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Militärverdienstkreuz. 4. Modell (dreiklassig - 1914-1918), Kreuz I. Klasse mit Kriegsdekoration, 61,9 x 61,6 mm, Anfertigung der Firma Rudolf Souval in Wien, 800/000 Silber emailliert, Medaillon-Auflagen Silber vergoldet (!), 81,7 g, auf dem Re

DIE SAMMLUNG PETER GROCH - TEIL 3
Mittelmächte und Verbündete / Kontrollierte Territorien, KAISERREICH ÖSTERREICH (1804-1918)

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Lot number 7179




Estimated price: 2,000.00 €
Hammer-price / sale price: 12,000.00 €


Militärverdienstkreuz. 4. Modell (dreiklassig - 1914-1918), Kreuz I. Klasse mit Kriegsdekoration, 61,9 x 61,6 mm, Anfertigung der Firma Rudolf Souval in Wien, 800/000 Silber emailliert, Medaillon-Auflagen Silber vergoldet (!), 81,7 g, auf dem Revers Inschrift "MODELL / R. MARSCHALL" und Stern, an Nadel mit doppelter Wiener Amtspunze "A", auf dem Nadelbock Hersteller-Punze "RS" und Wiener Silberpunze "3 Windhundkopf A". BWK1 222.


II

Das zunächst einklassige Militärverdienstkreuz wurde nach einem Vorschlag Feldmarschalls Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz (1766-1858) von Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916, reg. seit 1848) mit Datum vom 22. Oktober 1849 gestiftet, als Auszeichnung für besonders lobenswerte, vor dem Feind erwiesene Dienste, in Friedenszeiten für hervorragenden dienstlichen Eifer. In der Folgezeit unterlief es mehrere Veränderungen. Mit Datum vom 12. Januar 1912 wurde für für besondere Taten vor dem Feind erfolgte Verleihungen die Kriegsdekoration eingeführt.

Durch den Erlaß neuer Statuten mit Datum vom 23. September 1915 wurde das Kreuz, nunmehr als Orden bezeichnet, in drei Klassen (I. II. und III. Klasse) aufgeteilt. Mit Datum vom 13. Dezember 1916 erfolgte die Einführung von Schwertern für alle Klassen, bei Verleihungen für Tapferkeit vor dem Feind.

Gemäß einer Entscheidung Kaiser und König Karl I. (1887-1922, reg. von 1916 bis 1918 als Kaiser Karl I. von Österreich, als König Karlo IV./IV. Károly von Ungarn und Kroatien und als König Karel III. von Böhmen) vom 1. August 1917 konnte die dritte Klasse zwei- oder dreimal verliehen werden. Gemäß einer Entscheidung Kaiser und König Karl I. vom 8. Februar 1918 konnte auch die zweite Klasse ein zweites Mal verliehen werden. Mit Datum vom 23. April 1918 erfolgte schließlich die Einführung der sog. "Kleinen Dekoration" für die I. und II. Klasse.

Mit den Verzichtserklärungen Kaiser und König Karl I. auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften in der österreichischen Reichshälfte vom 11. November 1918 und für Ungarn vom 13. November wurden die Verleihungen des Ehrenzeichens eingestellt, womit es faktisch erlosch.

Mit der am 12. November 1918 erfolgten Ausrufung der Republik Österreich waren die Monarchie und ihre Symbole, wozu auch die Orden und Ehrenzeichen gehörten, faktisch abgeschafft. Dies wurde mit dem "Gesetz vom 3. April 1919 über die Aufhebung des Adels, der weltlichen Ritter- und Damenorden und gewisser Titel und Würden" bekräftigt, das in § 5 ausdrücklich erklärt, daß die "weltlichen Ritter- und Damenorden . . . aufgehoben" werden. Dieses Gesetz gilt mit Änderungen bis in die Gegenwart.