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Eisernes Kreuz, Ausgabe 1914. Großkreuz des Eisernen Kreuzes, Original-Exemplar (!), 65,9 (mit Öse) x 61,1 mm, die hohen Zargenteile zwischen ca. 4,0 und 4,7 mm dick, die Öse 5,9 mm breit, sehr fein gearbeiteter, geschwärzter Eisenkern

NACHLASS DES GENERALFELDMARSCHALLS AUGUST VON MACKENSEN (1849-1945)
PREUSSEN, KÖNIGREICH PREUSSEN (1701-1918)

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Erratum : Der Schätzpreis wird auf 10.000 € reduziert.

Eisernes Kreuz, Ausgabe 1914. Großkreuz des Eisernen Kreuzes, Original-Exemplar (!), 65,9 (mit Öse) x 61,1 mm, die hohen Zargenteile zwischen ca. 4,0 und 4,7 mm dick, die Öse 5,9 mm breit, sehr fein gearbeiteter, geschwärzter Eisenkern von hoher Qualität, zweiteilige Silberzarge, im rechten Kreuzarm etwas geöffnet, die Krone auf dem Avers etwas angerostet, ohne jegliche Punzierung am originalen, konfektionierten und getragenen Halsband, im deutlich beschädigten Etui einer Nachfertigung. OEK22 1906.


II

Die ersten fünf Absätze der Anmerkungen (von S. 288 „Eindeutiges und einwandfreies . . . “ bis S. 290 „ Gutachten ausgefertigt werden.“ sind durch folgende Anmerkungen zu ersetzen:

Der Nachlaß des Generalfeldmarschalls August von Mackensen hat nach seinem Tod über seine drei Söhne verschiedene Wege genommen. Ein großer Teil davon ist in mehreren Etappen und über einen längeren Zeitraum aus der Familie an das Bundesarchiv - Militärarchiv Freiburg i. Br. gelangt.

Das hier angebotene Exemplar stammt definitiv aus dem direkten Nachlaß des Generalfeldmarschalls von Mackensen, wie auch die anderen mit dieser Provenienz angegeben Stücke dieser Auktion. Dafür garantiert das Haus Künker uneingeschränkt.

Sämtliche Recherchen, Prüfungen und Bildvergleiche wurden von unserem Hause mit größtmöglicher Sorgfalt durchgeführt, wobei eine große Anzahl an Fachliteratur zu Rate gezogen wurde, u. v. a. von Bowen (wohl 1. Auflage), Geißler (1. und 2. Auflage), Heyde, Klingbeil und Thies, Nimmergut (EK und Handbuch), Previtera (1. und 2. Auflage), Volle (WK1 und WGM) und von Wernitz und Simons, sowie auch zahlreiche Auktionskataloge.

Eine intensive mikroskopische Untersuchung durch einen ausgewiesenen numismatischen Experten in Guß- und Prägefragen hat ergeben, daß das hier angebotene Exemplar definitiv über einen gegossenen Eisenkern (bestätigt durch Röntgenfluoreszenz-Analyse) von hoher Anfertigungsqualität verfügt, da die Oberflächen der Buchstaben und Zahlen nicht die für eine Prägung typische Verdichtung aufweisen. Weder an den Kanten der Buchstaben/Zahlen, an den Übergängen der Buchstaben/Zahlen zum Feld oder in den Feldern selbst sind Prägemerkmale festzustellen.

Als Ergebnis unserer Nachforschungen kommen wir zu dem Schluß daß zwei in einzelnen Details unterschiedliche Ausführungstypen des Großkreuzes des Eisernen Kreuzes 1914 existieren:

Typ 1: Diesem Typ entsprechen das Stück aus der Sammlung Aurich (Heyde, Wernitz), das Kreuz von Hindenburg (Bowen), das Kreuz von Generalfeldmarschall von Mackensen in Freiburg (Previtera, Volle), das Kreuz von Prinz Leopold von Bayern (Bowen), und das Seymour-Kreuz (Thies).

Typ 2: Diesem Typ entsprechen das Stück von Kaiser Wilhelm II. auf Hohenzollern (Previtera) und unser hier angebotenes Kreuz von Generalfeldmarschall von Mackensen.

Nach unseren Recherchen kam das Großkreuz Kaiser Wilhelms II. am 2. Oktober 1950 aus Doorn an seinen heutigen Standort auf Burg Hohenzollern. Wie man uns von dort versicherte, ist das Stück mit Sicherheit nicht ausgetauscht worden. Konkret wurde auch bestätigt, daß das bei Previtera (1. Auflage S. 210 ff. 2. Aufl. S. 254 ff.) abgebildete Exemplar tatsächlich das Großkreuz des Eisernen Kreuzes aus dem Nachlaß Kaiser Wilhelms II. ist.

Das von uns hier angebotene Großkreuz des Eisernen Kreuzes aus dem Nachlaß des Generalfeldmarschalls August von Mackensen entspricht (mit Ausnahme der Punzierung) in der Ausführung aller Details und hinsichtlich der Verarbeitungsqualität dem auf Burg Hohenzollern aufbewahrten Exemplar von Kaiser Wilhelm II.

Aufgrund der Ergebnisse neuester Recherchen kann jedoch nicht mehr definitiv ausgesagt werden, ob es sich bei dem hier angebotenen Exemplar um das verliehene „Originalexemplar“ oder um eine zeitgenössische „Zweitanfertigung“ handelt.

In jedem Fall handelt es sich hier jedoch um das bisher einzige von einem Beliehenen getragene Großkreuz von 1914, das bisher in einer Auktion angeboten wurde.

Nach Gottschalck (Gottschalck, Friedrich: Almanach der Ritter-Orden - Erste Abteilung - Die deutschen Ritter-Orden.Leipzig 1817. S. 144) und nach Priesdorff (Priesdorff, Kurt von: Soldatisches Führertum. Band 3. Hamburg 1937. S. 316) hat Generalleutnant (später Generalfeldmarschall) Friedrich von Kleist (ab 1814 Graf Kleist von Nollendorf) (1762-1823) wohl kurz nach der Völkerschlacht bei Leipzig (16. - 19.10.1813) das Großkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen bekommen. Bei Rumpf (Rumpf, J. D. F.: Der Preußische Secretär. Berlin 1816. S. 486) wird Kleist von Nollendorf als „Großkreuz des eisernen (sic!) Kreuzes“ bezeichnet, womit die Verleihung an ihn mehrfach belegt ist. (Herrn Mario Janta und Herrn Hans-Jürgen Schmidt sei für diesen wichtigen Hinweis recht herzlich gedankt!).

Auf ausdrücklichen Wunsch kann gerne für den Käufer ein ausführliches und bebildertes Gutachten angefertigt werden.

Provenienz: Nach dem Tode August von Mackensens im Jahre 1945 wurde das Kreuz an seinen ältesten Sohn Hans Georg von Mackensen (1883-1947) vererbt. Dessen Witwe Winifred, geb. von Neurath (1904-1985), vererbte es dann an ihren Neffen Klaus von Mackensen, den Vater der heutigen Eigentümer.

Nachdem die Heeresgruppe Mackensen unter Führung des Generalfeldmarschalls von Mackensen am 6. Dezember 1916 die rumänische Hauptstadt Bukarest eingenommen hatte und König Ferdinand sich mit den verbliebenen rumänischen Truppen an die rumänisch-moldauische Grenze zurückgezogen hatten, befand sich nahezu das gesamte Land unter der Kontrolle der Mittelmächte unter dem deutschem Oberbefehl von Mackensens. Wohl deshalb hat Kaiser und König Wilhelm II. (1859-1941, reg. von 1888 bis 1918) mit Datum vom 9. Januar 1917 Generalfeldmarschall von Mackensen, Militärgouverneur in Rumänien, das Großkreuz des Eisernen Kreuzes als zweitem Beliehenen nach Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg (1847-1934) verliehen.

Das Großkreuz des Eisernen Kreuzes, zusammen mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse auf persönliche Initiative von König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840, reg. seit 1797) am 10. März 1813 als Kriegs-Ehrenzeichen (im bestehenden Verteidigungsfall) gestiftet für " . . . Verdienst, welches in dem jetzt ausbrechenden Kriege entweder im wirklichen Kampf mit dem Feinde, oder außerdem, im Felde oder daheim, jedoch in Beziehung auf diesen großen Kampf um Freiheit und Selbständigkeit erworben wird, . . . " (Stiftungsurkunde).

Am 1. August 1914 erklärte das Deutsche Reich Rußland den Krieg, und am 3. des Monats Frankreich. Daraufhin erneuerte Kaiser Wilhelm II. als König von Preußen am 5. August 1914 das Eiserne Kreuz.

Das Großkreuz der 1. Ausgabe mit der Jahreszahl 1813 wurde fünfmal verliehen, und zwar

am 31. August 1813 an Generalfeldmarschall Gebhard Lebrecht Graf von Blücher (1742-1819),

am 15. September 1813 an General der Infanterie Friedrich Wilhelm Graf Bülow (1755-1816),

am 26. Januar 1814 an General der Infanterie Bogislav Friedrich Emanuel Graf Tauentzien von Wittenberg (1760-1824),

am 31. März 1814 an General der Infanterie Johann David Ludwig von Yorck (1759-1830), und

im Herbst 1813 an Carl Johann, Kronprinz von Schweden (1763-1844).

Weiter sollen noch zwei nachträgliche ungesicherte Verleihungen zu unbekannten Daten vorgenommen worden sein und zwar an General der Infanterie Friedrich Heinrich Graf Kleist von Nollendorf (1762-1823) und an den russischen General der Infanterie Alexander Iwanowitsch Graf Ostermann-Tolstoi (1770/72-1857).

Das Großkreuz der 2. Ausgabe mit der Jahreszahl 1870 wurde achtmal verliehen, und zwar jeweils am 22. März 1871

an General der Infanterie Kronprinz Wilhelm von Preußen (1831-1888, reg. 1888 als Kaiser und König),

an General der Infanterie Prinz Friedrich Karl von Preußen (1828-1885),

an General der Infanterie Kronprinz Albert von Sachsen (1828-1902),

an Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke (1800-1891), an General der Infanterie August Karl von Goeben (1816-1880),

an General der Kavallerie Edwin Karl Rochus Freiherr von Manteuffel (1809-1885),

an General der Infanterie August Leopold Graf von Werder (1808-1887), und

am 4. Dezember 1871 an General der Infanterie Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (1823-1883, reg. seit 1842). Am 16. Juni 1871 legte Kaiser und König Wilhelm I (1797-1888, reg. seit 1861 als König, seit 1871 als Kaiser) das Großkreuz auf Bitten seiner Generäle selbst an, wobei man hier nicht von einer Verleihung im engeren Sinn sprechen kann.

Das Großkreuz der 3. Ausgabe mit der Jahreszahl "1914" wurde viermal verliehen, und zwar

am 9. Dezember 1916 an Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg,

am 9. Januar 1917 an Generalfeldmarschall August von Mackensen (1849-1945),

am 4. März 1918 an Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern (1846-1930), und

am 24. März 1918 an General der Infanterie und Erster Generalquartiermeister Erich Ludendorff (1865-1937).

Auch Kaiser und König Wilhelm II. legte das Großkreuz nach dem Vorbild seines Großvaters Wilhelm I. zu einem unbekannten Zeitpunkt auf Anraten Hindenburgs selbst an, wobei man auch hier nicht von einer Verleihung im engeren Sinn sprechen kann.

In der ersten Zeile der Beschreibung ist „Original-Exemplar (!),“ ersatzlos zu streichen.

Im Abschnitt über die Verleihungen des Großkreuzes von 1813 ist zu ergänzen: Der korrekte Name Bülows lautete ab 1813: Friedrich Wilhelm Graf Bülow von Dennewitz. - Nach Gottschalck (Gottschalck, Friedrich: Almanach der Ritter-Orden - Erste Abteilung - Die deutschen Ritter-Orden.Leipzig 1817. S. 144) hat Generalleutnant (später Generalfeldmarschall) Friedrich von Kleist (ab 1814 Graf Kleist von Nollendorf) (1762-1823) wohl kurz nach der Völkerschlacht bei Leipzig (16. - 19.10.1813) das Großkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen bekommen. (Herrn Mario Janta und Herrn Hans-Jürgen Schmidt sei für diesen wichtigen Hinweis recht herzlich gedankt!).