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Militär-Verdienstmedaille bzw. (ab März 1918) Tapferkeitsmedaille. 3. Modell (mit Portrait von König Max I. Joseph - ab 1806), 3. Ausführung (großer Kopf, Stempelschneider "J.RIES" - 1872-1918), Gold, 21,0 g, Durchmesser 34,

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
BAYERN, KURFÜRSTENTUM (BIS 1806) UND KÖNIGREICH (1806-1918) BAYERN

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Lot number 2046




Estimated price: 2,500.00 €
Hammer-price / sale price: 3,800.00 € (Preliminary hammer price)


Militär-Verdienstmedaille bzw. (ab März 1918) Tapferkeitsmedaille. 3. Modell (mit Portrait von König Max I. Joseph - ab 1806), 3. Ausführung (großer Kopf, Stempelschneider "J.RIES" - 1872-1918), Gold, 21,0 g, Durchmesser 34,4 mm, Dicke 1,6 mm, mit runder Öse, diese mit Außendurchmesser 6,5 mm und Innendurchmesser 4,0 mm, im Avers- und Revers-Feld polierbedingte Schattierungen sowie Randdelle im Revers auf sieben Uhr, ohne Bandring und ohne Band, BWK2 16; OEK22 491.


II–

Exemplar aus unserer 253. Auktion am 4. Oktober 2014, Kat. Nr. 106.

Nach der von Walter Kinast in seinem Aufsatz "Die Prägevarianten der königlich-bayerischen Militär-Verdienst-Medaille im Vergleich" (In "Militaria & Phaleristik" Nr. 1 vom Mai 2018, S. 4 ff.) erstellten Systematik handelt es sich hierbei um den "Typ 2c".

Die zweiklassige (in Gold und in Silber) Militär-Verdienstmedaille wurde von Kurfürst Carl Theodor von Bayern (1724-1799, seit 1742 Kurfürst von der Pfalz, seit 1777 auch von Bayern) mit Datum vom 30. Oktober 1794 gestiftet, die Statuten datieren vom 22. November desselben Jahres (1. Modell). Nach seinem Regierungsantritt erneuerte sie Kurfürst Maximilian IV. Joseph (1756-1825, seit 1799 Kurfürst, seit 1806 König) mit Datum vom 16. Februar 1799, dessen Portrait sie fortan zeigte (2. Modell). Mit der Annahme des Königstitels zum 1. Januar 1806 erneuerte der nunmehrige König Maximilian I. Joseph gleichen Tags unter Beibehaltung der bisherigen Statuten die Medaille, die fortan bis zum Ende der Verleihungen im Jahr 1921 sein Brustportrait zeigte (3. Modell).

Die Prägungen mit dem ersten, von (Franz Xaver) Joseph Losch (d. Ä.) (1770-1826) geschnittenen Stempel mit kleinerem Brustportrait und mit Stempelschneider-Signatur �LOSCH� (3. Modell, 1. Ausführung), wurden bis ca. 1848 verliehen. Bei der von ca. 1848 bis 1872 verliehenen Ausführung, weiterhin mit dem kleineren Brustportrait, fehlt jedoch die Stempelschneider-Signatur (3. Modell, 2. Ausführung). Im Jahre 1871 schnitt Johann (Adam) Ries (1813-1889) einen neuen Stempel, der nunmehr ein deutlich größeres Brustportrait Maximilian I. Josephs und seine Stempelschneider-Signatur �J.RIES� zeigte (3. Modell, 3. Ausführung), dessen Prägungen ab 1872 zur Verleihung kamen. In echt Gold wurde die Goldene Medaille wohl bis Ende 1916 verliehen (3. Modell, 3. Ausführung, 1. Ausgabe), ab 1917 gelangten statt dessen Prägungen in Silber vergoldet zur Ausgabe, die auf dem Rand die Punzierung �1000� und �Halbmond� zeigten (3. Modell, 3. Ausführung, 2. Ausgabe).