BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG-CELLE, FÜRSTENTUM Friedrich, 1636-1648. Löser zu 5 Reichstalern 1647, Clausthal, auf das bevorstehende Ende des Dreißigjährigen Krieges. Ausbeute der Harzer Gruben. Mit Wertpunze; 144,51 g. “ V Ü G Ü G Ü FRIDERICH HERTZOG ZU BRAUNSUEIG UND LUNEBURG Ù Û Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel, umher Lorbeerkranz, umgeben von 14 kleinen, gekrönten Wappen auf Rankenornamenten//(Verzierung) UNFRIED VERZEHRT Û ANNO 1647 Û FRIEDE ERNEHRT Hügel mit Bergwerksstollen und verdorrten, bzw. abgeschlagenen Bäumen in Landschaft, im Hintergrund l. Bauernhaus, davor Tiere und arbeitende Menschen, darüber strahlende Sonne, r. brennendes Haus, unten die eingepunzte Wertzahl, zu den Seiten die Signatur L - W (Lippold Wefer, Münzmeister in Clausthal 1640-1674). Dav. 133; Duve 2 II; Müseler 10.4.1/35; Welter 1397; Preussag Collection (Auktion London Coin Galleries/Künker 1) 125.

Von großer Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit hübscher Patina, vorzüglich

Exemplar der Auktion Gorny & Mosch 273, München 2020, Nr. 1278.

Dieser Löser gehört zur zweiten Löserserie Herzog Friedrichs. Die Rückseitendarstellung veranschaulicht sein Motto FRIEDT ERNEHRT UNFRIED VERZEHRT. Der Berg trennt eine friedliche, arbeitsame und eine kriegerische, triste Szenerie. Dies bezog sich auf den am Regierungsbeginn 1636 bereits seit fast 20 Jahren andauernden Dreißigjährigen Krieg. 1635 fand zwar der Prager Frieden statt, doch führten die nicht berücksichtigten Parteien, Frankreich und Schweden, den Krieg weiter. Ab 1637 wurde ein Universalfrieden verhandelt, 1641 einigte man sich in Hamburg auf die Teilnehmer und die Verhandlungsorte Münster und Osnabrück. Da es die erste Versammlung so vieler Staaten war, musste die Etikette erst einmal geregelt werden, um Titelstreitigkeiten zu beenden. So fanden wirkliche Verhandlungen erst seit Juli 1645 statt, die 1648 im Westfälischen Frieden mündeten. Die Verkündigung vom 24. Oktober 1648 erlebte Friedrich noch mit, er starb am 10. Dezember des gleichen Jahres.