Teaserbild
Trennline

Maximilian I., 1490-1519. Doppelter Schauguldiner 1509, geprägt 1517 in Antwerpen, Dav. 282; Egg 14; M./T. 82 (dort als Goldabschlag zu 17 Dukaten).

HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH

Zurück zur Listenansicht
In Merkliste legen

Losnummer 61






Schätzpreis: 10.000,00 €
Zuschlag: 30.000,00 €


Maximilian I. 1490-1519.
Doppelter Schauguldiner 1509, geprägt 1517, in Antwerpen, auf die Annahme des Kaisertitels. 61,50 g. Stempelschneider Ulrich Ursenthaler. Der geharnischte Kaiser mit Helm reitet r. mit der Rechten die Reichsfahne schulternd, vor dem Roß Rosette//Gekröntes Wappen, umgeben von sieben kleineren Wappen, umher ein Kranz aus 19 weiteren Wappen.
Dav. 282; Egg 14; M./T. 82 (dort als Goldabschlag zu 17 Dukaten).

Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Sehr attraktives Exemplar mit hübscher Patina, vorzüglich

Egg bemerkt in seinem Werk über die Münzen Kaiser Maximilians, daß das Schaustück von 1509 in den folgenden Jahren scheinbar immer wieder geprägt wurde. Als sich der Kaiser 1517 in den Niederlanden aufhielt, forderte er drei Stempeleisen der Haller Münze an, um dort Ehrenpfennige prägen zu können. Nach langem Zögern sandte die Tiroler Regierung schließlich drei Eisen, die sie aber mit einer Rosette auf der Vorderseiten-Darstellung kenntlich machte, wie es auch bei dem vorliegenden Stück der Fall ist. Die Krönungsdoppelguldiner sind typische Repräsentationsstücke und Propagandagepräge. Der Kaiser im Harnisch zu Pferd entspricht der Idee des großen Maximiliandenkmals in St. Ulrich und Afra in Augsburg, das nie vollendet wurde, aber in vielen Zeichnungen und Holzschnitten erhalten ist. Die Rückseite mit den Wappen der sieben Königreiche und 19 Länder ist eines der vielen Beispiele für die Absicht Maximilians, durch Wappenkombinationen Eindruck zu machen und seine Idee als König vieler Provinzen Europas und mächtigster Fürst zu dokumentieren.
Maximilian I. *1459 Wiener Neustadt, Ó1519 Wels, heiratete 1477 Maria von Burgund, wurde 1486 römischer König und folgte seinem Vater Friedrich III. 1490 in der Regierung. Da eine Kaiserkrönung durch den Papst wegen der angespannten militärischen und politischen Lage in Italien nicht möglich war, nahm Maximilian 1508 den Titel "Erwählter römischer Kaiser" an. Obwohl er persönlich tapfer kämpfte und daher im Volksmund als "der letzte Ritter" bezeichnet wurde, liegt seine Bedeutung weniger auf militärischem Gebiet als in seiner groß angelegten, den wechselnden Fronten angepaßten Heirats- und Vertragspolitik, mit der er die Macht des Hauses Habsburg stärkte. Durch die Verheiratung seines Sohnes Philipps des Schönen mit Johanna der Wahnsinnigen legte er den Grundstein für die Weltgeltung seiner Familie. Innenpolitisch führte der letzte Ritter bedeutende Reformen durch (z. B. Ewiger Landfriede, Einführung des Gemeinen Pfennigs) und richtete zentrale Reichsbehörden ein (z. B. Reichskammergericht, Reichsregiment). Maximilian betätigte sich auch literarisch und veranlaßte die Abfassung des "Theuerdank", einer Darstellung seiner Brautfahrt, sowie des "Weißkunig", einer Verherrlichung seiner Taten.