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Orden und Ehrenzeichen


Bereits im antiken Griechenland wurden Orden und Ehrenzeichen für militärische Verdienste in Form von kleinen metallenen Scheiben oder Halbmonden verliehen. Die Römer übernahmen diese Sitte für ihr Heer und nannten diese Auszeichnung in Anlehnung an das griechische tá fálára klanggleich phalera. Von diesem lateinischen Wort leitet sich auch der Begriff für die wissenschaftliche Ordenskunde ab – Phaleristik.

Sigismund der Münzreiche, 1446-1496. Guldiner 1486, Hall.
Russland. Orden vom Weißen Adler. Zuschlag: 140.000 Euro.
Ferdinand III., 1625-1637-1657. 40 Dukaten 1629, Prag.
Osmanisches Reich. Osmanje Orden. Zuschlag: 36.000 Euro.

Bereits die Römer schmückten ihre Orden und Ehrenzeichen mit bildlichen Darstellungen wie Götterporträts oder Fabelwesen. Die neuzeitlichen Orden und Ehrenzeichen haben ihre Wurzeln allerdings weniger in der Antike, als vielmehr im Ordenswesen des Mittelalters. Nach dem Ersten Kreuzzug wurden in Palästina geistliche Ritterorden gegründet, um die Sicherheit der christlichen Pilger auf dem Weg zu den Heiligen Stätten gewährleisten zu können. Die Mitglieder solcher Gemeinschaften wie des Templerordens (gegr. 1118), des Johanniterordens (gegr. 1099) oder des Deutschen Ordens (gegr. um 1190) mussten sich bestimmten Regeln (ordo) unterwerfen und trugen als äußeres Zeichen ihrer Zugehörigkeit ein Abzeichen an der Kleidung. Aus diesen Symbolen in Verbindung mit einem festgelegten Verhaltenskodex und einer Hierarchie der Mitglieder entstand das moderne Ordenswesen. Im Spätmittelalter gesellten sich besonders im Umfeld des Hundertjährigen Krieges weltliche Ritterorden den geistlichen Gemeinschaften hinzu. Berühmte nicht-geistliche Orden des Spätmittelalters sind beispielsweise der englische Hosenbandorden (The Most Noble Order of the Garter, gegr. 1348) oder der burgundische Orden vom Goldenen Vlies (gegr. 1430).

Im Verlaufe des 17. Jahrhunderts löste sich das absolutistische Ordenswesen von dem Charakter der bruderschaftlichen Zusammenschlüsse der alten Ritterorden und schuf Belohnungsinstrumente vor allem für militärische Verdienste. Zunächst waren diese Verdienst- und Tapferkeitsmedaillen nur für adlige Offiziere gedacht. Später und vor allem im Zuge der Revolutionskriege am Beginn des 19. Jahrhunderts mussten jedoch auch Ehrenzeichen für bürgerliche Unteroffiziere, Mannschaften und nicht-militärische Leistungen beispielsweise im Sanitätswesen gestiftet werden. So bietet die Phaleristik dem Sammler heute ein breites Spektrum an zivilen und militärischen Orden und Ehrenzeichen von nahezu allen Ländern der Welt.

Franz Josef, 1948-1916. Dukat 1863, Wien.
Deutschland / Baden. Silberne Militärische Verdienstmedaille. Zuschlag: 8.000 Euro.

Dabei sind nicht nur Seltenheit und Erhaltung wichtige Kriterien für die Preisfindung bei Orden und Ehrenzeichen. Auch die originale Verleihungsurkunde oder zusätzliche Informationen (bspw. Briefe und Fotos) über den ehemaligen Träger können teilweise erhebliche Auswirkung auf den Zuschlagspreis bei einer Auktion haben. Ob man seine Sammlung von Orden und Ehrenzeichen nach historischen, geographischen oder persönlichen Gesichtspunkten aussucht, eine gewisse Fachkenntnis ist in jedem Fall unerlässlich, weshalb sich Anfänger auf diesem Gebiet von einem Experten beraten lassen sollten.

Tauchen Sie ein in die Welt der Orden und starten Sie Ihre Sammlung ziviler militärischer Ehrenzeichen noch heute.

Einführungsliteratur

  • Hieronymussen, Paul Ohm: Handbuch Europäischer Orden in Farben. Berlin 1. Auflage 1966 bzw. 2. Auflage 1975.
  • Měřička, Václav: Faleristik - Ein Buch über Ordenskunde. Prag 1976. Bzw. ders.: Das Buch der Orden und Auszeichnungen. Hanau ohne Jahr.

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