Teaserbild
Trennline

Medaille für Bürgertat [Medaljen for Borgerdaad]. 2. Modell (mit Krone - 1844-1867), 2. Ausgabe (mit breiterer Krone - ab 1854), Goldene Medaille, Gold, 29,0 g (mit Band), auf dem Rand gravierter Trägername "Jörgen Herman Vogt", Tragespuren und Kratz

EUROPÄISCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
NORWEGEN, KÖNIGREICH NORWEGEN, PERSONALUNION MIT SCHWEDEN (BIS 1905)

Back to the list
place on watchlist

Lot number 7069




Estimated price: 2,000.00 €
Hammer-price / sale price: 6,500.00 €


Medaille für Bürgertat [Medaljen for Borgerdaad]. 2. Modell (mit Krone - 1844-1867), 2. Ausgabe (mit breiterer Krone - ab 1854), Goldene Medaille, Gold, 29,0 g (mit Band), auf dem Rand gravierter Trägername "Jörgen Herman Vogt", Tragespuren und Kratzerchen, am alten Originalband.


RRRR II

Von extremer Seltenheit. Laut Hallberg (in HNO S. 133) wurde die 2. Ausgabe der Goldenen Medaille zwischen 1854 und 1867 nur fünfmal verliehen.

Staatsrat Jørgen Herman Vogt erhielt die Medaille im Jahre 1857.

Jørgen Herman Vogt wurde am 21. Juli 1784 als Sohn des Holzhändlers und späteren Bezirksrichters Nils Nilsen Vogt (1755-1809) und dessen Frau Abigael geb. Monrad (1759-1812) in Drammen in Südost-Norwegen geboren. Nachdem er 1806 das juristische Examen mit Auszeichnung abgelegt hatte, wurde er 1807 Assessor im Finanzkollegium. Nach dem Tode seines Vaters übernahm er dessen Stelle als Bezirksrichter in Nordfjord in Südwest-Norwegen. 1810 ging er nach Kopehagen, wo ihm als Archivar des dänischen Finanzkollegiums eine Neuordnung des staatlichen Ausgabenhaushalts mit Klassifizierung der Staatsausgaben nach dem Ausgabenzweck gelang.

Nach dem Kieler Frieden vom 14. Januar 1814, infolge dessen Norwegen von Dänemark an Schweden fiel, kehrte er in sein Land zurück und erhielt die Stelle eines Expeditionssekretärs im Finanzdepartement, wurde 1818 Mitglied des Rechtsausschusses und 1822 Regierungsstaatssekretär. Stets um die norwegische Selbständigkeit in der Union mit Schweden bemüht, geriet er verschiedentlich in Opposition zum König sowie zur schwedischen Regierung. Dreizehn Jahre lang diente er Norwegen als Staatsrat für das norwegische Finanzdepartment. Von 1856 bis 1858 hatte er das Amt des "Ersten Staatsrats" (Ministerpräsident) inne. 1858 gehörte er zu den ersten Opfern der Regierungsumbildung des schwedischen Kronprinzen Carl Ludvig Eugen, des späteren Königs Carls XV./IV. (1826-1872, reg. seit 1859).

Im Jahre 1847 wurde er der erste Sekretär und Zeremonienmeister des neu gestifteten St. Olav-Ordens, und von 1851 bis 1857 dessen Schatzmeister. 1857 erhielt er das Großkreuz des Ordens. Schon 1844 hatte er das Großkreuz des schwedischen Nordstern-Ordens erhalten, und 1853 war er in den schwedischen Seraphim-Orden aufgenommen worden.

Verheiratet war er in erster Ehe mit Ingeborg Maria Lorentzen (1788-1821), in zweiter Ehe mit Christiania Hedvig Lovisa Frölich (1787-1880), von der er 1837 geschieden wurde.

Jørgen Herman Vogt gilt als einer der bedeutendsten Politiker Norwegens im 19. Jahrhundert, der stets auf die politische und kulturelle Eigenständigkeit des Landes innerhalb der Union mit Schweden bedacht war. Am 12. Januar 1862 starb er in Kristiania, dem heutigen Oslo, und wurde auf dem Friedhof Gamle Aker kirkegård begraben.