Teaserbild
Trennline

Kaiserlicher und Königlicher Orden vom hl. Stanislaus [Орден имперáторский и королéвский Святого Станислава]. 2. Modell (1831-1917), beidseitig emaillierte Juweliers-Anfertigung eines Kreuzes 1. Klasse, 2. Ausführung (Adler mit nach oben gerichteten

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
RUSSLAND, RUSSISCHES REICH (BIS 1917)

Вернуться к списку
Занести в список-памятку

Опечатки : zur Prüfung

Лот был снят с торгов
Kaiserlicher und Königlicher Orden vom hl. Stanislaus [Орден имперáторский и королéвский Святого Станислава]. 2. Modell (1831-1917), beidseitig emaillierte Juweliers-Anfertigung eines Kreuzes 1. Klasse, 2. Ausführung (Adler mit nach oben gerichteten Schwingen), Gold emailliert (Arme schwarz), 30,7 g, Emaille-Malerei im Revers-Medaillon, auf der Öse Meistermarke "NP" der Firma Nicholls & Plincke in Sankt Petersburg und Sankt Petersburger Goldpunze zu 56 Zolotniki von 1865 bis 1898, am modernen, neuen, konfektionierten Schulterband. ZK2 3181.


II

Laut Tamman (TRP S. 35f) erschien Charles (Carl) Nicholls bereits 1812 in Sankt Petersburg als Gold- und Silberhändler. 1827 oder 1829 nahm er Heinrich Plincke als Juniorpartner auf, der nach dessen Tod 1852 das Geschäft allein übernahm. Die Firma wurde mindestens bis 1887 fortgeführt und stellte sowohl russische als auch ausländische Orden her.

Der dreiklassige (ab 1. Dezember 1815 vierklassige) königlich polnische Orden vom heiligen Stanislaus wurde am 7. Mai 1765 von König Stanisław II. August Poniatowski (1732-1798) gestiftet (1. Modell) und dem polnischen Nationalheiligen Stanislaus, Bischof von Krakau, (1030-1079; kanonisiert 1253) gewidmet. Durch die neuen Statuten vom 17. November 1831 wurde er von Kaiser Nikolaus I. Pawlowitsch (1796-1855) unter die kaiserlich russischen Orden aufgenommen (2.Modell). Seit diesem Zeitpunkt konnte die 2. Klasse auch mit Bruststern, allerdings nur an Ausländer, verliehen werden.

Zwischen 1831 und 1841 wiesen die offiziell verliehenen Kreuze Adler mit weit ausgebreiteten Schwingen auf (2. Modell, 1. Ausführung), die inoffiziell sogar bis in die 1850er Jahre hergestellt wurden. 1841 führten die damals offiziellen Ordensjuweliere Keibel & Kämmerer Insignien mit nach oben gerichteten Adler-Schwingen ein.

Als besonderer Gnadenerweis konnte die 1. und 2. Klasse von 1831 bis 1874 mit kaiserlicher Krone verliehen werden. Mit den neuen Statuten von 1839 wurde die 4. Klasse abgeschafft. In den Jahren 1845-1855 existierte nur die 1. Klasse. Am 9. August 1844 wurden die Kreuze und am 27. Oktober 1846 die Bruststerne für Nichtchristen genehmigt. 1854 wurde die Verleihung von Bruststernen in Metall offiziell genehmigt. Mit Ukas Kaiser Alexanders II. Nikolajewitsch (1818-1881) vom 5. August 1855 wurden gekreuzte Schwerter auf den Insignien für Verleihungen "für Tapferkeit im Kampf" genehmigt. Ab diesem Zeitpunkt wurden – bei Verleihung einer höheren Klasse an den Inhaber einer Klasse mit Schwertern – die neuen Insignien mit gekreuzten Schwertern verliehen, die auf dem oberen Kreuzarm bzw. über dem Medaillon aufgelegt waren. Dies wurde 1870 wieder aufgehoben.

Am 3. April 1857 erhielt die 3. Klasse für Militärverdienst eine auf dem Band angebrachte Schleife. Ab ungefähr dem gleichen Jahr konnten gemäß einer jeweiligen persönlichen Entscheidung des Zaren Ritter des St. Andreas-Ordens, die den St. Stanislaus-Orden noch nicht erhalten hatten, diesen gleichzeitig mit jenem erhalten.

In der Hierarchie der russischen Orden stand er an unterster Stelle, aber seine 2. Klasse rangierte höher als die 3. Klasse des St. Anna-Ordens, und seine 1. Klasse höher als die 2. Klasse des St. Anna-Ordens und die 3. Klasse des St. Wladimir-Ordens.

Nachdem er 1917 von der Provisorischen Regierung übernommen worden war (3. Modell), wurde er von den Bolschewiki 1918 abgeschafft. 1990 wurde der Orden in Polen als halboffizieller Orden unter dem Patronat der katholischen Kirche wieder belebt.