Albert V., der Großmütige, 1550-1579. Silbergußmedaille o. J. (um 1576), Hauser zu 14; Witt. zu 405.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BAYERN, HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH
Вернуться к списку
Silbergußmedaille o. J. (um 1576), unbekannter Medailleur, vermutlich Hubert Gerhard. Die Brustbilder des Herzogspaares fast v. v. der Herzog barhäuptig im Harnisch mit dem Goldenen Vlies und Feldbinde, die Herzogin mit Haube. Vor dem Paar der vierfeldige bayerische Schild, der durch den österreichischen Bindenschild am Fuß gespalten ist//Zwei auf Felsen stehende Löwen halten das zweifach behelmte, vierfeldige bayerische Wappen. Dahinter die Stadtansicht von München mit der Frauenkirche. Um die Darstellung ein Kreis von 34 Wappenschilden bayerischer Städte. 77,56 mm; 105,90 g.
Hauser zu 14; Witt. zu 405.
Umgearbeitet zu einem dreifüßigen Kerzenständer. Sehr schön
Herzog Albert V. der in Ingolstadt eine humanistisch-juristische Ausbildung erhalten hatte, war einer der herrausragenden Mäzene und Kunstsammler seiner Zeit. Bayerns Numismatiker verehren ihn als Gründer des ehemaligen königlichen Münzkabinetts in München, der heutigen Staatlichen Münzsammlung München. Durch sein Wirken auf kulturellem Gebiet vergrößerte er allerdings die von seinem Vater Wilhelm IV. übernommenen bayerischen Staatsschulden. Dies schwächte zunächst seine Position in der Auseinandersetzung mit den Landständen, die teilweise zur Augsburger Konfession neigten. Die Adelsopposition erreichte ihren Höhepunkt in der Ortenburger Adelsverschwörung von 1563/1564, von der die Zulassung des protestantischen Glaubens verlangt wurde. Nach dem Sieg über die Anführer ließ Albert V. Milde walten, was ihm seinen Beinamen "der Großmütige" einbrachte. Der Herzog wurde nun - mit Hilfe der bayerischen Jesuiten - zu einem der Hauptträger der Gegenreformation in Deutschland. Dabei half ihm auch sein Einfluß auf die habsburgischen Lande. Seine Gemahlin Anna, die er am 4. Juli 1546 geheiratet hatte, war die Tochter Kaiser Ferdinands I. und die Schwester Kaiser Maximilians II. Die enge Verbindung zu den Habsburgern wird durch das Goldene Vlies und den Wappenschild auf der Vorderseite dieses prächtigen Medaillons hervorgehoben, das möglicherweise anläßlich des 25jährigen Regierungsjubiläums des Herzogs geprägt worden ist.
Folgende bayerische Städte sind im Wappenschildkreis der Rückseite vertreten:
1. München, 2. Landshut, 3. Straubing, 4. Wasserburg, 5. Reichenhall, 6. Schongau, 7. Kelheim, 8. Weilheim, 9. Friedberg, 10. Aichach, 11. Ötting, 12. Pfaffenhofen, 13. Moosburg, 14. Osterhofen, 15. Neustadt a. D. 16. Schrobenhausen, 17. Furth, 18. Grafenau, 19. Stadtamhof, 20. Dietfurt, 21. Abensberg, 22. Wemding, 23. Landau, 24. Erding, 25. Dingolfing, 26. Schärding, 27. Traunstein, 28. Rain, 29. Vilshofen, 30. Deggendorf, 31. Braunau, 32. Burghausen, 33. Landsberg, 34. Ingolstadt.