Teaserbild
Trennline

Silberne Verdienstbrosche für Frauen (1892-1900) bzw. Frauen-Verdienstkreuz (1900-1918). 2. und 3. Modell (inoffiziell, mit Monogramm Auguste Victorias – 1892-1907), Brosche bzw. Verdienstkreuz in Silber am Bande, Ausgabe mit der Krone der Deutschen

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
DEUTSCHE STAATEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH (1701-1918)

Zurück zur Listenansicht
In Merkliste legen

Losnummer 93




Schätzpreis: 3.000,00 €
Zuschlag: 2.400,00 €


Silberne Verdienstbrosche für Frauen (1892-1900) bzw. Frauen-Verdienstkreuz (1900-1918). 2. und 3. Modell (inoffiziell, mit Monogramm Auguste Victorias – 1892-1907), Brosche bzw. Verdienstkreuz in Silber am Bande, Ausgabe mit der Krone der Deutschen Kaiserin, Silber teilweise emailliert, an der originalen, etwas verfleckten Damenschleife, an Nadel, im originalen Verleihungsetui der Firma J. Godet und Sohn in Berlin. BWK2 153 var.; OEK20 1845/3.


RRR II

Genau dieses Exemplar ist abgebildet bei Tewes, Lothar – „Von der silbernen Frauen-Verdienstbrosche der Kaiserin und Königin Auguste Viktoria zum königlich preußischen Orden“ in: „Orden und Ehrenzeichen“, 8. Jahrgang, Heft 45 vom Oktober 2006, S. 25 ff. Abb. 3a und 3b. Laut Tewes (a.a.O.) wurden nach der Matrikel von 1893 bis 1907 insgesamt nur 27 Silberne Verdienstbroschen bzw. Verdienstkreuze in Silber am weißen Bande mit der Krone der Kaiserin verliehen.

Schon Kaiserin und Königin Augusta (1811-1890), Gemahlin Kaiser und König Wilhelms I. (1797-1888, König von Preußen ab 1861, Deutscher Kaiser ab 1871) vergab ab einem unbekannten Zeitpunkt nach 1871 (siehe HP2 S. 318, Nr. 7.330, und NI2 S. 981, Nr. 2452) eine Geschenk-Brosche „Für Verdienste“ mit ihrem Monogramm „A“ und der Krone der Deutschen Kaiserin.

Mit Genehmigung Wilhelms II. (1856-1941, Deutscher Kaiser und König von Preußen von 1888 bis 1918) vom 25. April 1892 vergab seine Gemahlin, Kaiserin und Königin Auguste Victoria (1858-1921), ab 1893 eine ähnliche Brosche, jedoch mit ihrem eigenen Monogramm „AV“ und der preußischen Königskrone als Überhöhung. Diese Brosche konnte sowohl mit als auch ohne Band vergeben werden, was in der Matrikel vermerkt wurde. Im Februar 1900 erhielt die ab da zweiklassige Auszeichnung (in Gold und in Silber) die neue Bezeichnung „Frauen-Verdienstkreuz“.

Die Brosche, bzw. das Kreuz gelangten auch mit der Krone der Deutschen Kaiserin zur Verleihung, was ebenfalls in der Matrikel vermerkt wurde, und zwar an deutsche Hausmütter, Schwestern und Diakonissen christlicher Wohlfahrtseinrichtungen im Auslandseinsatz. Nachweisbar sind solche Verleihungen an Deutsche in Jerusalem, Smyrna, Alexandria, Aleppo, Keetsmannshoop, Odessa und Bahia. Möglich waren auch Verleihungen mit der Krone der Kaiserin an Personen, die in den deutschen Kolonien oder in den Reichslanden Elsaß-Lothringen tätig waren. Aus dem Umstand, daß diese Frauen oft bis zum Ende ihres Lebens an ihrer Einsatzstelle verblieben, ist zu erklären, daß die Ausgaben von so großer Seltenheit sind, da nur wenige von ihnen den Weg zurück nach Deutschland gefunden haben.

Laut Tewes (a.a.O.) erfolgten nach der Matrikel von 1900/02 bis 1906/07 insgesamt nur fünf Verleihungen des Verdienstkreuzes in Gold mit der preußischen Krone und zwei mit der Krone der Kaiserin; von 1893 bis 1907 insgesamt 284 Verleihungen der Silbernen Verdienstbrosche bzw. des Verdienstkreuzes in Silber am weißen Bande mit der preußischen Krone und nur 27 mit der Krone der Kaiserin, sowie zwischen 1893 bis 1900 nur zwei Verleihungen der Silbernen Verdienstbrosche ohne Band mit der preußischen Krone und zwei mit der Krone der Kaiserin.