TRADITIONEN DER ANTIKE Grazien. Versilberte Bronzemedaille o. J. (1911),
TRADITIONEN DER ANTIKE Grazien. Versilberte Bronzemedaille o. J. (1911),
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Vorzüglich
Exemplar der Auktion Heidelberger Münzhandlung, Herbert Grün 49, Heidelberg 2008, Nr. 1339.
Der ursprünglich jülich-bergische Hubertusorden war von König Maximilian I. von Bayern zum höchsten Orden des Königreiches Bayern erhoben worden; er wird heute noch als Hausorden der Wittelsbacher verliehen. Wie die Legende zeigt, steht die Trias der Chariten, die sich umfassen bzw. die Hand reichen, für die Vereinigung des Schönen (das vor allem in der Kunst zum Ausdruck kommt), Guten und Wahren. Auf der platonischen Philosophie aufbauend hatte sich im 18. Jhdt. die Trias von Wahrheit, Schönheit und Gutheit herausgebildet, was der Philosoph Hegel so zusammenfasste: "Zuletzt die Idee, die alle vereinigt, die Idee der Schönheit, das Wort in höherem platonischen Sinne genommen. Ich bin nun überzeugt, dass der höchste Akt der Vernunft, der, indem sie alle Ideen umfasst, ein ästhetischer Akt ist, und dass Wahrheit und Güte nur in der Schönheit verschwistert sind", vgl. dazu G. Kurz, Das Wahre, Schöne, Gute. Paderborn 2015, 120. Von dieser Legende zieht sich ein Faden bis zur heutigen Bayerischen Verfassung 131, 2 wo es heißt: "Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewußtsein für Natur und Umwelt." Die Kombination der drei Ideale mit den Grazien reflektiert auch die Fassade der Alten Oper in Frankfurt, wo die drei Grazien im Tympanon erscheinen und auf dem Epistyl "Dem Wahren Schönen Guten" steht.
Information for lot 8066 from eLive Premium Auction 356
| Nominal/Year | Versilberte Bronzemedaille o. J. (1911), |
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