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Wilhelm I., 1296-1308 Turnose

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
JÜLICH-KLEVE-BERG, BERG, GRAFSCHAFT, SEIT 1380 HERZOGTUM

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Номер лота 2885  




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Wilhelm I. 1296-1308
Turnose ohne Angabe der Münzstätte. 3,72 g. Mit Namen des französischen Königs Philippe III. in der Vorderseitenumschrift und dem Beizeichen doppelschwänziger, nach links steigender Löwe im Scheitelpunkt der Lilienbordüre auf der Rückseite. P. Ilisch, in: N. J. Mayhew (Hrsg.), The gros tournois, proceedings of the Fourteenth Oxford Symposium on Coinage and Monetary History, Oxford 1997, S. 105-117, vgl. Nr. 29 (dort mit dem Namen des französischen Königs Ludwig (XI.), siehe ebd. Tf. 12, 29); Noss -.


Von größter Seltenheit. Hübsche Patina, sehr schön-vorzüglich

Die vorliegende Groschenmünze ist ein Beischlag zum Gros tournois, der unter dem französischen König Philippe III. im Jahre 1282 eingeführt worden ist. Dieses Nominal wurde bis 1364/65 auch seitens der Nachfolger Königs verausgabt, im Laufe der Jahre freilich unter Verminderung von Feingehalt und Gewicht, aber unter Beibehaltung der Münzbilder, einem kurzen Kreuz inmitten eines doppelten Umschriftenkreises auf der Vorderseite und einem stilisierten Kastell inmitten der Umschrift TVRONVS CIVIS sowie einem umlaufenden Fries aus zwölf heraldischen Lilien auf der Rückseite. Als erste nördlich der Alpen entstandene Großsilbermünze lief der Gros tournois auch außerhalb des französischen Königreichs in bemerkenswerter Menge um. Die große Akzeptanz dieses Groschens spiegelt sich auch in den Nachahmungen wieder, die verschiedenerorts, nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft, sondern auch in Luxemburg, den Niederlanden, im Rheinland und in Westfalen und den anschließenden nordwestdeutschen Regionen bis nach Ostfriesland entstanden sind. Frühe Nachahmungen wurden unter Beibehaltung des Münzbildes sowie unter Nachempfindung der Umschriften der Vorlage geschlagen. Als kleine Hinweise auf ihre Herkunft tragen diese Beischläge kleine, mehr oder weniger diskrete Zeichen. Der hier angebotene Turnose verrät seine Provenienz weder durch Angabe seines Prägeorts noch durch den Namen des für die Prägung verantwortlichen Münzherrn, stattdessen ersetzte ein nach links steigender doppelschwänziger gekrönter Löwe als kleines heraldisches Beizeichen eine der im randnah umlaufenden Zierfries des Vorbilds stehenden zwölf Lilien. Ferner flankieren zwei Punkte den Buchstaben S von TVRONVS. Auf der Rückseite befindet sich ein Interpunktionspunkt zwischen PhILIPVS und REX, in der äußeren Umschrift erscheint der unziale Buchstabe m im Wort „nomine“ als dreiteiliges Zeichen (I).