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Ephebe. Bronzeplakette 1909

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike

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Losnummer 8039




Schätzpreis: 150,00 €
Zuschlag: 150,00 €


Ephebe.
Bronzeplakette 1909, von Johann Joseph Max Lange, auf die 500-Jahrfeier der Universität Leipzig. Links sitzender nackter Mann mittleren Alters, der mit seiner Linken in seinen Bart greift und mit der Rechten seinen linken Ellbogen umfasst; der konzentrierte Blick und das Sinnen lassen auf einen Philosophen schließen//Zwei nackte junge Männer schmücken einen gotischen Baldachin, unter dem die Statuen des Hl. Laurentius (mit Rost und Buch) und des Hl. Johannes des Täufers (mit Gotteslamm auf Buch) stehen, mit Girlanden; über den Girlanden die Jahreszahlen MCCCCIX und MCMIX, unter dem Tabernakel UNIVERSITAS / STUDII / LIPSIENSIS, am unteren Rand links die Signatur MAX LANGE / LEIPZIG. 98,33 x 67,79 mm; 355,73 g. Vgl. Bekker 2001, 184 Nr. 882; Gebauer 2010, 165 f. 1901, 1; Steguweit 1998, 40 f. mit Abb. 18.


Mattiert. Vorzüglich-prägefrisch

Exemplar der Auktion Westfälische Auktionsgesellschaft 17, Dortmund 2001, Nr. 3750.

Die im Jahre 1409 gegründete Leipziger Universität ist die zweitälteste kontinuierlich bestehende Universität der Bundesrepublik Deutschland. Die Leipziger Universität entstand dadurch, dass der böhmische König Wenzel IV. böhmische Studenten und Lehrkräfte bevorzugte und deshalb die deutschen Professoren und ihre Studenten von der Prager Karlsuniversität wegzogen und in Leipzig eine neue Universität gründeten. Das große Siegel der Universität – das bis heute verwendet wird – zeigt den gotischen Baldachin mit Laurentius und Johannes den Täufer. Die beiden Heiligen sind die Patrone des Bistums Merseburg; die Bischöfe von Merseburg fungierten als Kanzler der Universität.

Der Kopf des sitzenden Denkers weist Ähnlichkeiten mit dem antiken Platonbild auf; diese Deutung halte ich für wahrscheinlicher als die, dass es sich um ein Porträt des damaligen Dekans der Philosophischen Fakultät handelt. Zum ungewöhnlich langen Bart Platons vgl. P. Zanker, Die Maske des Sokrates: das Bild des Intellektuellen in der antiken Kunst, München 1995, 78 f.

Heidemann 1998, 280 Nr. 868: "Die Reduktion des Modells sowie die Prägung von 21 Exemplaren in Silber und 900 Exemplaren in Bronze erfolgte durch die Prägeanstalt von Glaser & Sohn in Dresden. An den König von Sachsen und den deutschen Kaiser wurden in Gold gegossene Exemplare vergeben, in Silber gegossene Exemplare erhielten der Rektor und die Dekane der Universität".