STADT Goldmedaille zu 4,5 Dukaten o. J. (1613-1636),
STADT Goldmedaille zu 4,5 Dukaten o. J. (1613-1636),
Meine Notizen
Beschreibung
GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Zweites bekanntes Exemplar. Herrliche Goldpatina, vorzüglich
Exemplar der Sammlung Münzen und Medaillen aus adeligem Privatbesitz.
Diese Prägung zählt in Anbetracht ihrer Machart, des sorgfältig und sauber in flachem Relief ausgeführten Stempelschnitts und der stilistischen Ausführung zu einer Gruppe breiter norddeutscher Schaumünzen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit biblischen Themen (A. R. Doumaux Jr., The Hamburg Connection. In: The Numismatist, February 1989, S. 242-252). Erwiesenermaßen wurden solche in Hamburg und wohl in geringerem Umfang auch in Lübeck, Lüneburg und Wismar hergestellt, oft versehen mit den Zeichen der jeweiligen dort amtierenden Münzmeister. Möglicherweise finden sich unter den übrigen Stücken, die nicht mit einer deutbaren Signatur versehen sind, aber auch einige, deren Prägestätte andernorts in Norddeutschland zu suchen ist. Die zweifelsfrei Hamburg zuzuordnenden Stücke wurden unter den Münzmeistern Christoph Feustel (1621-1634, vgl. Gaed. 1539-1546, 1549-1552) und Matthias Freude (1635-vor 1669, vgl. Gaed. 1580-1590) geschlagen. Für Lübeck sind solche Schaumünzen mit biblischer Thematik unter Münzmeister Heinrich von der Klähren (1619-1644, vgl. Behrens 727-728) sicher nachweisbar, für Lüneburg unter Münzmeister Jonas Georgens (vgl. Mader 751-764) und für Wismar offenbar in sehr geringen Umfang unter Münzmeister Jacob Mauche (1622-1624).
Die Prägung erfolgte in der Münzstätte neben der regulären Ausbringung von Kurantgeld und Handelsgoldmünzen. Man verausgabte diese breiten und repräsentativen Schaustücke - am regulären Münzfuß orientiert, meist in Silber zu 1, 1 ½ und mehrfachen Talern, seltener auch in Gold im Wert bis zu einem Portugaleser zu 10 Dukaten. Die Stempelschneider schufen verschiedene Typen, indem sie sich Bildthemen bedienten, die insbesondere um Jesus Christus kreisen. Zum ikonographischen Typenvorrat zählen hier die Verkündigung Mariens, das Christkind im Stall zu Bethlehem, die Verehrung des Kindes durch die Hirten und die drei Könige aus dem Morgenland, die Taufe Christi im Jordan, die Kreuzigung und Wiederauferstehung sowie weitere Episoden aus dem Leben Christi, wie die Hochzeit zu Kanaa, vereint mit jeweils passenden Umschriften. Dergestalt fanden solche Schaumünzen Abnehmer in Kreisen des Bürgertums und Adels, wo man sie überwiegend zu besonderen Anlässen im menschlichen Leben, in der Regel ausgewählt nach ihrer bildlichen Thematik (z. B. als Hochzeits- oder Tauftaler, respektive -dukaten), als (geld-)wertige, mit einer religiösen und zugleich moralischen Botschaft versehene Erinnerungsstücke verschenkte.
Die vorliegende Goldmedaille zu 4,5 Dukaten gehört zu der Gruppe der silbernen Schautaler, welche die Hochzeit zu Kanaa und das Weinwunder zum Thema haben. Sie waren vor allem Hochzeitsgeschenke. Da es sich hierbei um ein goldenes Exemplar handelt, war es ein sehr wertvolles Geschenk.
Informationen zu Los 192 aus Berlin Auktion 437
| Nominal/Jahr | Goldmedaille zu 4,5 Dukaten o. J. (1613-1636), |
|---|---|
| Seltenheit | Von allergrößter Seltenheit. Zweites bekanntes Exemplar. |
| Zitate | Knyph. -; Fb. -; Mader 754 |