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LEO HAMBURGER, Auktion [82] vom 17.1.1927 u.f.T., Frankfurt/Main.

LEO HAMBURGER
Auktion [82] vom 17.1.1927 u.f.T., Frankfurt/Main.

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  Номер лота 3654  




Оценочная цена: 10.00 €
Присуждение: 75.00 €


LEO HAMBURGER, Auktion [82] vom 17.1.1927 u.f.T. Frankfurt/Main.

[Katalog 82.] Münz-Auktion. Sammlung des Herrn Direktor William F. Hahlo, Berlin. Probemünzen, Stempelfehler, Verprägungen und Abschläge namentlich in Gold, sowie Reichsmünzen. 4 unpaginierte, 91 S. 10 Tfn. 2323 Nrn. Halbleinen mit goldgeprägtem Rücken.


Der Versteigerungskatalog enthält ein aufschlussreiches zweiseitiges Vorwort von Tasillo Hoffman (dort als "Dr. H." signierend) zum Inhalt der Sammlung und auf der folgenden Seite weitere einleitende Worte von Leo Hamburger.

Der jüdische Geschäftsmann William Friedrich Hahlo (* 1867 in Kassel, 1944 im Ghetto Theresienstadt ermordet) gründete 1915 zusammen mit seiner Ehefrau Wilhelmine Rosa, geborene Goldschmidt die "Gartenstadt Möser AG", der Hahlo als Direktor vorstand. Bei der unweit von Magdeburg gelegenen Ortschaft Möser, die seit 1870 mit ihrem Bahnhof an der Bahnstrecke Magdeburg-Potsdam einen günstigen Verkehrsanschluss besaß konnte er, mit Unterstützung der führenden, zumeist in Berlin ansässigen Aktionäre, in naturnaher Umgebung, auf reich mit Bäumen bestandenen, Terrain eine Siedlung mit Wohnhäusern, Gärten und Infrastruktur anlegen, die den Namen "Gartenstadt Möser" trug. Auch ein Verwaltungsgebäude der Gartenstadt Möser AG wurde hier realisiert. Zusammen mit zahlreichen Neubürgern ließ sich dort auch die Famile Hahlo nieder. Später verlegten die Hahlos ihren Wohnsitz nach Berlin-Wilmersdorf. 1935 emigrierten sie angesichts der politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nach Österreich, wo sie seit 1938 infolge der Eingliederung dieses Staates in das Deutsche Reich nicht mehr sicher leben konnten. 1943 wurde das Ehepaar Hahlo von ihrem Wohnort Wien ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo Wilhelmine Rosa Hahlo ihren Ehemann zwar überlebte, aber schließlich noch im März 1945, zwei Monate vor der Befreiung des Ghettos, ebenfalls gewaltsam zu Tode kam.
Hahlo hatte ein Verzeichnis seines damaligen Sammlungsbestandes erstellt und dieses unter dem Titel "Probemünzen. Stempelfehler. Verprägungen. Abschläge von Münzen in anderen als den Original-Metallen etc." in zwei Teilen 1925 und 1926 in einer Kleinauflage von lediglich 100 Stück zu Berlin veröffentlicht. Diese Publikation wird im Versteigerungskatalog von Leo Hamburger stringent zitiert. Dabei zeigt sich, dass in der Auktion auch solche Stücke (Neuerwerbungen?), enthalten waren, die in dem Verzeichnis von 1925/1926 (noch) nicht aufgeführt worden sind.