SELGE. Philippus I., 244-249 mit Otacilia Severa. Æs;
SELGE. Philippus I., 244-249 mit Otacilia Severa. Æs;
Estimated price : €500
Hammer price
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Description
Von allergrößter Seltenheit. Dunkelgrüne Patina, leichter Doppelschlag auf dem Revers, min. korrodiert, sehr schön
Exemplar der Web Auction Leu Numismatik AG 16, Winterthur 2021, Nr. 2896.
Im RPC ist neben dem vorliegenden Stück lediglich ein weiteres Exemplar dieses Typs verzeichnet, im Fitzwilliam Museum, Cambridge. Im Handel konnte ebenfalls kein weiteres Stück dieser Art ausgemacht werden.
In der Forschung herrschte lange Uneinigkeit darüber, worum es sich bei den "Stangen" dieses Heiligtums handelt. Anfangs hat man Fackeln in ihnen gesehen, Mionnet hingegen vertrat die These, daß es sich um Obelisken handeln müsse. Später interpretierte Martin Leake sie als Tannen, bis Friedrich Imhoof-Blumer durch die Ausführungen des Geographen Strabons zur Stadt Selge schlußfolgerte, daß es Styrax sei. Dabei handelt es sich um eine Pflanze, deren duftendes Harz die Selgeer zum Räuchern, aber auch für medizinische Zwecke abbauten und massenhaft exportierten. Da Strabon sehr detailliert auf Styrax eingeht, hält Imhoof-Blumer das Rätsel des Heiligtums vorerst für gelöst. Johannes Nollé deckt jedoch die Problematiken dieser Interpretation auf und spricht sich für die Identifikation der Stangen als Zypressenstämme aus, deren karge Gestalt von einem Blitzeinschlag herrührt. Da Selge in den Bergen lag, wurden bei Gewitter häufig Bäume vom Blitz getroffen. Diese toten Bäume betrachteten die Selgeer als von Zeus geheiligt. Herakles soll zusätzlich die Spitze dieser Bäume als Keule genutzt haben, wodurch sich die Verknüpfung des Totholzes mit der Verehrung beider Gottheiten erklärt (siehe Nollé, J., Selge, Türkei: Eine Stadt in den pisidischen Bergen, in: DAI. publications, Issue 3, 2014, S. 120-126).
Information for lot 6169 from Auction 433
| Nominal/Year | Æs; |
|---|---|
| Rarity | Von allergrößter Seltenheit. |
| Weight | 16,25 g |