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Nero, 54-68. Ô-Aureus, 65/66, Rom; 7,29 g. BMC 52; Calicó 401; Coh. 42; RIC² 56.

RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT

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Losnummer 5800






Schätzpreis: 6.000,00 €
Zuschlag: 5.500,00 €


Nero, 54-68.
Ô-Aureus, 65/66, Rom; 7,29 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Kaiser mit Patera und Zepter und Kaiserin mit Patera und Füllhorn stehen l.
BMC 52; Calicó 401; Coh. 42; RIC² 56.

R Attraktive rötliche Goldpatina, fast vorzüglich/gutes sehr schön

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Sammlung Ernst Ploil, Auktion NAC 101, Zürich 2017, Nr. 136 und der Auktion UBS 53, Basel 2002, Nr. 136.

Unser Sammler schreibt zu diesem Stück: „Auf dem Revers dieser Münze ist Nero in statuarischer Haltung neben seiner Frau (Poppaea oder Messalina) zu sehen. Er trägt die Strahlenbinde, welche sich erstmals unter Nero als Attribut eines noch lebenden Herrschers findet. Zuvor war die Strahlenbinde seinen vergöttlichten Vorgängern Augustus und Claudius vorbehalten gewesen. Diese Symbolik hebt Nero auf eine Ebene mit dem Sonnengott Apollo/Sol und mag zunächst als Ausdruck absolutistischer Tendenzen in der späten Phase des Kaisers angesehen werden - im Stile der hellenistischen Herrscher und im Gegensatz zu der von Augustus vorgegebenen bescheidenen Erscheinung als primus inter pares.

Infolge der Aufdeckung der Pisonischen Verschwörung 65 n. Chr. lehnte Nero das Angebot des Senats, sich selbst einen Kult zu widmen, dennoch ab, da es unangemessen und ein schlechtes Omen gewesen wäre, diese Ehren zu Lebzeiten zu empfangen (Tacitus, Annales 15,97). In dieser Hinsicht gedenkt die Strahlenbinde auf dem Aureus eher der Errichtung von Skulpturen mit ebendiesem Attribut während der Herrschaftszeit des Kaisers (siehe M. Bergmann, Portraits of an Emperor – Nero, the Sun, and Roman Otium, in: E. Buckley – M. T. Dinter (Hrsg.), A Companion to the Neronian Age, 2013, S. 346 ff.).“