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Hoffnung. Bronzemedaille 1888

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Personifikationen allgemein

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Номер лота 8466




Оценочная цена: 100.00 €
Присуждение: 125.00 €


Hoffnung.
Bronzemedaille 1888, von Heinrich Schwabe, auf Friedrichs III. Kuraufenthalt in San Remo. FRIEDRICH · WILHELM · KRONPR(inz) : D(es) : DEUTSCH(en) : REICHES U(nd) : V(on) : PREUSSEN; Brustbild in Militäruniform r. darunter die Signatur der Münzprägeanstalt L(udwig) CHR(istian) LAUER NÜRNBERG//Die weitgehend nackte geflügelte Spes auf einer Basis auf einem zweistufigen Podest sitzend, mit ihrer Rechten einen mit Efeu umkränzten Ankerstock haltend, vor der Basis ein Rundschild mit der Aufschrift SAN / REMO / 1888, vor dem Podest umrahmt von Eichenlaub der Wappenschild des Deutschen Reiches, darunter SCHWABE – ERF(inder) & MOD(elleur). 65,24 mm; 109,90 g.


Mattiert. Vorzüglich +

Exemplar der Auktion Westfälische Auktionsgesellschaft 23, Dortmund 2003, Nr. 692.

Bei Friedrich-Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen (geb. 18. Okt. 1831 in Potsdam, gest. am 15. Juni 1888 ebd.; Kaiser vom 9. März 1888 bis zu seinem Tode), einem starken Raucher, traten seit Januar 1887 zunehmend Kehlkopfprobleme auf. Schon bald wurde von den herangezogenen Ärzten vermutet, dass es sich um ein Karzinom handelte. Während die deutschen Ärzte für chirurgische Eingriffe plädierte, sprach sich der englische Arzt Morell Mackenzie für eine Kur aus, die der Kronzprinz im September 1887 antrat. Über Südtirol und Venedig reise er nach San Remo, wo er am 2. November in die Villa Zirio einzog. Dort erhielt er am 11. November die definitive Diagnose, dass er an Kehlkopfkrebs litt. Sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich so sehr, dass er am 10. Februar nur durch einen Luftröhrenschnitt am Leben gehalten werden konnte. Als die Kunde vom Tod Wilhelms I. am 9. März 1888 nach San Remo gelangte, brach der neue Kaiser, der den Namen Friedrich III. annahm, am 10. März nach Berlin auf. Er erlag aber nach 99 Tagen Regierung am 15. Juni 1888 seinem Krebsleiden. Der Anker wird im Hebräerbrief 6, 18 f. erwähnt: "So sollten wir durch zwei unwiderrufliche Taten, bei denen Gott unmöglich täuschen konnte, einen kräftigen Ansporn haben, wir, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die dargebotene Hoffnung zu ergreifen. In ihr haben wir einen sicheren und festen Anker der Seele …". Da Anker in späterer Zeit durch die Verbindung von Ankerschaft (stock) und Ankerarmen (sog. Schwammholz) ein Kreuz bildeten, konnte er besonders als Zeichen christlicher Hoffnung verwendet werden. Besonders der gesenkte Anker, der dem Lebensschiff bzw. dem Staatsschiff, festen Halt am Grund gewährt, ist ein Zeichen für Hoffnung und Vertrauen. Auf dieser Medaille ist der Anker mit einer Efeuranke umwickelt: Der immergrüne Efeu ist das Symbol für Leben und Unsterblichkeit, vgl. etwa die Verse in Hölderlins Patmosgedicht: "Und Zeug unsterblichen Lebens / An unzugangbaren Wänden /Uralt der Efeu wächst".