(ERSTE) REPUBLIK (1918-1939)
(ERSTE) REPUBLIK (1918-1939)
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Description
RRR 1 II
Laut Wesolowski (in WVM S. 216 und S. 526) wurden zwischen dem 13.03.1923 und dem 17.07.1925 insgesamt 19 Kreuze 2. Klasse verliehen (1. Ausführung von 1920 - verliehen an 12 polnische Generäle, sowie an drei italienische, zwei japanische, einen französischen, einen belgischen und einen US-amerikanischen), und 1939 (ohne präzise Datumsangaben) weitere fünf Kreuze 2. Klasse (2. Ausführung von 1939 – dieses Mal ausschließlich an polnische Generäle), wobei laut Matrikel jedem Exemplar eine Verleihungsnummer zugewiesen ist. Ob diese jedoch, vor allem bei den Stücken der zweiten Verleihungsserie, auch auf der Rückseite der Kreuze angebracht worden ist, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Grundsätzlich ist ohnehin in Frage zu stellen, ob die bei Wesolowski (in WVM) angegebenen Matrikelnummern mit den auf der Rückseite der Kreuze angebrachten Nummern übereinstimmen, da bei ihm für die 2. Klasse die Nummerierung für die erste Verleihungsserie von 01 bis 19 und für die zweite Verleihungsserie von 19 bis 23 geht, jedoch bei Jeziorowski (in JZ S. 66f, Nr.8) ein zweifelsfrei originales Kreuz 2. Klasse der 1. Ausgabe von 1920 mit der rückseitigen Verleihungsnummer "34" gezeigt und beschrieben wird.
Eingehende vergleichende Untersuchungen dieses Exemplars mit eindeutig als sogen. ‚Panasiuk-Kopien‘ aus den 1980er- Jahren identifizierten Exemplaren haben ergeben, daß das hier angebotene Exemplar an mehreren Stellen auf Avers und Revers deutliche Unterschiede zu den Kopien aufweist. So zeigt vor allem das Reversmedaillon ein vollständig anderes Schriftbild auf, wie der folgenden Bildvergleich (links: unser Exemplar – rechts: Panasiuk-Kopie) deutlich zeigt. (Enzo Calabresi, Civezzano, sei für wichtige Hinweise und Übersendung von Vergleichsbildern an dieser Stelle herzlich gedankt.)
Der Orden "Virtuti Militari" gilt neben dem Orden vom Weißen Adler als der polnische Orden schlechthin. Gestiftet zunächst als Medaille "Virtuti Militari" (1. Modell) 1792 von König Stanisław August Poniatowski (1732-1798), wurde wohl noch im gleichen Jahr der hieraus hervorgehende fünfklassige "Orden des Militär Kreuzes" errichtet (2. Modell). Die beim Orden von Beginn an existierende fünfklassige Einteilung (Großkreuz, Kommandeurskreuz, Ritterkreuz, Goldenes Kreuz und Silbernes Kreuz) besteht bis heute. Bereits 1794 wurde der Orden auf Druck der russischen Kaiserin Katharina II. (1729-1796) wieder abgeschafft.
Nach Gründung des Herzogtums Warschau 1807 stiftete Herzog Friedrich August (1750-1827) am 26. Dezember des gleichen Jahres den Orden als "Militär Orden des Herzogtums Warschau" neu (3. Modell). Auf intensives Drängen des russischen Kaisers Alexanders I. (1777-1825) hin, ließ Herzog Friedrich August von Warschau mit Dekret vom 22. Februar 1808 den litauischen Reiter auf dem rückseitigen Medaillon durch die Worte "REX ET PATRIA" ersetzen (4. Modell).
Das auf dem Wiener Kongress in Personalunion mit Russland errichtete Königreich Polen übernahm den Orden als "Militär-Orden Polens", der als solcher bis 1831 bestand (5. Modell). Nach dem für Russland siegreichen Ende des polnisch-russischen Krieges (in Russland als "polnischer Aufstand" bezeichnet) wandelte Kaiser Nikolaus I. (1796-1855) am 12. Januar 1832 den Orden in das fünfklassige "Polnische Ehrenzeichen für Kriegsverdienste" um, das an die auf russischer Seite kämpfenden Militärangehörigen verliehen wurde (6. Modell). Polnische Phaleristiker betrachten teilweise dieses 6. Modell als nicht dem Orden zugehörig.
Nach Wiedererlangen der Unabhängigkeit 1918 erneuerte der Sejm (das polnische Parlament) den "Militär-Orden Virtuti Militari" (7. Modell), 1933 in "Kriegs-Orden Virtuti Militari" geändert, der von der Republik bis zu ihrer Annexion durch das sogenannte "Großdeutsche Reich" 1939 und von der Exilregierung in London (8. Modell) bis 1945 (eventuell auch danach) verliehen wurde. 1944 wurde er vom Polnischen Komitee der Nationalen Befreiung als "Orden Virtuti Militari" übernommen (9. Modell), und schließlich in die Volksrepublik Polen "überführt" (10. Modell). Im Mai 1991 bestätigte schließlich die Republik Polen den Orden und gab ihm seine Form der ersten Republik (von 1919 bis 1939) zurück (11. Modell).
Vgl. auch: Łuczak, Jarosław, und Hyla, Richard E.: 200 Jahre Orden Virtuti Militari. In: Orden-Militaria-Magazin, Nr. 47 (1992). S. 1-19. - Filipow, Krzysztof: Order Virtuti Militari 1792-1945. Warschau 1990. - Filipow, Krzysztof: Order Virtuti Militari. Warschau 1992.
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