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Fürstlich Lippischer Hausorden. 2. Modell (mit Monogramm "L" im Revers-Medaillon - ab 1890), Ehrenkreuz III. Classe, Anfertigung der Firma Carl Büsch in Hannover zwischen 1890 und 1911, Gold emailliert, 26,6 g, min. Emaille-Chips auf der Ro

BEDEUTENDE ORDEN UND EHRENZEICHEN AUS ALLER WELT
Deutschland , FÜRSTENTUM LIPPE (- DETMOLD - BIS 1918)

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Losnummer 7505




Schätzpreis: 750,00 €
Zuschlag: 1.200,00 €


Fürstlich Lippischer Hausorden. 2. Modell (mit Monogramm "L" im Revers-Medaillon - ab 1890), Ehrenkreuz III. Classe, Anfertigung der Firma Carl Büsch in Hannover zwischen 1890 und 1911, Gold emailliert, 26,6 g, min. Emaille-Chips auf der Rose, der Bandring etwas verbogen, zusammen mit Bandabschnitt im goldfarben bedruckten (mit gekrönter Rose und "III.Cl / Ehrenkreuz.") Verleihungsetui der Firma J. Godet & Sohn in Berlin (die von 1911 bis 1915 die Insignien des Ordens fertigte). OEK22 1133/3; SK 1.b.22.a.


II

Dieses Kreuz stammt aus dem Nachlaß von August Bernhard Riekehof-Böhmer (1849-1931), Gutsbesitzer, Abgeordneter im Landtag des Fürstentums Lippe und dessen zweiter Präsident, Abgeordneter-Hospitant im Deutschen Reichstag und fürstlich lippischer Landesökonomierat. Sein Ehrenkreuz IV. Classe des Fürstlich Lippeschen Hausordens bieten wir unter Kat.-Nr. 7466 an, die drei Ordensstatuten aus seinem Nachlaß unter Kat.-Nr. 7467 und seine große Ordensschnalle unter Kat.-Nr. 7468, wo auch biographische Angaben über Riekehof-Böhmer zu lesen sind.

Aufgrund der geschachten Ausführung des Blütenzentrums lässt sich unzweifelhaft die Firma Carl Büsch in Hannover als Hersteller des Kreuzes identifizieren. Laut Schwark (in SK S. 43) wurden zwischen dem 13. Juni 1890 und dem 11. November 1918 insgesamt 276 Ehrenkreuze 3. Klasse verliehen.

Mit der einseitigen Erneuerung der Statuten durch Fürst Woldemar (1824-1895, reg. seit 1875) mit Datum vom 18. April 1890 wurde der Hausorden vom 1869 gestifteten gemeinsamen Hausorden der Fürstentümer Lippe und Schaumburg-Lippe abgetrennt. Als äußeres Zeichen wurde das gekrönte Monogramm "LA" der beiden Stifter Leopold III. Fürst zur Lippe (1821-1875, reg. seit 1851) und Adolph I. Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe (1817-1893, reg. seit 1860) durch das alleinige Monogramm Fürst Leopolds III. nach einem Entwurf von Carl Büsch in Hannover geändert.

Die bisherige Klasseneinteilung (Stern und Cordon für den Fürsten, vier Klassen, wobei die 2. Klasse mit und ohne Eichenlaub verliehen wurde, und zweistufiges (in Gold und Silber) Verdienstkreuz) wurde beibehalten. Mit Datum vom 30. Mai 1906 wurden die Insignien für die Fürstin eingeführt und mit Datum vom 30. Mai 1907 auch die 3. Klasse in zwei Grade unterteilt (mit und ohne Eichenlaub) sowie ein zwischen der 4. Klasse und dem Goldenen Verdienstkreuz angesiedeltes Zivil-Ehrenkreuz eingeführt. Mit Datum vom 30. Mai 1911 wurde die Verleihung des Sterns nebst Cordon auch an fremde Souveräne und Prinzen souveräner Häuser ermöglicht.

Mit Datum vom 30. Mai 1913 wurde an Stelle der bisherigen 3. Klasse mit Eichenlaub das Offiziersehrenkreuz gestiftet und am 22. Juni des gleichen Jahres das "Zivil-Ehrenkreuz" in "Ehrenkreuz 4. Klasse 2. Abteilung" umbenannt. Mit der Abschaffung der Monarchie im November 1918 wurden auch die staatlichen Verleihungen des Ordens eingestellt; allerdings lebt der Orden als Hausorden der fürstlichen Familie weiter.

Das Exemplar stammt definitiv aus dem Nachlaß von August Bernhard Riekehof-Böhmer, obwohl er laut den Akten im Staatsarchiv Detmold (Verleihungslisten und Empfangsbestätigungen zu O & E) am 27. August 1913 sein verliehenes Exemplar retourniert hat. Somit scheint wohl im nachhinein dieses Exemplar wieder hinzugekauft worden zu sein. (Herrn Roman Franz sei für diesen wichtigen Hinweis recht herzlich gedankt!).