Teaserbild
Trennline

Friedrich Wilhelm III., 1797-1840. Bronzemedaille o. J., Bolzenthal 17; Sommer V 4; Slg. Brettauer 3778 (dort in Silber); Hüsken 7.88.2 (dort in Silber); Hoffmann -, vgl. 101.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH

Вернуться к списку
Занести в список-памятку

Номер лота 3072




Оценочная цена: 250.00 €
Присуждение: 480.00 €


Friedrich Wilhelm III. 1797-1840.
Bronzemedaille o. J. von D. F. Loos. Prämie für Menschenrettung aus Lebensgefahr. Uniformiertes Brustbild l. mit umgelegtem Mantel//Ein Haus wird von Sturm, Gewitter und Wasser bedroht, ein aus Wolken kommender Arm drängt die Elemente mit einem Schild zurück. 50,36 mm; 53,09 g.
Bolzenthal 17; Sommer V 4; Slg. Brettauer 3778 (dort in Silber); Hüsken 7.88.2 (dort in Silber); Hoffmann -, vgl. 101.

RR Vorzüglich

Die vorliegende Medaille ist in der ersten Abteilung in Gottfried Bernhard Loos' Verzeichniß der Denk- und Gelegenheitsmünzen aus der Berliner Medaillen-Münze von 1830 auf S. 9 unter Nr. 2 aufgeführt. Dort behauptet er, die Medaille sei 1796 erschienen und werde von seiner Prägestätte zwar unkostendeckend, aber ohne eigenen Vorteil zu erwirtschaften, angeboten.
Die erhaltenen Akten des preußischen General-Münzdirektoriums werfen ein anderes Licht auf die Ereignisse: Im Jahre 1802 veranlasste Friedrich Wilhelm III. die Schaffung einer ersten preußischen Rettungsmedaille. Neben Daniel Friedrich Loos fertigte auch der Medailleur Abraham Abramson unentgeltlich ein Stempelpaar an. Da der Vorderseitenstempel von Loos beim Härten einen Sprung bekommen hatte, konnte er seinen Entwurf nicht rechtzeitig einreichen. So wurden die ersten Abschläge der Rettungsmedaille 1802 von den Abramson'schen Stempeln hergestellt und durch den König verliehen. Im Jahre 1804 wurden neue Medaillen angefordert, aber es ist nicht bekannt, ob dafür wieder die Stempel von Abramson oder die mittlerweile fertig gestellten Prägeeisen von Loos verwendet wurden. Erst 1811, als Friedrich Wilhelm III. eine Neuordnung der preußischen Orden veranlasste, wurden die Rettungsmedaillen wieder beim General-Münzdirektorium nachgefragt. Da Abramson wenige Monate zuvor verstorben war, erklärte Loos, ohne seinen Konkurrenten mit einem Wort zu erwähnen, er habe damals die Stempel auf eigene Kosten angefertigt und könne sie nun zum Verkauf oder zum Herstellen von Abschlägen zur Verfügung stellen.
Tassilo Hoffmann, Jacob Abraham und Abraham Abramson. 55 Jahre Berliner Medaillenkunst 1755-1810, sieht das fragwürdige Verhalten von Daniel Friedrich Loos in der anhaltenden Rivalität zwischen den beiden Berliner Medailleuren begründet, vgl. S. 33 und S. 81, Nr. 101.