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RUDOLPH LEPKE'S KUNST-AUCTIONSHAUS, Auktion vom 22.-23.4.1913, Berlin.

RUDOLPH LEPKE'S KUNST-AUCTIONSHAUS
Auktion vom 22.-23.4.1913, Berlin.

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Номер лота 4131




Оценочная цена: 10.00 €
Присуждение: 65.00 €


RUDOLPH LEPKE'S KUNST-AUCTIONSHAUS, Auktion vom 22.-23.4.1913, Berlin.
Katalog 1678. Münzen und Medaillen aus dem Besitz des Herrn F. von Parpart. Englische Sammlung von Medaillen und Plaketten des 15. bis 17. Jahrhunderts. 4 unpaginierte, 52 S. 17 Tfn. 758 Nrn. Dunkelblauer Bibliotheks-Ganzleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken, einer vertieft geprägten Rahmung auf dem Vorderdeckel, die das zurechtgeschnittene und aufmontierte vordere Deckblatt der Orig.-Broschur umschließt. Von sehr gepflegtem Zustand.


Franz [Louis] von Parpart (* 1847 in Kulm, Westpreußen, Ó 1919 in Berlin-Charlottenburg) stammte aus einer Adelsfamilie, die sich nach dem westpommerschen Dorf Parpart (heute: Paprotno, Polen) benannte, das sie wohl im Laufe des zweiten oder letzten Drittels des 14. Jahrhunderts als Lehen erwoben hatte und bis ins 16. Jahrhundert hinein besaß. Dieser Freiherr ist als preußischer Kammerherr und als Offizier der Berliner Garde bezeugt (Adolf von Wilke, Alt-Berliner Erinnerungen, Berlin 1930, S. 39). Vermutlich in der ersten Hälfte der 1880er Jahre kaufte er das in Kujawien gelegene Rittergut Bonstetten mit dem zugehörigem Grundbesitz von 1110 Hektar, darunter 752 Hektar Ackerland samt dem aus 17 Häusern bestehenden gleichnamigen Dorf (heute Zegartowice), das damals 229 Einwohner beherbergte. 1890 ließ er das alte Gutshaus durch den Neubau einer repräsentativen Villa als großzügiges Wohndomizil ersetzen (http://www.polskiezabytki.pl/m/obiekt/1454/Zamarte). Bereits 1883 hatte er das von seinem kinderlosen Onkel Albert und dessen Ehefrau hinterlassene Schloss Hünegg geerbt, das er aber 1893 wieder veräußerte. Franz von Parparts Kunstsammlungen wurden seitens der Firma Lepke, aufgegliedert in 1320 Lose, in den Tagen vom 18.-22.3.1912 aufgelöst. Detlef Tietjen weist auch die schon am 29.4.1902 durch Edmund Rappaport in Berlin ohne Nennung des Sammlers versteigerte Universal-Münzen und Medaillen-Sammlung "von Parpart" zu, wobei damit nicht geklärt ist, ob der Besitzer dieser Partie Freiherr Franz Louis war oder ob sie Eigentum eines anderen Mitglieds dieses verzweigten Adelsgeschlechts gewesen ist.
Die englische Sammlung bestand aus Kunstmedaillen flämischer, italienischer, französischer, niederländischer und deutscher Meister sowie Petschafte, Plaketten und Reliefs.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris von Efrem [Marcel] Pegan (* 1932 in Slowenien, Archäologe, Numismatiker, Münzenhändler und Antiquar, langjähriger Inhaber der Firma "Münchener Numismatisches Antiquariat"). Dieser Besitzer hat auch den geschmackvollen Einband des Katalogs veranlasst, wie das aus einem Monogramm aus den Initialen E und P bestehende Supralibros belegt, das auf dem Rücken eingeprägt ist.