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Friedrich II., der Große, 1740-1786. 3-Gröscher 1775 E, Königsberg. Olding vgl. 226; Kluge vgl. 237.5.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH

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Losnummer 3655




Schätzpreis: 50,00 €
Zuschlag: 140,00 €


Friedrich II. der Große, 1740-1786.
3-Gröscher 1775, E, Königsberg. Prägung für die Provinz Preußen. Greisenantlitz. Verprägung mit dezentrierter Vorder- und Rückseite. 1,71 g.
Olding vgl. 226; Kluge vgl. 237.5.

Interessante Verprägung. Fast vorzüglich

Exemplar der Auktion Möller 55, Kassel 2010, Nr. 1077.

1771 wurde in Königsberg die Prägung von Dreigröschern, die seit 1767 geruht hatte, mit verändertem Typus wieder aufgenommen. Diese neuen Dreigroschenstücke oder Düttchen, in den Münzakten auch »Silbergroschenº genannt, führten im Volksmund den Namen »Fledermausº, hergeleitet von der Darstellung des fliegenden Adlers auf ihrer Rückseite. Sie waren eine sehr gängige Geldsorte und wurden in Königsberg in ganz bedeutenden Mengen hergestellt; 1772 waren es 2.291.895 Stück. Die Dreigröscher wurden gleichzeitig in Breslau und Berlin geprägt. Da sie in erster Linie für den Zahlungsverkehr in Polen bestimmt waren, legte der Generalmünzdirektor Georg Heinrich Singer großen Wert auf sorgsames Gepräge, das bei den Polen immer sehr viel ausmachte. Singer ordnete an, daß die Stempel nicht bis aufs äußerste abgenutzt werden sollten. Jeder mit der Stempelfertigung für Dreigröscher beschäftigte Stempelschneider erhielt jährlich 25 Reichstaler Zulage.

Im Frühjahr 1771 drohte Singer der Königsberger Münzstätte mit unangenehmen Verfügungen, wenn die Düttchen weiter so sorglos geprägt würden. Er ordnete an, ein Stempelschneider habe jeweils Ober- und Unterstempel herzustellen, damit nicht einer die Schuld auf den anderen schieben könne (F. von Schrötter, Acta Borussica, Das Preußische Münzwesen im 18. Jahrhundert, Bd. 4, Berlin 1913, S. 44).

Die Porträtpatrizen kamen damals aus Berlin, gefertigt sehr wahrscheinlich von dem Medailleur Daniel Friedrich Loos, der seit 1768 in Berlin tätig war.