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Johann I., 1151-1170. Brakteat, Merseburg. 0.97 g. Berger 2040; Slg. Bonhoff 918; Slg. Löbbecke 632; Buchenau, Fd. von Gotha 387; Slg. Höfken (1922) 804.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
MERSEBURG, BISTUM

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Номер лота 560




Оценочная цена: 12 500.00 €
Присуждение: 30 000.00 €


Johann I. 1151-1170.
Brakteat, Merseburg. 0.97 g. Die Büsten des heiligen Laurentius mit Palmzweig und erhobener Linken sowie des Bischofs mit Krummstab und Buch einander gegenüber, zu den Seiten je zwei Türme, darunter Bogen mit IOHANNES Û EPISCOPVS, unten das Martyrium des Heiligen, der von zwei Folterknechten auf den glühenden Rost gedrückt wird.
Berger 2040; Slg. Bonhoff 918; Slg. Löbbecke 632; Buchenau, Fd. von Gotha 387; Slg. Höfken (1922) 804.

Von großer Seltenheit. Attraktives, sauber ausgeprägtes Exemplar mit herrlicher Patina, vorzüglich-Stempelglanz

Exemplar der Slg. Hoecke, Auktion Münzzentrum 73, Köln 1992, Nr. 3043.

Zu diesem Brakteatentyp siehe auch: Alfred Gerhardt, Die Merseburger Brakteaten aus dem Bardewiker Funde, in: Kleine Münzkunde, 2. Auflage, 1959.

Der Heilige Laurentius soll als Opfer der römischen Christenverfolgungen am 10. August 258 auf dem Rost den Märtyrertod erlitten haben. Die im 13. Jahrhundert entstandene Sammlung von Heiligenlegenden (Legenda Aurea) fasste wahrscheinlich verschiedene Überlieferungen zu einer langen Erzählung des Diakons Laurentius und seines Martyriums zusammen. Im Jahre 955 gelobte Otto I. (936-973), dem Tagesheiligen ein Bistum in Merseburg zu gründen, wenn die bevorstehende Schlacht gegen die Ungarn siegreich enden würde. Da die Schlacht auf dem Lechfeld für Otto einen überragenden Sieg darstellte und die Ungarnüberfälle auf das Reich endgültig beendeten, wurde 968 das Gelübde eingelöst und Merseburg gegründet. Nach dem Chronisten Widukind von Corvey soll Otto von seinen Truppen auf dem Schlachtfeld sogar zum „Kaiser“ (Imperator) und „Vater des Vaterlandes“ (Pater Patriae) ausgerufen worden sein: Triumpho celebri rex factus gloriosus ab exercitu pater patriae imperatorque appellatus est (Widukind, Res gestae Saxonicae, lib. III, cap. 49). Die Brakteaten des Bischofs Johannes (1151-1170) zeigen vergleichbar den Halberstädter Stephanusbrakteaten das Martyrium des Heiligen, der von zwei Folterknechten mit Zangen auf den glühenden Rost gedrückt wird, während er oben bereits als Erzmärtyrer mit Palmzweig und Heiligenschein erscheint.