KÖNIGREICH PREUSSEN (1701-1918)
KÖNIGREICH PREUSSEN (1701-1918)
Schätzpreis : 10.000 €
Zuschlag
Meine Notizen
Beschreibung
328 II, II-III, III; IV Trotz intensiven Recherchen ist es uns nicht gelungen, die Bezeichnung dieses Modells herauszufinden. Weder konnten allgemeine Erkenntnisse darüber gewonnen werden. noch konnte ein Vorkommen eines solchen Stücks auf dem Markt festgestellt werden. Wir nehmen deshalb an, daß es sich bei diesem Modell um ein ausschließlich für von Mackensen reserviertes Sondermodell der Firma Gebr. Friedländer handelt, ähnlich den Tafel-Besteckgarnituren für den königlich preußischen Hof.
Aufgrund der auf jedem einzelnen Teil gravierten Jahreszahlen der Aufnahme in die Gesamt-Garnitur kann deren Entwicklung ziemlich genau rekonstruiert werden. Dabei wurden zunächst die einzelnen Teile aufgrund ihrer Jahreszahlen wieder den Kästen, in denen sie sich ursprünglich befanden, zugeordnet, um so auch ein Bild über die später erfolgten Abgänge zu gewinnen.
Die ältesten Teile datieren ab 1910 und führen weiter über die 1920er Jahre. 1931 wurde mit der Schaffung eines Ergänzungskastens mit zahlreichen Teilen, die ebenfalls diese Jahreszahl tragen, eine große Erweiterung des Gesamt-Ensembles vorgenommen, desgleichen in den Jahren 1933 und 1935. Im Jahre 1937 erfolgte schließlich die letzte große Erweiterung, zugleich mit der Schaffung eines neuen Hauptkastens unter Verwendung von Teilen des ersten Hauptkastens.
Die Zusammenstellung des Ensembles kann somit mit dem Jahr 1937 als abgeschlossen betrachtet werden. Aufgrund der damals vorhandenen 45 Tafelmesser kann davon ausgegangen werden, daß die Haupteile auf insgesamt 45 Tafel-Gedecke sowie auf 24 Fischbestecke ausgelegt waren.
Es kann durchaus davon ausgegangen werden, daß diese umfangreiche herrschaftliche Besteckgarnitur bei Banketten sowohl mit den bedeutendsten Persönlichkeiten des endenden Kaiserreichs (wohl auch Wilhelm II., Hindenburg, Ludendorff und andere) Verwendung fand, als auch mit den rechtsgerichteten Protagonisten während der Weimarer Republik und den "Größen" des sog. "Dritten Reiches" wie Hitler, Göring, Goebbels und anderen.
Bemerkenswert ist das vollständige Fehlen von Kuchengabeln und der meisten Löffel, der größeren Tafel- und der kleineren Dessertlöffel, wobei der (leere) Raum für diese Teile vorhanden ist. Diese Stücke könnten, wie manche andere fehlenden Silber-Teile einerseits nach dem Kriegsende im Jahre 1945 und in den Folgejahren dem Tausch gegen Lebensmittel und andere Notwendigkeiten zum Opfer gefallen sein (Silberlöffel waren in jener Zeit eine dafür wichtige "Ersatzwährung"!), oder aber sie könnten auf dem Erbwege in andere Teile der Familie gelangt sein. Da die Messer größtenteils vorhanden sind, da sich diese aufgrund ihres hohen Eisen- bzw. Stahl-Anteils schlecht als Tauschobjekte eigneten, ist eher davon auszugehen, daß die fehlenden Stücke tatsächlich dem "Tauschhandel" jener Zeit zum Opfer gefallen sind.
Provenienz: Zwischen 1910 und 1937 erworben, wurde die gesamte Garnitur nach dem Tode August von Mackensens im Jahre 1945 an seinen ältesten Sohn Hans Georg von Mackensen (1883-1947) vererbt. Dessen Witwe Winifred, geb. von Neurath (1904-1985), vererbte es dann den Eltern der heutigen Eigentümer.
Informationen zu Los 7464 aus Auktion 329
| Stückzahl | 328 |
|---|