PANTIKAPAION. Ô-Stater, 380/370 v. Chr.; 9.09 g. SNG BM 855; MacDonald 31 (dies Exemplar abgebildet); Hoover 17 (dies Exemplar abgebildet).
GRIECHISCHE MÜNZEN
SCYTHIA
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Ô-Stater, 380/370 v. Chr.; 9.09 g. Satyrkopf l.//Gehörnter Löwengreif steht l. auf Ähre, im Maul Speer, unten Ähre.
SNG BM 855; MacDonald 31 (dies Exemplar abgebildet); Hoover 17 (dies Exemplar abgebildet).
RR Gutes sehr schön
Exemplar der Auktion Leu 50, Zürich 1990, Nr. 80; der Auktion NFA 30, Beverly Hills 1992, Nr. 35; der Auktion Leu 77, Zürich 2000, Nr. 128 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 216, Osnabrück 2012, Nr. 222.
Das Stück gehört zu den schönsten Goldmünzen der Antike. Es dürfte einer der ersten im Rahmen der Münzreform des Leukon I. (389-348 v. Chr.) geprägten Goldstatere sein. Der Satyrkopf auf dem Avers dürfte eine Anspielung auf den Namen des Vaters des Leukon, Satyros I. sein.
Die Wahl des gehörnten Löwengreifen als Reversmotiv scheint zunächst ungewöhnlich, ist doch sonst in der griechischen Münzprägung der Adlergreif typisch. Hier jedoch verbindet der Löwengreif einerseits den Greif als Attributtier des Hauptgottes der Polisbewohner, Apollon, mit dem bisher auf dem Avers der Silbermünzen von Pantikapaion abgebildeten Löwenkopf; betont die Sieghaftigkeit durch das Zerbeißen des Speeres eines äußeren Feindes und schützt die Ähre, somit das Getreide und damit das Hauptexportprodukt der Stadt. Zugleich berücksichtigt die Darstellung des mächtigen Raubtieres aber auch die Betrachterinteressen der indigenen skythischen Bevölkerung im Umland der Stadt.
Siehe hierzu Langner, Martin, Skythischer Tierstil und graeco-skythische Tierbilder, in: Alexandridis u. a. (Hrsg.), Mensch und Tier in der Antike - Grenzziehung und Grenzüberschreitung, Wiesbaden 2008, S. 397 ff. besonders S. 405 ff.