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Venus. Achteckige Silbermedaille 1830

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike

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Номер лота 8160




Оценочная цена: 40.00 €
Присуждение: 48.00 €


Venus.
Achteckige Silbermedaille 1830, von Raymond Gayrard, auf die Wiederetablierung der Spiegelmanufaktur St. Gobain. MANUFACTURES DES S(ain)T GOBAIN / CHAUNY ET CIREY; halbnackte Venus betrachtet wohlgefällig ihren nackten Oberkörper in einem Spiegel, den ein geflügelter nackter Amor ihr vorhält, hinter ihr ein anderer Amor mit Perlenkette; links unten die Signatur GAYRARD//ÉTABLIE / EN 1702 / RECONSTITUÉE / EN SOCIÉTÉ / ANONYME / PAR ORDONNANCE / ROYALE / DU 17 FÉVRIER /1830 in einem Lorbeerkranz. Mit Randpunzen: Füllhorn ARGENT. 32,69 x 32,67 mm; 17,97 g.


Vorzüglich-Stempelglanz

Exemplar der Auktion Teutoburger Münzauktion 52, Borgholzhausen 2010, Nr. 2508.

Die 1665 unter König Ludwig XIV. in Paris gegründete "Manufacture royale des glaces de miroirs" gehört zu den ältesten Unternehmen der Welt. Ihr erster Großauftrag war die Produktion des für den Spiegelsaal von Versailles benötigten Glases. 1692 wurde die Produktionsstätte von Paris in das Dorf Saint Gobain in der Picardie verlegt. Schließlich kamen zwei neue Standorte hinzu, nach denen die Firma sich 1702 benannte: "Manufactures des Glaces et des Produits Chimiques de St. Gobain, Chauny et Cirey à Paris". Königliche Privilegien für die Spiegelglashütte endeten mit der Französischen Revolution und der Einführung der Gewerbefreiheit unter Napoléon, so dass das Unternehmen sich mit Konkurrenz auseinandersetzen musste. 1830 wurde die Firma durch eine königliche Anordnung neu konstituiert. Nach vielen Wechselfällen der Unternehmensgeschichte ist St. Gobain heute ein riesiger Mischkonzern mit ca. 180.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von ca. 40 Milliarden Euro. Venus vor einem Spiegel, den ein Putto bzw. Amor hält, ist auf Gemälden des 16. Jhdts. (vgl. etwa Tizian) ein äußerst beliebtes Thema. Der Spiegel kann sehr verschiedene Bedeutungen haben: Er kann ein Symbol der Eitelkeit und der Wolllust sein, andererseits aber auch für Selbsterkenntnis, Klugheit und Wahrheit stehen. Bei dieser Medaille geht es um die Eitelkeit einer schönen Frau. Der Spiegel als Attribut der Venus wurde so bedeutsam, dass er schließlich als Gendersymbol und als Symbol des Planeten Venus Verwendung fand. Vgl. G. F. Hartlaub, Zauber des Spiegels: Geschichte und Bedeutung des Spiegels in der Kunst, München 1951.