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Maximilian I., 1490-1519. Guldiner o. J. (nach 1511), Hall. Dav. -; Egg 17; M./T. 84; Voglh. 4.

HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH
RÖMISCH-DEUTSCHES REICH

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Номер лота 1723






Оценочная цена: 15 000.00 €
Присуждение: 90 000.00 €


Maximilian I. 1490-1519.
Guldiner o. J. (nach 1511), Hall. Schaustück, geprägt zur Erinnerung an seine 1. Hochzeit, daher auch Hochzeitsguldiner genannt. Stempel von Ulrich Ursenthaler. 30,59 g. + MAXIMILIAN9 Û MAGNANIM9 Û ARCHIDVX Û AVSTRIE Û BVRGVND Jugendliches Brustbild Maximilians I. r. mit Ehrenkranz und umgelegtem Mantel, zu den Seiten zweizeilig ETA - TIS Û 19 Û / 14 - 79//Ç MARIA Û KAROLI Û FILIA Ú HERES Û BVRGVND Ú BRAB Û CONIVGES Jugendliches Brustbild seiner Gemahlin Maria von Burgund im Alter von 20 Jahren r. mit "Burgunderhaube", zu den Seiten ETA - TIS Û Z0 .
Dav. -; Egg 17; M./T. 84; Voglh. 4.

Von großer Seltenheit. Trotz Henkelspur und Resten von alter Vergoldung attraktives Exemplar, sehr schön

Dieser vorliegende Taler bezieht sich auf ein Ereignis, das für das Haus Habsburg von epochaler Bedeutung wurde: Die Hochzeit des Habsburger Erzherzogs Maximilian, des späteren Kaisers (des "letzten Ritters") mit Maria von Burgund fand in Gent im Jahr 1477 statt. Maria war Tochter Karls des Kühnen und Erbin des Herzogtums Burgund, eines der reichsten Länderkomplexe, das die Gebiete des eigentlichen Burgund in Nord- und Westfrankreich sowie Lothringen, Luxemburg und die Niederlande umfasste. Dieser Taler wurde 1517 - nach dem Tod seiner zweiten Gemahlin Maria Bianca Sforza - in Hall in Tirol geprägt und stammt von dem Stempelschneider Ulrich Ursentaler aus Hall. Er zeigt Maximilian im Alter von 19 Jahren und Maria im Alter von 20 Jahren. Maximilian hatte eine Vorliebe für große Schaumünzen mit seinem Bildnis, auf deren Gestaltung er selbst Einfluß nahm. Maria beherrschte beide Landessprachen (flämisch und französisch) perfekt, lernte aber auch Latein und erhielt Religions- und Geschichtsunterricht. Musik war ihr Lieblingsfach. Maria galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit. Maximilian liebte sie sehr. An einen Freund schrieb er über sie: "ich hab ein schönes, frommes und tugendhaftes weib und gott dafür danke. sie ist schneeweiß braunes haar, ein kleines näsl, ein kleines häuptl und antlitz, augen braun und grau gemischt, schön und lauter ... der mund rein und rot. ein viel schönere jungfrau als ich gesehen hab und fröhlich".

Leider verunglückte Maria, die als Burgunderin eine perfekte Reiterin sein musste, im Jahre 1482 durch einen Sturz vom Pferd tödlich. Sie war damals 25 Jahre alt.

Dieser Typ des Hochzeitsguldiners zeigt Maria nicht mit hochgestecktem Haar, sondern mit dem Hennin, der Burgunderhaube. Diese kegelförmige Haube besteht aus Draht oder Pappe und ist mit feinem und reich verzierten Stoff überzogen. An ihrem Ende ist ein Schleier befestigt. Der Hennin war vor allem in Burgund seit 1420 in Mode und verbreitete sich von dort nach Deutschland, nach Italien und in die Niederlande. Bald nahm er so abenteuerliche Formen an, das dagegen wirkungslose Gesetze erlassen wurden. Maria trägt neben dem Hennin eine Halskette und ein verziertes Gewand, was die Darstellung, die womöglich auf ein Bild von Nikolaus Reiser von Schwaz (um 1498/1500) zurückgeht, ebenfalls von den anderen beiden häufigeren Typen unterscheidet.