Teaserbild
Trennline

Grazien. Silbermedaille o. J. (1786)

MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK, Traditionen der Antike

Zurück zur Listenansicht

Losnummer 8060




Schätzpreis: 175,00 €
Zuschlag: 490,00 €


Grazien.
Silbermedaille o. J. (1786), von Daniel Friedrich Loos. LOUISE AUGUSTA HERTUGINDE AF AUGUSTENBORG (Louise Augusta, Herzogin von Augustenborg), Brustbild der Herzogin Louise Augusta mit Haarband l.; im Abschnitt die Signatur LOOS//CHARITERNES ROSER TIL PRYD FOR DIG CYTHERE (Die Grazien [bringen] Rosen zum Schmuck für Dich, Kythera) — LOUISE FOREENE SIG (Louise, schließ Dich ihnen an!); die drei Chariten legen Rosengebinde auf einem Rundaltar nieder, auf dem D(ag). 7 IULI steht. 41,46 mm; 28,08 g. Vgl. Sommer 1981, A9.


Hübsche Patina, vorzüglich

Louise Augusta (geb. 7. Juli 1771, gest. 13. Jan. 1843) war die Tochter der dänischen Königin Caroline Matilda; als ihr Vater galt offiziell König Christian VII von Dänemark, wahrscheinlich war aber der königliche Leibarzt und faktische Regent Dänemarks, Johann Friedrich Struensee, ihr leiblicher Vater; deshalb wurde Louise auch als "la petite Struensee" benannt. Wegen ihrer Schönheit wurde Louise als "Venus von Dänemark" bezeichnet. Aus politischen Gründen wurde die nur 14jährige Prinzessin am 27. Mai 1786 mit Herzog Friedrich Christian II. von Holstein-Augustenburg verheiratet. Bis zum Jahr 1794 lebte das Paar am dänischen Hof in Kopenhagen, wo Louise ein attraktiver Mittelpunkt der Gesellschaft war. Die Ehe war wegen der verschiedenen Temperamente und Interessen der Vermählten unglücklich; Louise hatte viele Liebhaber. Die Medaille wurde auf Louises 15. Geburtstag im Jahre 1786 geprägt, der wenige Wochen nach ihrer Hochzeit gefeiert werden konnte.

Die Chariten/Grazien waren dem griechischen Mythos nach im Gefolge der Aphrodite/Venus und huldigten der Göttin, indem sie zu ihren Ehren Blumenkränze aus Rosen, den Blumen der Liebesgöttin, flochten. Die Liebesgöttin hieß Kytheraia bzw. Kythere, weil sie dem Mythos nach von ihrem Geburtsort auf Zypern zu der an der Südspitze der Peloponnes gelegenen Insel Kythera gelangte.