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Großartige Ergebnisse für Großbritannien und – natürlich – für Russland

28. Oktober 2014


Auktion 253 – Orden und Ehrenzeichen

Über 1.600 Lose von Orden und Ehrenzeichen wurden am 4. Oktober 2014 verkauft – und das mit großem Erfolg. Künker hat sich auch in diesem Bereich als internationaler Spezialist etabliert.

Und so brachten die Lose der Sammlung Beyreiß, Auszeichnungen des Herzogtums Oldenburg, beachtliche Preise. Die verschiedenen Insignien des Großherzoglich Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Ordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig mit goldenem Großkreuz an der Kette stiegen von 20.000 Euro auf 24.000 Euro, ein Großkomturset mit Schwertern desselben Ordens von 7.500 Euro auf 17.000 Euro.

Die großen Überraschungen aber verbargen sich, sobald es ins Ausland ging. Wer hätte gedacht, dass das Kleinod zum Großkordon des albanischen Ordens der Treue mit 18.000 Euro zugeschlagen würde (Schätzung: 7.500 Euro), die Ordenskette zum dänischen Dannebrog-Orden mit 15.000 Euro ( Schätzung: 5.000 Euro), das Großkreuz-Kollanen-Set zum Ritterorden der finnischen Weißen Rose mit 65.000 Euro ( Schätzung: 15.000 Euro), das Kollanen-Set zum päpstlichen Orden vom Goldenen Sporn mit 22.000 Euro ( Schätzung: 5.000 Euro) und das Set des osmanischen Osmanje-Ordens mit 70.000 Euro ( Schätzung: 40.000 Euro).

Dass Russland immer für eine Überraschung gut ist, weiß man längst. Dies hat Auktion Künker 253 wieder einmal bestätigt. Und dabei müssen die Überraschungen nicht nur bei den Stücken mit den höchsten Schätzungen zu finden sein. So brachte ein hübsches Abzeichen des Komitees für Ausflugs-Schifffahrt von 1908 statt seiner Schätzung von 100 Euro mit 3.100 Euro das 31fache seiner Schätzung!

Etwas enttäuscht waren alle Anwesenden, als Kollane, Kleinod und Bruststern des kaiserlichen Ordens des hl. Apostels Andreas des Erstberufenen aus Besitz eines Romanow „nur“ zum Ausruf von 600.000 Euro zugeschlagen wurde. Aber man darf darüber sicher nicht vergessen, dass auch 600.000 Euro für einen russischen Orden ein unglaublicher Preis ist!

 

Auktion 254 – Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit

Großbritannien ist zurzeit sehr beliebt, wie in Auktion 254 zu beobachten. Dort wurde eine kleine Serie von frühen englischen Pennies in außergewöhnlicher Erhaltung angeboten. Und die Zuschläge waren dementsprechend: Ein Penny von Eadgar (959-975) kletterte von 3.000 auf 9.000 Euro, ein Penny von Edward dem Bekenner (1042-1066) von 750 auf 3.200 Euro und ein Groat mit einem ausgezeichneten Frontalporträt Heinrichs VIII. von 500 auf 3.800 Euro. Für ein schottisches Stück war der Anstieg noch höher. Eine äußerst seltene Silbermedaille auf die Vermählung Marys mit Henry Stuart, Lord Darnley, war mit 750 Euro geschätzt, um erst mit 9.500 Euro zugeschlagen zu werden.

Natürlich gab es auch aus anderen Gebieten hervorragende Ergebnisse. So brachte ein äußerst seltener Halbtaler 1735 von Ragusa 6.500 Euro (Schätzung: 300 Euro), ein chinesischer Dollar aus der Provinz Pei-Yang von 1907 24.000 Euro (Schätzung: 5.000 Euro) und der berühmte erste Guldiner von 1486 aus der Münzstätte Hall in perfekter Erhaltung 19.000 Euro (Schätzung: 7.500 Euro).

Im Rahmen von Auktion 254 wurde die Sammlung Nussmann angeboten, fast 240 Nummern mit Prägungen der gefürsteten Grafschaft Henneberg. Mit dabei waren alle Seltenheiten, so eine Schaumünze im Gewicht von drei Talern mit dem Porträt Wilhelms VI. (1492-1559), datiert 1557. Hier lautete der Zuschlag 10.000 Euro bei einer Schätzung von 5.000 Euro. Prozentual gesehen noch höher stiegen ein uniker Taler Wilhelms VI. von 1538 (Schätzung: 2.000 Euro / Zuschlag: 6.500 Euro), ein äußerst seltener Vierteltaler Georg Ernsts (1559-1583) von 1562 (Schätzung: 2.000 Euro / Zuschlag: 6.000 Euro) und ein Ausbeutetaler der Grafschaft Henneberg von 1698, geprägt in Ilmenau (Schätzung: 450 Euro / Zuschlag: 2.500 Euro).

Dass auch Papiergeld bei Künker ausgezeichnete Preise bringt, zeigen diese exorbitanten Ergebnisse. So wurde ein 50-Mark-Reichskassenschein des Deutschen Reichs von 1882 mit 3.000 Euro ausgerufen, um erst mit 6.500 Euro den Besitzer zu wechseln. Eine 5-Dollar-Banknote der Filiale Tsingtau der Deutsch-Asiatischen Bank realisierte gar 16.000 Euro bei der gleichen Schätzung. Zu teuersten Banknote wurde – natürlich – ein russisches Stück: Der 100-Rubel-Schein von 1892 kostet seinen neuen Besitzer 22.000 Euro (Schätzung: 10.000 Euro).

 

Auktion 255 – Sammlung Horn, 1. Teil / Englische Münzen ab 1658 / Russische Münzen und Medaillen

Am Dienstagnachmittag wurde der erste Teil der Sammlung Horn versteigert – und das mit großem Erfolg. Die 695 Lose deren Gesamtschätzung 390.000 Euro betragen hatte, brachten einen Gesamtzuschlag von 710.000 Euro.

Bei der Sammlung Horn handelt es sich um eine der letzten großen Generalsammlungen aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Mit ihren rund 45.000 Münzen stellt sie ein unvergleichliches Ensemble dar, in dem nicht nur die großen seltenen Stücke zu finden sind, sondern auch Kleinmünzen in überraschender Erhaltung. Dass diese hervorragende Preise bringen würde, war zu erwarten. Nennen wir hier als Beispiel die kleine Serie von griechischen Kupfermünzen aus der Zeit Ottos I. zu 1, 2 und 5 Lepta, alle sehr selten in dieser Erhaltung. Sie brachten 4.000 Euro (5 Lepta, Schätzung: 750 Euro), 3.200 (2 Lepta, Schätzung: 1.000 Euro) und 2.200 Euro (1 Lepton, Schätzung: 1.000 Euro).

Natürlich wurden viele Stücke noch wesentlich teurer. Den höchsten Preis erzielte ein prachtvoller Löser aus Braunschweig-Wolfenbüttel zu 10 Reichstalern von 1609. Das mit 25.000 Euro geschätzte Stück wurde mit 29.000 Euro zugeschlagen. Ein bemerkenswertes Ergebnis realisierte auch das Titelstück, ein Reichstaler des Herzogtums Sachsen-Weimar von 1654 auf die Übernahme des Rektorats der Universität Jena durch Bernhard von Sachsen-Jena (Schätzung: 5.000 Euro. Zuschlag: 13.000 Euro). Schließlich wird mit einer schweizerischen Rarität, einem überaus seltenen Halbtaler der Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden von 1561, dem seine Seltenheit half, vom Ausruf mit 2.500 Euro auf 10.000 Euro zu klettern.

Auch der zweite Teil dieser Auktion mit englischen Münzen ab 1658 brachte eindrucksvolle Ergebnisse, die bestätigten, wie stark im Moment das Gebiet Großbritannien ist. Die Gesamtschätzung hatte 150.000 Euro betragen. Der Gesamtzuschlag lag bei 290.000 Euro.

Und dass russische Münzen immer für hervorragende Preise gut sind, zeigte der letzte Teil dieser Spezialauktion. Wir beschränken uns hier stellvertretend auf die drei teuersten Stücke: Ein Rubel Peters I. von 1720 mit Ornamentkreis – in den letzten 10 Jahren war ein gleiches Stück nur einmal auf dem Markt gewesen – stieg von der Schätzung mit 20.000 Euro auf 77.500 Euro. Eine äußerst seltene Poltina Peters I. aus der Sammlung Prokop, geprägt 1702 im Münzhof Kadashevsky realisierte 38.000 Euro bei einer Schätzung von 10.000 Euro. Und das dritte Beispiel ist wieder eine der unauffälligen Kleinmünzen, die erst seit einiger Zeit wirklich Wertschätzung erfahren. Das äußerst seltene und herausragend erhaltene Exemplar einer halben Kopeke von 1871 aus St. Petersburg war bereits mit beeindruckenden 5.000 Euro geschätzt, um in der Auktion erst mit 42.000 Euro zugeschlagen zu werden.

 

Auktion 256 – Goldprägungen / Deutsche Münzen ab 1871

Goldmünzen sind derzeit der große Trend. Genauso wie Münzen aus Großbritannien. Was also ist der Trend der Trends? Richtig. Goldmünzen aus Großbritannien. Und hier sind drei Beispiele dafür. Der 1553 in London geprägte Ryal von Königin Mary war bereits mit 30.000 Euro geschätzt. Er sollte noch mehr bringen, nämlich 48.000 Euro. Bei einem 5 Guineas-Stück von 1692 war der Sprung noch spektakulärer. Die vorzügliche Münze war mit 6.000 Euro geschätzt und wurde erst beim Zehnfachen, bei 60.000 Euro, zugeschlagen. Das wirken die 40.000 Euro, für die ein 5 Guineas-Stück von 1748 den Besitzer wechselte, fast bescheiden. Es war ja „nur“ das Vierfache der Schätzung von 10.000 Euro.

Auch für die große Partie an Schweizer Gold gab es einige herausragende Ergebnisse. Erwähnen wir einen 4 Dukaten von Bern 1796 in fast vorzüglich (5.000 / 17.000 Euro) und eine Duplone zu 16 Franken des Kantons Graubünden aus Calandagold von 1813 (12.500 / 20.000 Euro).

Beschließen wir das Gold nicht mit dem höchsten, sondern mit dem interessantesten Ergebnis. Derzeit sind Münzen, die in Verbindung mit der Geschichte Tschechiens stehen, sehr beliebt. So brachte schon zwei Tage vorher ein Reichstaler des Albrecht von Wallenstein, geprägt 1627 in Jitschin bei einer Schätzung von 5.000 Euro 22.000 Euro. Unter den Goldmünzen von Auktion 256 befand sich ein weiteres Stück aus Böhmen und Mähren, ein äußerst seltener Goldgulden des Johann von Luxemburg (1310-1346). Er wurde statt mit den geschätzten 2.500 mit 12.000 Euro zugeschlagen.

Zuletzt noch ein paar eindrucksvolle Ergebnisse für die Deutsche Münzprägung nach 1871. Das äußerst seltene preußische 10 Mark-Stück 1878 B stieg von 50.000 auf 60.000 Euro, das 20 Mark-Stück Ernsts II. von Sachsen-Coburg-Gotha aus dem Jahr 1872, seltenster Typ aller Reichsgoldmünzen, wurde mit 52.500 Euro zugeschlagen (Schätzung: 40.000 Euro), eine 5 Mark-Probe der DDR von 1986 „Einstein Turm“ mit 28.000 Euro (Schätzung: 20.000 Euro).

 

Auktion 257 – Münzen aus der Welt der Antike

Auch wenn leichte Anzeichen von Erschöpfung am letzten Tag in den Gesichtern des Künker-Teams zu entdecken waren, stand noch eine weitere Auktion der Höhepunkte auf dem Programm! Münzen der Antike aus der Sammlung eines Ästheten, hier war für jeden Antiken-Sammler etwas dabei.

Teuerste griechische Münze wurde ein syrakusanisches Dekadrachmon des Euainetos von 405. Geschätzt mit 35.000 Euro stieg es auf 65.000. Der Höhenflug des etwas späteren 100 Litren-Stücks aus Gold mit der Darstellung des den Löwen würgenden Herakles war nicht ganz so hoch. Bei der gleichen Schätzung wurde es mit 44.000 Euro verkauft. Eine der Raritäten, die die Sammler sofort als solche identifizierten, war ein Stater aus dem kilikischen Tarsos mit der Darstellung des persischen Großkönigs auf Vorder- und Rückseite. Das äußerst seltene und hoch interessante Stück war mit bescheidenen 1.500 Euro geschätzt, um auf 17.000 Euro zu steigen.

Aus der Sammlung eines Ästheten waren – wie könnte es anderes sein – etliche perfekte Stücke zu entdecken, darunter einer der besten Aurei aus der bekannten Emission des Hirtius für C. Iulius Caesar, der in den letzten Jahren auf dem Markt war. Mit 3.500 Euro geschätzt, brachte er 14.000 Euro. Ein phantastisches As des Kaisers Hadrian mit der Darstellung der AEGYPTOS auf der Rückseite war mit 4.000 Euro geschätzt, um erst mit 26.000 Euro zugeschlagen zu werden.

Noch höher stiegen viele der Aurei, die unter den römischen Münzen angeboten waren. Hier wechselte ein Aureus des Lucius Verus mit 34.000 Euro den Besitzer (Schätzung: 25.000 Euro) und ein Aureus des Licinius II. mit 77.500 Euro (Schätzung: 60.000 Euro). Dass auch seltene Silbermünzen überzeugende Ergebnisse bringen, beweist ein mit Silbersud überzogener Abschlag eines Aureus des Kaisers Postumus, der 268 in Köln geprägt wurde und Hercules im Kampf mit der lernäischen Hydra zeigt.

Dass die Sammlung von kleineren Nominalen der Münzstätte Alexandria für Spezialsammler mindestens so aufregend war wie die Aurei, soll hier mit nur einem Ergebnissen illustriert werden. Ein äußerst seltener Hemiobelion von 112/3, Erhaltung schön bis sehr schön, stieg auf das 11fache seiner Schätzung mit 550 Euro.