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Orden der Königlichen Württembergischen Krone. Bruststern zum Großkreuz, 2. Ausführung (in Metall, Löwen zwischen den Kreuzarmen im Medaillon umlaufend - bis ca. 1890), Durchmesser 83,3 mm, Anfertigung der Firma F. Steinam in Stuttgart wohl aus der s

DEUTSCHE ORDEN UND EHRENZEICHEN
WÜRTTEMBERG, HERZOGTUM (BIS 1803), KURFÜRSTENTUM (1803-1806) UND KÖNIGREICH (1806-1918) WÜRTTEMBERG

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Номер лота 7018




Оценочная цена: 2 500.00 €
Присуждение: 3 900.00 €


Orden der Königlichen Württembergischen Krone. Bruststern zum Großkreuz, 2. Ausführung (in Metall, Löwen zwischen den Kreuzarmen im Medaillon umlaufend - bis ca. 1890), Durchmesser 83,3 mm, Anfertigung der Firma F. Steinam in Stuttgart wohl aus der späten Schaffenszeit von Friedrich bzw. Emil Steinam zwischen ca. 1870 und 1886, Silber, Auflagen Gold emailliert, auf dem Revers Herstellerbezeichnung, an Nadel. OEK21 2922/2.


II

Laut Klein und Raff (in SMK12 S. 404 f.) wurde Franz Steinam 1829 als Teilhaber des Stuttgarter Juweliers Friedrich Kuhn in der Friedrichstraße genannt. Nach dem Tode Kuhns 1847 bewarb sich Steinam um die Stelle eines Hofjuweliers, die mit königlichem Dekret Wilhelms I. (1781-1864, reg. seit 1816) vom 9. September 1847 an Steinam vergeben wurde. Nach dem Tode Franz Steinams am 5. Januar 1858 folgte ihm zunächst sein älterer Sohn Friedrich Steinam und nach dessen Tod am 4. Oktober 1883 schließlich dessen jüngerer Bruder Emil Steinam. Nachdem dieser am 27. April 1886 ebenfalls verstorben war, wurden die Räumlichkeiten der Firma, inzwischen in der Königstraße 19A gelegen, von dessen Witwe zunächst an den Juwelier H. A. Zesch, danach an die Bijouteriewarenahndlung Schwarz & Lang vermietet, bis sie sie schließlich 1899 an den Juwelier Otto Wenninger verkaufte.

Zwischen 1847 und 1886 lieferten nacheinander die Hofjuweliere Franz, Friedrich und Emil Steinam die meisten württembergischen Ordensinsignien dieses Zeitraums.

Mit Königlichem Dekret vom 23. September 1818 vereinigte König Wilhelm I. von Württemberg den Königlichen Hohen Orden des goldenen Adlers und den Königlichen Zivilverdienstorden zum neuen dreiklassigen (Großkreuz, Komtur und Ritter) Orden der Königlichen Württembergischen Krone. Die Statuten des neuen Ordens wurden im "Königlich-Württembergischen Staats- und Regierungsblatt vom 27. September 1818, Nr. 56" veröffentlicht. 1864 führte König Karl (1823-1891, reg. seit 1864) für Mitglieder der königlichen und anderer souveräner Familien einen besonderen Bruststern und ein besonderes Schulterband, sowie für das Ritterkreuz als Höherstufung eine Krone ein. Im Zusammenhang mit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 wurde 1870 für alle Klassen die Möglichkeit der Verleihung mit Schwertern eingeführt und die Ritterklasse in 1. und 2. Klasse aufgeteilt, wobei beim Ritterkreuz 2. Klasse die umlaufenden Löwen in Wegfall kamen. 1886 wurden die "Ritterkreuze 1. Klasse" (mit oder ohne Krone) in "Ehrenritterkreuze" (mit oder ohne Krone) umbenannt. Die Komturklasse wurde 1889 in zwei Klassen (mit und ohne Stern) aufgeteilt. Um 1890 dürfte nach Klein und Raff (in SMK12 S. 409) die Ausrichtung der Löwen - nicht mehr "umlaufend", sondern die beiden oberen nach oben und die beiden unteren nach unten gerichtet - geändert worden sein Im Zusammenhang mit der Neufassung der Statuten erfolgte 1892 die Stiftung des unterhalb der Komturklasse angesiedelten Ehrenkreuzes (als Steckkreuz), wobei das bisherige "Ehrenritterkreuz" in "Ritterkreuz mit den Löwen" umbenannt wurde; das bisherige Ehrenritterkreuz mit Krone geriet in Wegfall. Mit dem Thronverzicht König Wilhelms II. von Württemberg (1848-1921, reg. von 1891 bis 1918) am 30. November 1918 wurde der Orden der Württembergischen Krone zu einem bis heute bestehenden einklassigen (ehemaliges Großkreuz für Mitglieder der königlichen Familie) Hausorden der nunmehrigen Familie der Herzöge von Württemberg.