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Convention, 1792-1795. Tragbare, einseitige Bronzegußmedaille o. J. (um 1794), Slg. Julius 421.

EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
FRANKREICH, KÖNIGREICH

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Номер лота 442




Оценочная цена: 150.00 €
Присуждение: 190.00 €


Convention, 1792-1795.
Tragbare, einseitige Bronzegußmedaille o. J. (um 1794), unsigniert, auf Maximilian de Robespierre und Cécile Renault (Renaud). Beider Brustbilder einander gegenüber in Kartuschen, dazwischen Stab mit Freiheitsmütze und strahlendem Auge. 54,56 mm.
Slg. Julius 421.

Sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 183, Osnabrück 2011, Nr. 1653.

Maximilian Marie Isodore de Robespierre, *1758 Arras, Ó1794 Paris, war Rechtsanwalt und Politiker, führendes Mitglied der Jakobiner und maßgeblich beteiligt an der ersten Phase der Französischen Revolution. Sein politisches Ziel war die Errichtung eines Staatswesens, in dem allein der Volkswille entscheidend sein sollte. Um dies zu erreichen, bediente er sich allerdings eines ständig zunehmenden Terrors. In seiner Rede vom 3. Dezember 1792 forderte er den Tod von Louis XVI, da dieser eine zu große Gefahr für die Revolution darstellte. Er erklärte ihn zum Verräter Frankreichs und Verbrecher an der Menschheit. Am 21. Januar 1793 wurde der König enthauptet. Im Juli 1793 wurde Robespierre zum Mitglied des Wohlfahrtsausschusses berufen. Aus dieser Position heraus unterstützte Robespierre alle Maßnahmen gegen die "Feinde der Revolution"; er vertrat die Überzeugung, nur der Terror gegen das Verbrechen verschaffe die notwendige Sicherheit. Die unzähligen Hinrichtungen brachten ihm schließlich die Bezeichnung "Blutrichter" ein. Am 10.6.1794 erließ er mit dem sogenannten "Prairial-Dekret" ein Gesetz, nach dem den Verurteilten kein Rechtsbeistand zukommen durfte und jeder ohne Mehrheitsbeschluß vor das Revolutiuonstribunal gebracht werden konnte. Es folgten wiederum zahlreiche Verurteilungen. Am 26. Juli 1794 kündigte er weitere Verschärfungen des Terrorgesetzes an und spielte auch auf mutmaßliche "Verräter" in den eigenen Reihen an. Dies führte schließlich zum Sturz Robespierres und er wurde am 28.7.1794 ohne Gerichtsverfahren durch die Guillotine hingerichtet.

Cécile Renault, *1774, Ó1794, wurde wegen eines versuchten Attentats auf Robespierre zum Tode verurteilt und starb am 17. Juni 1794 ebenfalls durch die Guillotine. Jedoch wurde nie ganz geklärt, ob dieser Anschlag wirklich geplant war. Berichten zufolge suchte sie Robespierre in seiner Wohnung auf, da sie sehen wollte "wie ein Tyrann aussieht". Die Tatsache, daß sie ein kleines Federmesser bei sich trug, war zur Zeit der Schreckensherrschaft Robespierres freilich Anlaß genug, um sie zum Tode zu verurteilen.