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Augustus, 30 v.-14 n. Chr. Ô-Aureus, 2/1 v. Chr., Lugdunum; 7.69 g. BMC 513; Calicó 176; Coh. 42; RIC² 206; Banti/Simonetti 29/1, 30, 30/3 (alle dies Exemplar).

RÖMISCHE MÜNZEN
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT

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Номер лота 5755






Оценочная цена: 6 000.00 €
Присуждение: 10 000.00 €


Augustus, 30 v.-14 n. Chr.
Ô-Aureus, 2/1 v. Chr. Lugdunum; 7.69 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Gaius und Lucius Caesares stehen v. v. mit Speeren und Schilden, darüber Simpulum und Lituus.
BMC 513; Calicó 176; Coh. 42; RIC² 206; Banti/Simonetti 29/1, 30, 30/3 (alle dies Exemplar).

Elegantes, idealisiertes und zeitloses Porträt, breiter Schrötling, gut zentriert, feine Tönung, fast vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Auktion Kunst und Münzen V, Lugano 1970, Nr. 120; der Sammlung Walter Niggeler II, Auktion Leu/Münzen und Medaillen AG, Basel 1966, Nr. 1076 und der Sammlung Kommerzienrat H. Otto, Auktion Adolph Hess Nachf. 207, Luzern 1931, Nr. 920.

Die Rückseite dieses Stücks ist abgebildet bei Zanker, Paul, Augustus und die Macht der Bilder, München 2003, Abb. 173.

Unser Sammler schreibt zu diesem Stück: „Augustus‘ Absicht, Gaius und Lucius, die Söhne seiner Tochter Julia und des Agrippa, zu seinen Erben und Nachfolgern zu ernennen, wurde in den Jahren nach ihrer Adoption durch den Kaiser 17 v. Chr. immer deutlicher: Die Betrachtung der beiden als Ebenbürtige ist bezeugt in Form eines erforschten Schriftverkehrs bezüglich ihres cursus honorum, ihrer militärischen Karriere wie auch ihrer hohen Ehrungen. In der antiken Literatur finden sich weitere Bekräftigungen ihrer gemeinsamen Nachfolge (Cassius Dio LIV, 18,1; Gellius XV, 7,2: einen Brief des Augustus an Gaius vom 23. September 1 n. Chr. zitierend). Diese par condicio des Gaius und Lucius wird auf dem Revers dieses Aureus emblematisch zusammengefasst, gleichermaßen werden die wichtige Rolle ihrer priesterlichen Würden wie auch ihre Ehrentitel hervorgehoben.

Die Pläne des Augustus wurden jedoch tragischerweise vereitelt, als Lucius am 20. August 2 n. Chr. plötzlich in Massalia (heutiges Marseille) auf dem Weg nach Hispania, um sich dort den Truppen anzuschließen, und Gaius am 21. Februar 4 n. Chr. in der lykischen Stadt Lymira verstarben. Letzterer erlag seinen schweren Wunden, welche er sich im Vorjahr bei der Belagerung der armenischen Festung von Artagira zugezogen hatte. Der Verlust seiner beiden Caesaren in so kurzem Zeitraum bereitete Augustus tiefen Kummer. Ein leises Echo dieser Trauer lässt sich sogar in den Res Gestae (XIV, 1: Betonung des viel zu frühen Zeitpunkts ihrer Tode) wie auch dem Beginn seines Testamentes (Sueton, Tib. XXIII: lat. atrox fortuna = schreckliches Schicksal, welches ihn seiner beiden Söhne beraubte) finden.“