesentlich geringere Rolle als die historische Bedeutung eines Stücks. Was auf keinen Fall heißen soll, dass es nicht auch stempelglänzende Münzen in der Sammlung gäbe. Im Gegenteil! Einige extrem seltene Raritäten sind völlig unberührt und können als schönstes bekanntes Exemplar ihres Typs gelten. Sie waren dem Sammler genauso wertvoll wie die vielen Münzen in sehr schöner Erhaltung, die nur knapp über dem Goldpreis geschätzt sind. Auktion 352 bietet also für jeden Sammler etwas, gleich welchen Umfang sein Geldbeutel, gleich welches Interessensgebiet er hat. Wir stellen stellvertretend für das Material zwei völlig entgegengesetzte Beispiele vor, die in ihrer Verschiedenheit typisch sind für die Sammlung:
1954 erwarb Hermann Schwarz vom Lager der Münzhandlung Julius Jenke ein 5 Guineas-Stück von 1701, das NGC mit MS-61 bewertete, also vorzüglich bis Stempelglanz in deutscher Terminologie. Die scharf ausgeprägte Münze zeigt ein großartiges Porträt Williams III., des britischen Herrschers, den die Glorious Revolution an die Spitze des Inselstaates katapultierte. Die Schätzung beträgt 25.000 Euro, eine sehr konservative Taxe, wenn man die aktuellen Preise in Betracht zieht, die für diesen Münztyp erzielt werden.
Weniger als ein Hundertstel dieser Schätzung, nämlich 240 Euro beträgt der Startpreis eines vatikanischen 100 Lire-Stücks, das Pius XII. 1950 in lediglich 4.000 Exemplaren anlässlich des Heiligen Jahres prägen ließ. Hermann Schwarz kaufte diese moderne Gedenkmünze wahrscheinlich kurz nach ihrer Ausgabe für seine Sammlung.
Und so ist in diesem Katalog wirklich für jeden etwas zu finden! Auch wenn wir - wie üblich - eher die spektakulären Seiten des Katalogs mit unseren Abbildungen beleuchten.

Nr. 1020: Ägypten.
Ptolemaios VIII., 145-116, für Arsinoe II. Oktodrachme (Mnaion), Alexandria.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1953 bei Grabow, Berlin. Sehr schön bis vorzüglich.
Taxe: 6.000,- Euro

Nr. 1209: Frankreich.
Charles X., 1824-1830. Große goldene Medaille 1825 von E. Gatteaux auf die Krönung in Reims.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1938 bei Julius Jenke, München. Aus dem Besitz des preußischen Gesandten in Paris Heinrich Wilhelm von Werther, der es als persönliches Geschenk des Königs erhielt. Vorzüglich.
Taxe: 25.000,- Euro

Nr. 1234: Großbritannien.
William III., 1694-1702. 5 Guineas 1701, London.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1954 bei Julius Jenke, München.
Selten NGC MS61. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 25.000,- Euro

Nr. 1407: Russland.
Elisabeth, 1741-1761. 5 Rubel 1759, St. Petersburg.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1955 bei Dr. Busso Peus, Frankfurt. Sehr selten. NGC MS62. Nur 2.354 Exemplare geprägt. Vorzüglich / Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 25.000,- Euro

Nr. 1548: Japan.
Mutsuhito, 1867-1912. 20 Yen Jahr 3 Meji Ära (1870), Osaka.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1937 bei Helbing, München.
NGC MS65+. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 20.000,- Euro

Nr. 1607: RDR.
Ferdinand II., 1592-1618-1637. 5 Dukaten 1627, Breslau.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1938 bei Julius Jenke, München.
NGC MS62. Sehr selten. Gutes vorzüglich.
Taxe: 15.000,- Euro

Nr. 1751: Bayern.
Maximilian I., 1598-1651. 10 Dukaten 1643, München.
Abschlag von den Stempeln des Talers.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1954 bei Julius Jenke, München. 3. bekanntes Exemplar. Winzige Bearbeitungsstelle am Rand. Vorzüglich.
Taxe: 20.000,- Euro

Nr. 1955: Lauenburg.
Julius Franz, 1666-1689. Doppeldukat o. J. (1678).
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1935 bei Julius Jenke, München.
Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 20.000,- Euro

Nr. 1983: Münster.
Ferdinand von Bayern, 1612-1650. 5 Dukaten o. J., Münster. Goldabschlag von den Stempeln des Schautalers.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1953 bei Grabow, Berlin.
Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 20.000,- Euro

Nr. 2009: Nürnberg.
5 Dukaten 1698.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1938 bei Julius Jenke, München.
Leichte Prüfspur am Rand. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 20.000,- Euro

Nr. 2087: Sachsen.
Christian I., 1586-1591. Dukat 1590, Dresden.
Aus Slg. Hermann Schwarz, erworben 1953 bei Grabow, Berlin.
Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 10.000,- Euro

Nr. 2198: Deutsches Kaiserreich. Bayern.
Ludwig III., 1913-1918. 3 Mark 1918.
„Goldene Hochzeit“.
Sehr selten. Gutes vorzüglich.
Taxe: 25.000,- Euro

 

Auktion 353
Die Sammlung Axel Tesmer, Teil 2 - Prägungen der Könige von Preußen
Di. 28.9. / Mi. 29.9.2021

Bereits im März 2021 hatte der erste Teil der Sammlung Axel Tesmer weltweite Aufmerksamkeit erregt. Die Highlights hatten für Rekordergebnisse gesorgt. So wurde der erste brandenburgische Taler von Kurfürst Joachim I. aus Frankfurt an der Oder mit 130.000 Euro zugeschlagen. Er erzielte damit gemäß der Recherchen der Spezialisten im Hause Künker erstmals für diesen Münztyp ein Ergebnis im sechsstelligen Bereich.
Nun kommt der zweite Teil der Sammlung zur Versteigerung. Er umfasst 1098 Lose, die Münzen der preußischen Könige seit der Krönung Friedrichs I. im Jahr 1701 beinhalten. Besonders die Regierungszeit Friedrichs II., des Großen, ist mit mehr als 500 Losen reich dokumentiert. Den zeitlichen Endpunkt setzen einige wenige Münzen nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Axel Tesmer teilte die Ansicht Kaiser Wilhelms I., dass mit der Kaiserproklamation „das preußische Königtum zu Grabe“ getragen worden sei.
Kenner haben mit der Sammlung Tesmer die Chance, einige Stücke zu erwerben, von denen es nur ein Exemplar im Handel gibt, so zum Beispiel ein doppelter Reichstaler von 1719 aus Berlin oder ein Drittel Reichstaler von 1754, ebenfalls in Berlin geprägt. Axel Tesmer achtete auf die Qualität seiner Münzen. Sogar die überaus seltenen Münzen des 7jährigen Krieges sind in bester Erhaltung. So findet nicht nur der Sammler von Raritäten etwas, sondern auch diejenigen, in deren Budget eher die Kleinmünzen liegen. Die Schätzungen beginnen bei 25 Euro.
Preußen hat die Geschichte Deutschlands nachhaltig geprägt. Die Sammlung Tesmer ist eine numismatische Nachhilfestunde in Sachen deutscher Geschichte. Tauchen Sie mit diesem Katalog in eine Epoche ein, in der ein kleines Land am Rande des Römischen Reichs Deutscher Nation zu einem Mitspieler im Konzert der europäischen Mächte aufstieg.

Nr. 3155: Brandenburg-Preußen.
Friedrich I., 1701-1713. 2 Dukaten 1712, Magdeburg.
Aus Slg. Axel Tesmer.
Aus Auktion Peter Sauer 3 (1986), Nr. 149.
Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich.
Taxe: 10.000,- Euro

Nr. 3157: Brandenburg-Preußen.
Friedrich I., 1701-1713. Reichstaler 1701, Königsberg, auf seine Krönung.
Aus Slg. Axel Tesmer.
Aus Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 309 (1984), Nr. 1213.
Äußerst selten. Stempelglanz.
Taxe: 10.000,- Euro

Nr. 3264: Brandenburg-Preußen.
Friedrich Wilhelm I., 1713-1740. Doppelter Reichstaler 1719, Berlin.
Aus Slg. Axel Tesmer. Aus Auktion Rosenberg (1902), Nr. 756. Aus Slg. Virgil Brand Teil 3, Auktion Leu 67 (1996), Nr. 334.
Einziges im Handel befindliches Exemplar. Gutes vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro

Nr. 3388: Brandenburg-Preußen.
Friedrich II., 1740-1786. 1/3 Reichstaler 1754, Berlin.
Aus Slg. Axel Tesmer. Aus Auktion Künker 81 (2003), Nr. 4329.
Wohl 2. bekanntes Exemplar. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 10.000,- Euro

Nr. 3483: Brandenburg-Preußen.
Friedrich II., 1740-1786. 1/4 Reichstaler 1780, Berlin.
Aus Slg. Axel Tesmer. Aus Auktion Frankfurter Münzhandlung 131 (1988), Nr. 289.
Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 10.000,- Euro

Nr. 3860: Brandenburg-Preußen.
Friedrich II., 1740-1786. Speciestaler 1755, Berlin.
Handelsmünze.
Aus Slg. Axel Tesmer. Aus Auktion Künker 81 (2003), Nr. 4500.
Äußerst selten. Fast Stempelglanz.
Taxe: 50.000,- Euro

Nr. 3965: Brandenburg-Preußen.
Friedrich Wilhelm III., 1797-1870. Probe zum Taler 1798, Berlin.
Aus Slg. Axel Tesmer. Aus Slg. Ferrari, Auktion Schulman (1928), Nr. 2786.
Wohl einziges bekanntes Exemplar in Privatbesitz. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 25.000,- Euro

Nr. 3988: Brandenburg-Preußen.
Friedrich Wilhelm III., 1797-1870. Probe zum nicht verausgabten Taler 1818.
Aus Slg. Axel Tesmer.
Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 7.500,- Euro

Auktion 354:
Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit / Deutsche Münzen ab 1871
Do. 30.9. / Fr. 1.10.2021


Den Abschluss der Auktionswoche bildet am 30. September und 1. Oktober 2021 Auktion 354 mit Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit resp. mit deutschen Münzen ab 1871.
Das Spektrum reicht weit: Die Auktion beginnt mit Goldmünzen und Medaillen aus aller Welt. Ein besonderes Highlight sind die Mehrfachdukaten des Römisch-Deutschen Reichs, die von den Habsburger Kaisern als diplomatische Geschenke für ihre Anhänger ausgegeben wurden. Von einer Gussmedaille Maximilians II. im Gewicht von 7 Dukaten über mehrere zehnfache Dukaten Ferdinands II. aus den Münzstätten Prag und Nagybanya bis hin zu einem 10fachen Dukaten Ferdinands III. aus Prag zeugen diese Münzen vom kaiserlichen Netzwerk, das sich in der schwierigen Epoche der Gegenreformation bewährte.
Wieder finden sich unter den deutschen Münzen und Medaillen so viele nennenswerte Raritäten, dass sie in einem kurzen Vorbericht keinen Platz finden. So beschränken wir uns auf die Erwähnung eines sächsischen 10fachen Dukaten, geprägt mitten im 30jährigen Krieg anlässlich der 100-Jahr-Feier der Übergabe der Augsburger Konfession, auf einen vierfachen Dukaten des Herzogtums Liegnitz-Brieg vom Jahr 1610 mit der NGC Bewertung MS61 sowie auf den einzigartigen Brakteaten der Reichsmünzstätte Mühlhausen, geprägt unter König Konrad III. (1138-1152). Die Provenienz dieses Kabinettstücks reicht bis ins Jahr 1905 zurück.
Ferner kommt in Auktion 354 aus der Sammlung eines Ingenieurs der Sammlungsteil zur Versteigerung, der Münzen und Medaillen aus Braunschweig enthält. Wir haben den hervorragenden Geschmack des Sammlers bereits in Katalog 351 anhand seiner antiken Münzen kennengelernt.
Zeitlich beginnt die Sammlung mit den Brakteaten Heinrichs des Löwen. Sie endet mit Braunschweiger Talern des 19. Jahrhunderts. Naturgemäß sind unter den angebotenen Losen viele mit Bergbaudarstellungen. Auch Ausbeutemünzen und -medaillen sind vertreten. Dass der Sammler nicht nur auf die hervorragende Erhaltung achtete, sondern auch die Provenienz seiner Münzen sorgsam dokumentierte, werden potentielle Käufer zu schätzen wissen.
Den Abschluss der Auktion bilden die deutschen Münzen ab 1871 mit einer Fülle von Raritäten. Ob Bayernhochzeit, Friedrich der Weise oder die seltenste Reichsgoldmünze, 20 Mark Sachsen-Coburg und Gotha von 1872: Wer Münzen nach 1871 sammelt, sollte genau hinsehen! Und zwar nicht nur in Katalog 354! Auch die Sammlung Hermann Schwarz enthält interessante Stücke, und zwar in Gold UND Silber.

Nr. 5016: Frankreich / Straßburg.
Ludwig Constantin von Rohan, 1756-1777. 1/2 Constantin d’or 1759, Oberkirch.
Sehr selten. Fast Stempelglanz.
Taxe: 12.500,- Euro

Nr. 5154: RDR.
Maximilian II., 1564-1576. Goldene Gussmedaille zu 7 Dukaten o. J. (1567/8) von Valentin Maler.
Sehr selten. Zeitgenössischer Guss. Sehr schön bis vorzüglich.
Taxe: 5.000,- Euro

Nr. 5158: RDR.
Ferdinand III., 1625-1637-1657. 10 Dukaten 1640, Prag.
Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich.
Taxe: 50.000,- Euro

Nr. 5212: Hessen-Kassel.
Karl, 1670-1730. 2 Dukaten o. J. (um 1730), Kassel.
Äußerst selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 15.000,- Euro

Nr. 5242: Sachsen.
Johann Georg I., 1615-1656. 10 Dukaten 1630, Dresden, auf die 100-Jahrfeier der Übergabe der Augsburger Konfession.
Geprägt mit den Stempeln des Reichstalers.
Sehr selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 15.000,- Euro

Nr. 5248: Liegnitz-Brieg.
Johann Christian und Georg Rudolf, 1602-1621. 4 Dukaten 1610, Reichenstein.
Sehr selten. NGC MS61. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 30.000,- Euro

Nr. 5373: Braunschweig.
Heinrich der Löwe, 1142-1195. Brakteat, Braunschweig.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Auktion Hess / Leu 23 (1963), Nr. 2. Aus Slg. Herbert A. Cahn, Auktion MMAG 87 (1998), Nr. 114.
Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 1.500,- Euro

Nr. 5433: Braunschweig-Wolfenbüttel.
Friedrich Ulrich, 1613-1634. Löser zu 3 Reichstalern 1625, Goslar. Ausbeute der Grube St. Jacob in Lautenthal.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Auktion Riechmann 10 (1914), Nr. 365. Aus Slg. Virgil M. Brand Teil 5, Auktion Leu 70 (1997), Nr. 6104.
Sehr selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 6.000,- Euro

Nr. 5453: Braunschweig-Wolfenbüttel.
August der Jüngere, 1635-1666. Reichstaler 1643, Zellerfeld. 4. Glockentaler.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Slg. Freiherr Knigge, Auktion Rosenberg 23 (1929), Nr. 642.
Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 6.000,- Euro

Nr. 5481: Braunschweig-Wolfenbüttel.
Rudolf August, 1666-1685. Löser zu 4 Reichstalern 1679, Zellerfeld.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Auktion Spink Taisei 40 (1992), Nr. 48.
Sehr selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 15.000,- Euro

Nr. 5503: Braunschweig-Wolfenbüttel.
Rudolf August und Anton Ulrich, 1685-1704. Reichstaler 1702, Goslar, auf die Trennung der brüderlichen Eintracht.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Auktion Künker 80 (2003), Nr. 1830.
Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 10.000,- Euro

Nr. 5721: Braunschweig-Lüneburg.
Georg II., 1727-1760. Reichstaler 1750, Zellerfeld. Ausbeute der Grube Cronenburgs Glück.
Aus der Slg. eines Ingenieurs. Aus Slg. Köhlmoos, Auktion MMAG 91 (2001), Nr. 188.
Selten. Prachtexemplar. Fast Stempelglanz.
Taxe: 2.000,- Euro

Nr. 5811: Mühlhausen / Thüringen.
Konrad III., 1138-1152. Brakteat, Mühlhausen.
Äußerst selten. Fast Stempelglanz.
Taxe: 30.000,- Euro

 

Nr. 5871: Sachsen.
Johann Georg I., 1615-1656. Breiter dreifacher Reichstaler 1650, Dresden, auf den Westfälischen Frieden.
Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 15.000,- Euro

 

Nr. 6108: Schweden.
Gustav II. Adolf, 1611-1632. Silbermedaillon 1634 von S. Dadler auf das Begräbnis des Königs.
Sehr selten. Stempelglanz.
Taxe: 12.500,- Euro

Nr. 6341: Deutsches Kaiserreich. Sachsen.
Friedrich August III., 1904-1918. 3 Mark 1917.
„Friedrich der Weise“.
Polierte Platte.
Taxe: 100.000,- Euro

Nr. 6548: Deutsches Kaiserreich.
Sachsen-Coburg und Gotha.
Ernst II., 1844-1893. 20 Mark 1872.
Seltenster Typ aller Reichsgoldmünzen.
Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 75.000,- Euro

Nr. 6586: Deutsches Kaiserreich.
Deutsch-Neu-Guinea. 20 Neu-Guinea-Mark 1895.
Nur 1.500 Exemplare geprägt. NGC MS64. Fast Stempelglanz.
Taxe: 30.000,- Euro

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