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Georg Wilhelm, 1619-1640. Reichstaler 1628 LM, Cöln. 29,17 g. Bahrf. 761; Dav. 6143.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, BRANDENBURG, MARKGRAFSCHAFT, SEIT DEM 14. JAHRHUNDERT KURFÜRSTENTUM

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Losnummer 50




Schätzpreis: 6.000,00 €
Zuschlag: 6.000,00 €


Georg Wilhelm, 1619-1640.
Reichstaler 1628, LM, Cöln. 29,17 g. Geharnischtes Hüftbild r. mit der Rechten das Zepter schulternd, die Linke am Schwertgriff//Siebenffach behelmter, 24-feldiger Wappenschild.
Bahrf. 761; Dav. 6143.

Selten, besonders in dieser Erhaltung. Min. Prägeschwäche, vorzüglich

Georg Wilhelm, der am 13.11.1595 in Cölln geborene calvinistische Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund, geriet seit 1614 als Statthalter in den 1614 erworbenen rheinischen Gebieten Kleve, Mark und Ravensberg rasch unter den Einfluß des katholischen Grafen Adam von Schwarzenberg, der nach dem Regierungsantritt des unentschlossenen Georg Wilhelm 1620 weitgehend die brandenburgische Politik bestimmte. Mit zwei der zentralen Persönlichkeiten des Dreißigjährigen Krieges war Georg Wilhelm verschwägert: Durch seine am 14. Juli 1616 gefeierte Hochzeit mit Elisabeth Charlotte von der Pfalz war er Schwager des Winterkönigs Friedrich V. von der Pfalz und durch die von seiner Mutter Anna eingefädelte Hochzeit seiner Schwester Maria Eleonore mit Gustav II. Adolf am 5. Dezember 1620 wurde er Schwager des großen Schwedenkönigs. Dennoch versuchte der brandenburgische Kurfürst, die Neutralität zu wahren und sein Land aus dem Großen Krieg herauszuhalten. Nachdem die Mark Brandenburg seit 1625 von Mansfeld und Wallenstein verwüstet worden war, trat er – auch unter dem Druck Schwarzenbergs – auf die kaiserliche Seite. Als sein Schwager Gustav II. Adolf Pommern und die Festungen Frankfurt und Brandenburg eroberte, wechselte Georg Wilhelm 1631 die Seite und schloß Verträge mit den Schweden. 1635 hingegen trat er dem durch die Habsburger diktierten Prager Frieden bei, woraufhin die Schweden die Mark bis auf Küstrin und Spandau besetzten. Die weitgehende Zerstörung des brandenburgischen Territoriums durch den Krieg ist im wesentlichen der schwachen Persönlichkeit und wankelmütigen Politik Georg Wilhelms anzulasten, der sich 1638 nach Preußen zurückzog und am 1. Dezember 1640 in Königsberg im Alter von 46 Jahren an der Wassersucht starb.