Teaserbild
Trennline

Wilhelm, 1603-1642. Löser zu 1 1/2 Reichstalern o. J. (1618/1619), Harburg. Dav. 248; Welter Nachtrag 721 B; Bahrf. 5; Duve -; Preussag Collection (Auktion London coin Galleries/Künker 1) -.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG, BRAUNSCHWEIG-HARBURG, FÜRSTENTUM

Вернуться к списку
Занести в список-памятку

Номер лота 3001




Оценочная цена: 30 000.00 €
Присуждение: 90 000.00 €


Wilhelm, 1603-1642.
Löser zu 1 1/2 Reichstalern o. J. (1618/1619), Harburg. Münzmeister Thomas Timpfe. Ohne Wertpunze; 44,76 g. WILHELMUS Û D Ù G Ù DUX Û BRUNSWICEN Ù ET Û LUNÆBURGENSIS Û (Münzmeisterzeichen des Thomas Timpfe: , darunter Y) Geharnischtes Hüftbild r. mit umgelegter Feldbinde, in der Rechten Kommandostab, r. Tisch, darauf Prunkhelm//DOMINUS - PROVIDEBIT Dreifach behelmtes, sechsfeldiges Wappen.
Dav. 248; Welter Nachtrag 721 B; Bahrf. 5; Duve -; Preussag Collection (Auktion London coin Galleries/Künker 1) -.

Von allergrößter Seltenheit. Prachtexemplar mit feiner Tönung. Vorzüglich

Exemplar der Auktion Gießener Münzhandlung 10, Frankfurt 1977, Nr. 313 a.

 

Wilhelm wurde am 15. März 1564 in Harburg als Sohn des Herzogs Otto II. von Braunschweig-Harburg geboren, aus dessen zweiter Ehe mit Hedwig, Tochter des Grafen Enno II. von Ostfriesland. Sein Großvater, Herzog Otto I. hatte zusammen mit seinem Bruder Ernst im Jahr 1520 die Regierung in der Braunschweiger Linie Lüneburg (-Celle) übernommen. Da Otto I. im Jahr 1527 nicht standesgemäß heiratete, wurde er mit der Herrschaft Harburg an der Elbe abgefunden. Als erster Harburger Herzog trat Otto I. dem Bund evangelischer Fürsten bei und hatte sein Land bis 1529 vollständig reformiert. Nach dem Tod des Herzogs Otto I. im Jahr 1549 wurde sein Sohn Otto II. Nachfolger in Braunschweig-Lüneburg-Harburg. Dieser mußte zunächst einige Jahre um die Anerkennung seiner Herrschaft ringen, die das Haus Braunschweig-Lüneburg zunächst wegen der Unebenbürtigkeit der Ehe seiner Eltern nicht anerkennen wollte. Im Jahr 1560 wurde ein Vergleich erzielt, und Otto II. wurde als Herzog in Braunschweig-Harburg bestätigt, das noch um Moisburg erweitert wurde. 

Beim Tode Ottos II. 1603 übernahm Wilhelm (gemeinschaftlich mit seinen Brüdern) das Herzogtum Harburg. Er galt als strenger Angehöriger der lutherischen Lehre und war sehr gelehrt und weltoffen. Über seine ausgedehnten Reisen im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts hatte er akribisch Tagebuch geführt. Da Herzog Wilhelm nur über kleinen territorialen Besitz verfügte, wollte er durch die Ausprägung von Münzen seine Einnahmen vergrößern, um die beträchtlichen Ausgaben decken zu können. Im September 1615 erteilte Herzog Christian von Celle sein Einverständnis zur Errichtung einer Münzstätte in Harburg und bereits am 19. September 1615 wurde ein Vertrag mit dem Münzmeister Simon Timpfe geschlossen. Die erste bekannte Harburger Münze trägt das Datum 1616. Mit dem Tod des kinderlosen Herzogs Wilhelm am 30. März 1642 in Harburg erlosch nach 115 Jahren die Nebenlinie Braunschweig-Harburg.