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Der Goldene Namenszug der Königin Carola - Dienstauszeichnung. Silber vergoldet, an originaler alter Bandschleife mit gestickten roten Kreuzen, am Halsband. SMT 219.

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
SACHSEN, SACHSEN, KURFÜRSTENTUM (BIS 1806) UND KÖNIGREICH (1806-1918)

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Losnummer 3087






Schätzpreis: 300,00 €
Zuschlag: 1.100,00 €


Der Goldene Namenszug der Königin Carola - Dienstauszeichnung. Silber vergoldet, an originaler alter Bandschleife mit gestickten roten Kreuzen, am Halsband. SMT 219.


II

Spätestens 1874 stiftete das Direktorium des Albertvereins den goldenen Namenszug der Königin Carola als Dienstauszeichnung des Albert-Vereins. Allerdings sind das genaue Stiftungsdatum oder -jahr oder die Verleihungszahlen unbekannt, da sich weder das Stiftungsdokument, noch sein Text, die Statuten, eine Verleihungsurkunde oder eine vollständige Verleihungsmatrikel erhalten haben oder irgendwo bekannt sind. In einer Zeitungsnotiz von 1914 ist vermerkt, daß Helene Paul, Oberschwester im König-Albert-Stift zu Plauen, am 5. August 1896 diese Dienstauszeichnung, der goldene Namenszug der Königin Carola, verliehen wurde. Dies ist die bisher einzige Nennung dieses Ehrenzeichens und seiner Verleihung. Schemeit (in SMT S. S. 132 und 227, Nr. 219) bezeichnet diese Dekoration als Namens-Chiffre der Königin Carola für Verdienste um das Rote Kreuz.

Im Anhang III der im Jahre 1892 zum 25-jährigen Vereinsjubiläum von Dr. Julius Naundorff, geschäftsführendem Mitglied des Directoriums des Albertvereins, veröffentlichten umfangreichen Denkschrift sind alle im Jubiläumsjahre dienstleistenden, freiwilligen und im Ruhestand befindlichen Albertinerinnen mit ihren Auszeichnungen aufgeführt. Bei zahlreichen Schwestern ist die Dienstauszeichnung mit dem Verleihungsjahr genannt, wobei die älteste Verleihung (an Minna Hilzinger) aus dem Jahre 1874 datiert, nur ca. sechs Jahre nach ihrem Eintritt am 1.11.1868. Bei dieser Dienstauszeichnung ist wohl mit großer Sicherheit tatsächlich der Goldene Namenszug der Königin Carola, da über eine andere Dienstauszeichnung nichts bekannt ist. Somit handelt es sich bei dieser Liste um eine Teilmatrikel dieser Auszeichnung zwischen 1874 und 1892, in denen 75 Verleihungen verzeichnet sind. Allerdings bleiben hierbei die bis 1892 verstorbenen Beliehenen unberücksichtigt, da sie in dieser Liste nicht genannt sind. Weiter sind noch eine Verleihung im Jahre 1896 und zwei weitere Verleihungen ohne Jahresangabe bekannt, so daß sich eine Gesamtzahl von 78 namentlich erwähnten Verleihungen ergibt.

Beim Vergleich der Nennungen dieser Liste ist festzustellen, daß die beliehenen Albertinerinnen diese Auszeichnung grundsätzlich nicht nach einer bestimmten Anzahl an Dienstjahren erhalten haben. Die Anzahl der Dienstjahre seit dem Eintritt schwankt bei der Verleihung zwischen vier und neun Jahren, wobei die meisten bei sechs und sieben Jahren liegen.

Möglicherweise erfolgte die Herstellung der Auszeichnung durch den Hofjuwelier Gustav Julius Erdmann Jähne (Sohn) in Dresden. Sie kommt in zwei Ausführungen vor: an einer einfachen weißen Damenschleife mit schmalen grünen Seitenstreifen (1. Trageweise), und an einer Damenschleife mit drei handgestickten roten Kreuzen, an einem Halsband (2. Trageweise) zu tragen. Beide Varianten sind durch mehrere originale Vorkommen gesichert, wobei jedoch nicht klar ist, ob diese aufeinanderfolgten oder gleichzeitig existierten. Bei letzterer, die auch photographisch dokumentiert ist, handelt es sich wohl deutschlandweit um die einzige Dekoration in dieser Trageweise.