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Stiftskreuz des evangelischen Fürstlich Waldeckischen Damenstiftes zu Schaaken. Kreuz der Canonissen und Ehrendamen, 40,5 x 32,9 mm, Gold emailliert, 10,5 g, ohne Bandschleife. EFW2 7; GD S. 203 ff.

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, WALDECK UND PYRMONT, VEREINIGTES (SEIT 1812) FÜRSTENTUM (BIS 1918)

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Номер лота 7150




Оценочная цена: 1 500.00 €
Присуждение: 1 200.00 €


Stiftskreuz des evangelischen Fürstlich Waldeckischen Damenstiftes zu Schaaken. Kreuz der Canonissen und Ehrendamen, 40,5 x 32,9 mm, Gold emailliert, 10,5 g, ohne Bandschleife. EFW2 7; GD S. 203 ff.


RR II

Es handelt sich hierbei um die älteste nachweisbare ordensähnliche Dekoration Waldecks. Exemplar der 32. Auktion der Firma Carsten Zeige in Hamburg am 27. Juni 2009, Kat.-Nr. 92.

1189 wurde in Goddelsheim (heute zur Stadt Lichtenfels im Landkreis Waldeck-Frankenberg gehörend) von der Abtei Corvey aus ein Benediktinerinnen-Kloster gegründet, das 1223 in das nahegelegene Schaaken verlegt wurde. In Folge der Reformation wurde das Kloster 1591 in ein weltliches Stift umgewandelt.

Laut Efler (in. EFW2 S. 12) ist für den 10. Oktober 1763 die älteste Nennung eines Stiftskreuzes (mit Beschreibung) in Form einer Rechnung des Frankfurter Goldarbeiters Samuel Fiedler belegt. Das Stiftskreuz selbst weist das Monogramm "S.WA" der Äbtissin Sophie Wilhelmine Anna, Gräfin von Waldeck (1686‒1749, Äbtissin seit 1707) und die Jahreszahl "1707" auf. Da es sich hierbei um das erste Regierungsjahr Sophia Wilhelminas als Äbtissin handelt, kann davon auszugegangen werden, daß sie die Stifterin des Stiftskreuzes war. Neben dem einfachen Stiftskreuz gab es besondere Ausführungen für die Äbtissin und die Prioresse. Die Stiftskreuze waren bei Heirat oder Tod der Trägerin streng rückgabepflichtig.

Das Stift verfügte neben der Äbtissin und der Prioresse über weitere acht Canonissen-Präbenden. Daneben gab es eine unbekannte Anzahl an Ehrendamen, die sich gegen eine Gebühr das Recht erkaufen konnten, das Stiftskreuz zu tragen, jedoch nicht zum Konvent gehörten.

Fürst Georg II. Heinrich von Waldeck (1789‒1845, Fürst seit 1813) ordnete 1848 die Auflösung des Stiftes Schaaken zu Gunsten einer rein mildtätigen Stiftung an. Erst mit Gesetz von 1880 wurde diese Umwandlung abgeschlossen. (Vgl.: Efler, Gert - Die Stiftsorden im Fürstentum Waldeck und Pyrmont. In: EFW2 S. 12 ff.)