Friedrich Wilhelm III., 1797-1840. 1/2 Friedrichs d'or 1802 A. 3.31 g. Divo/S. 156; Fb. 2424; Schl. 549; Old. 211 a.
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN, PREUSSEN, KÖNIGREICH
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1/2 Friedrichs d'or 1802, A. 3.31 g.
Divo/S. 156; Fb. 2424; Schl. 549; Old. 211 a.
GOLD. R Vorzüglich
Friedrich Wilhelm III. geboren am 3.8.1770 in Potsdam übernahm 1797 ein verschuldetes Land von seinem Vater, dessen verschwenderische Art seinem eigenen pflichttreuen, nüchternen, konservativen und geistig nur mäßig interessierten Naturell widersprach. Er pflegte einen beinahe kleinbürgerlichen Lebensstil und gewann schon als Kronprinz mit der Liebesheirat der hübschen mecklenburgischen Prinzessin Luise eine gewisse Popularität. Nachdem er die von seinem Vater mit dem Frieden von Basel 1795 begonnene frankreichfreundliche Politik zunächst fortgesetzt hatte, ließ er sich 1806 in den Krieg gegen Napoleon ziehen. Nach katastrophalen Niederlagen in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt brach das gesamte preußische Militär- und Staatssystem zusammen. Durch den Frieden von Tilsit, dessen Bedingungen die Königin Luise mit einem persönlichen Besuch bei Napoleon zu mildern versucht hatte, verlor Preußen alle Gebiete westlich der Elbe sowie den gesamten Gewinn aus der zweiten und dritten polnischen Teilung. Diese Niederlage und der frühe Tod seiner geliebten Gemahlin Luise 1810 gehörten zu den schwersten Momenten im Leben des Königs. In diesem Moment der Schwäche ließ Friedrich Wilhelm III. die bedeutenden Staatsreformen in allen Bereichen zu, mit denen insbesondere die Namen Stein, Hardenberg, Scharnhorst und Gneisenau verbunden sind. Erst 1813 schloß er sich zögerlich Russland an, preußisches Militär war schließlich maßgeblich am Sieg über Napoleon in der Schlacht bei Waterloo beteiligt. Im Zuge der Restauration macht der König einen Teil der Reformen rückgängig und löste auch seine Versprechen einer Verfassung nicht ein. Der bescheidene König Friedrich Wilhelm III. dessen Hauptleistung wohl der Aufbau einer vorbildlichen Verwaltung war, starb am 7. Juni 1840 in Berlin, das durch den Architekt Karl Friedrich Schinkel ein neues Gesicht gegeben hatte.