RÖMER OCCO, A.
RÖMER OCCO, A.
€0
Estimated price : €300
Description
Zweite, vom Verfasser erheblich vermehrte Ausgabe des erstmals 1579 in Antwerpen mit demselben Titel verlegten Werks.
Der Buchdruckerei sind bei der Seitenzählung dieser Ausgabe mehrere Fehler unterlaufen, ohne dass Textverluste zu verzeichnen sind. Das Blatt mit der Seitenangabe 123 (recto) ist verso mit der Zahl 134 (verso) versehen, auf das Blatt S. 135 (recto)/136 (verso) folgt das Blatt S. 136 (verso)/137 (recto); dem Blatt S. 256 (recto)/257 (verso) schließt sich in ein entsprechend paginiertes Blatt an, freilich mit der Fortsetzung des Textes des vorherigen Blatts.
Auf der Titelseite oberhalb der Vignette der wohl früh handschriftliche aufgebrachte Eintrag Constanter (Widmungsmotto?), unterhalb der Vignette in 2 Zeilen der datierte handschriftliche Vermerk 1635 / Don. J. Wicqueforty [d. h. Geschenk von J. Wiquefort]. Demzufolge ist das vorliegende Werk zur römischen und byzantinischen Münzkunde der Zeit von Pompeius des Großen bis Heraklius einer hier nicht identifizierbaren Person im Jahre 1635 geschenkhalber überlassen worden. Der Schenker dürfte als Joachim van Wicquefort (auch: Wickevoort, * 1596 in Amsterdam, † 1670 ebendort) zu identifizieren sein (Wilhelm Christian Lange, Artikel: "Wicquefort, Joachim von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 42, 1897, S. 336-338; Wiebke Van Ijken, De familie Van Wickevoort [deel. 1]'. In Historische Kring Eemnes Jahrgang 33, 2011, S. 97-110, hier S. 104). Der gebildete und kunstsinnige Spross einer vermögenden Amsterdamer Kaufmannsfamilie engagierte sich aber nicht nur in seinen persönlichen in Handelsgeschäften, sondern diente Fredrik Hendrik von Nassau-Oranien, dem Statthalter der Vereinigten Niederlande, als Geschäftsmann, Bankier und finanzieller Berater, aber auch als internationaler Kontaktmann, Nachrichtenträger und Vermittler von Kunstobjekten. Wicqueforts kaufmännische Aktivitäten reichten weit über die Niederlande hinaus, so nach in Dänemark und Norwegen. In Kopenhagen kaufte Joachim 1636 von einem Agenten der Dänischen Ostindischen Kompanie einen Posten von 18.961 Pfund Gewürznelken für einen Betrag von 47.402 Gulden Im selben Jahr verkaufte er 20.000 Kilo Pulver, 600 Musketen sowie Feldkanone in den Niederlanden einem Abgesandten des nunmehr mit den Niederländer und Schweden gegen Sopanien verbündeten Kardinals Richelieu,den dessen Auftraggeber dorthin auf eine Einkaufsreise geschickt hatte, um Waffen, Edelsteine und Kunstwerke zu erwerben. Von der der zweiten Häfte der Dreißiger Jahre an war er in den Niederlanden Resident des Landgrafen von Hessen. Als Korrespondent diente er auch dem Herzog von Kurland, weitere europäische Fürsten nahmen ebenfalls seine Dienste in Anspruch (Astrid Ackermann, Strategien für den Krieg. Das diplomatische Netzwerk Herzogs Bernhard von Weimar. In: Stefanie Freyer/Siegrid Westphal [Hrsg.], Wissen und Strategien frühneuzeitlicher Strategien. Berlin/Boston 2020, S. 148f.). Joachim van Wicquefort hatte in seinem Amsterdamer Wohnsitz Kunst und Kuriosa nach dem Muster der Kunst- und Wunderkammern seiner Zeit angesammelt. Hinterlassenschaften der Antike, darunter auch eine Münzensammlung, aber auch Skulpturen und und Gemälde waren in mehreren Zimmern untergebracht, hinzu kam eine keineswegs unbedeutende Bibliothek. Diese in seinem privaten Umfeld bewahrten Bestände präsentierte er auch bereitwillig den Besuchern seines Hauses, unter denen sich Geschäftspartner, diplomatische Vertreter und Gelehrte befanden (Marika Keblusek, Merchants' Homes and Colections as Cultural Entrepôts: The Case of Joachim de Wiquefort et Diego Duarte. In: English Studies, Band 92, 2011, S. 496-507).
Oben auf der Titelseite der wohl im 19. Jahrhundert geschriebene Namenseintrag J. Ford.
Information for 975395
Weight | 1203,00 g |
---|